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Eritrea – Eritreas Präsident Isaias Afewerki hat positiv auf das Friedensangebot des reformorientierten neuen äthiopischen Premier Abiy Ahmed reagiert und will eine Delegation nach Addis Abeba schicken, um Verhandlungen über die Lösung des Grenzkonflikts zu planen. Nach einem blutigen Krieg endete das Abkommen von 2000 die Kämpfe, aber die Feindschaft und Spannung hielten an.
Mosambik – Seit Monaten gibt es in der nördlichen Provinz Cabo Delgado islamistische Anschläge auf die Zivilbevölkerung; die letzten waren besonders heftig. Angreifer brannten Dörfer nieder, enthaupteten zehn Zivilisten und schlugen mit Macheten auf andere ein. Es ist nicht klar, ob es islamistische Terrorgruppen aus Tansania oder Somalia sind oder Mosambikaner, die im Ausland studiert haben. Die Regierung in Maputo, besorgt wegen der großen Öl- und Gasvorkommen, spielt das Problem runter, doch ausländische Botschaften warnen ihre Staatsbürger. Die armen benachteiligten Anwohner sehen die Korruption und Bereicherung der Elite und fühlen sich in der Welle der Gewalt allein gelassen.
Algerien – Um das Durchsickern von Aufgaben während der Bachelor Examen zu vermeiden, ist der Internet Zugang vor, während der ersten Stunde und zu andern Zeiten begrenzt, nicht nur für Studenten sondern auch für das Kollegium. Die 2016 Examen waren wegen der verbreiteten Mogelei ernstlich beeinträchtigt.
Uganda – Der 24-jährige Brian Gitta ist der erste Ugander – und der jüngste überhaupt – der den begehrten, mit $ 33.000 dotierten Afrika Preis für eine technische Neuheit erhält, nachdem er ein Instrument erfunden hat, mit dem auch ein Laie, ohne Blutabnahme in Sekunden Schnelle eine Malaria Diagnose stellen kann. Wiederverwendbare Klammern und ein roter Strahl durch den Finger zeigen die Kondition des Blutes an. Die Erfindung, Matibabu genannt, sollte im Kampf gegen die Malaria wirksam werden.
Somalia – Trotz der Behauptung von AMISON, dass Mogadishu seit 2011 eine befreite Stadt sei, konnte die Terror-Miliz al-Shabaab 30 Fußballplätze im Stadtgebiet schließen. Sport und Musik verderben die Jugend und gefährden die Moral und – wichtig für die Terror-Gruppe – es ist schwierig, unter Fußballfans Kämpfer für ihren Krieg zu rekrutieren.
Mali – Mamadou Gassam, der illegale Migrant, der durch seine dramatische Kletteraktion dem 4-jährigen Pariser Jungen das Leben gerettet hat, wurde auch daheim in Bamako wie ein Held empfangen. Er wird auch noch Malis Präsidenten Keita sehen, bevor er, nun französischer Staatsbürger, nach Paris zurückkehrt, um am 28. Juni seinen Arbeitsvertrag bei der Feuerwehr zu unterzeichnen.
Nigeria – Falmata Abubakar, die Mutter des Boko Haram Anführers Shekau, bedauerte letzte Woche bei VoA, dass ihr Sohn vielen Menschen viel Leid zugefügt hat. Seit 15 Jahren hat sie ihn nicht gesehen. In 2009 begann Shekau einen Aufstand, um ein islamischen Kaliphat in Westafrika zu eröffnen. Sechs Jahre später schwor er dem Islamischen Staat (ISIS) die Gefolgschaft. Etwa 20.000 Menschen sind durch Boko Haram umgekommen und zwei Mio. vertrieben worden. Erst am vergangenen Wochenende starben 31 Menschen bei einem doppelten Anschlag in der Stadt Damboa, Bundesstaat Borno.
Nigeria – Am Wochenende haben Beamte am Lagos Flughafen 10 Kinder – 9 Mädchen und ein Junge - aus den Händen von Schmugglern befreit, die sie nach Moskau fliegen wollten. 5 weitere Kinder waren aufgefallen, weil sie nur einfache Flugtickets hatten. Alle besaßen einen FIFA Fan Pass. Einige der Menschenhändler wurden vor Ort festgenommen, weil sie angeblich die Kinder rekrutiert und ihre Fahrt ermöglicht hatten. Auch für den Handel mit Frauen und Mädchen kommen die erleichterten Einreisebedingungen während der FIFA Wochen den Schleusern sehr gelegen.
Südsudan – Zum ersten Mal in zwei Jahren sollen sich Staatschef Kiir Salva und der unter Hausarrest in Südafrika lebende Rebellenführer Riek Machar auf Einladung des neuen äthiopischen Premiers Abiy Ahmed Ali am 20. Juni in Addis Abeba treffen. Beide haben ihre Bereitschaft erklärt. Der 5-jährige Bürgerkrieg mit 2 Mio. Binnenvertriebenen, 2.5 Mio. Flüchtlingen in 6 Nachbarländern, unvorstellbarem Hunger und fataler Unterfinanzierung humanitärer Hilfe, hat einen neuen Höhepunkt erreicht. Man hofft, dass das von IGAD geplante Treffen zu echten Friedensgesprächen führt.
Tansania – Ohne gebratene Vermicelli Nudeln (Tambi) mit dunklen Rosinen in süßer, mit Kardamom, Vanille und Zimt gewürzter Kokosmilch wäre der nun ausgehende Ramadan für Sansibars Muslime nicht denkbar. So ist der chinesische Familienbetrieb vollauf beschäftigt. 95.000 kg Mehl verarbeitet er jährlich. Das Engagement der Familie ist ein Zeugnis einer tausendjährigen Zusammenarbeit und kulturellem Austausch zwischen China und Sansibar, viele Jahre bevor Vasco da Gama kam.
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