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Südafrika – Sie kamen von der Beerdigung eines Kollegen in der Provinz KwaZulu Natal, als ihr Minibus von Unbekannten überfallen und durchlöchert wurde. Elf Menschen starben; vier sind schwer verletzt. Die Polizei sucht nach den Tätern. Man vermutet, dass es Konkurrenten in der Taxi Branche waren. Private Minibusse sind ein wichtiges und beliebtes Verkehrsmittel für Millionen Südafrikaner. Profitable Routen sind von rivalisierenden Taxi Betreibern bitter umkämpft.
Eritrea – Nach 20 Jahren Trennung ist die Luftverbindung zwischen Äthiopien und Eritrea, zum Jubel der Bevölkerung, besonders der getrennten Familien, wieder aufgenommen worden. Telefone sind freigeschaltet. Eritreas Staatschef Afewerki hat am Wochenende, eine Woche nach dem Friedensabkommen in Asmara, einen Gegenbesuch in Addis Abeba gemacht und die eritreische Flagge vor der erstarrten Botschaft gehisst, wo seit 1998 Möbel, Autos, sowie Wein – und Bierflaschen verstaubt und verkrustet sind. Die Menschen beider Länder können das atemberaubende Tempo kaum fassen, mit dem der Frieden einzog, und hoffen, dass die Freundschaft hält.
Mali – Am 29. Juli wird ein neuer Präsident gewählt. Die Bischofskonferenz hat in einem Pastoralbrief alle Menschen guten Willens zu einer „neuen Mentalität in einem neuen Mali“ aufgerufen. Es gibt positive Anzeichen: das Friedensabkommen, die Zusammenarbeit, die kommenden Wahlen und die gute Arbeit mit den internationalen Organisationen. Doch die Herausforderungen bleiben ernst: die schlechte Sicherheitslage, die Stammeskämpfe und die diversen Terror-Gruppen, die auch internationale Truppen angreifen, dazu wachsende Gewalt, Korruption und Verlust traditioneller und spiritueller Werte. Nur 283.000 der 15.278.000 sind Katholiken.
Nigeria – Sie wurden schwer reingelegt. Für 700 $ kauften die jungen Männer einen WM Pass und hofften auf eine Karriere im Fußball oder auf eine sinnvolle Arbeit in Europa. Am Ende sitzen sie fest. Die Schleuser hatten ihren Rückflug storniert und das Geld kassiert. Jetzt versucht die nigerianische Regierung, ihre Bürger nach Hause zu bringen.
Südafrika – Ein Jahrhundert nach seiner Geburt und fünf Jahre nach seinem Tod inspiriert Mandela die Welt und provoziert Debatten. Viele Südafrikaner begehen den Tag mit Hilfeleistungen, andere, verärgert, dass die Ungleichheiten immer noch andauern, kritisieren die Kompromisse, die Mandela des Friedens willen machte. Für die meisten bleibt der erste schwarze Präsident ein Beispiel selbstloser Führung, auch für Barack Obama, der in seiner Lobrede die jungen Menschen aufrief, Mandelas Beispiel zu folgen. Wenn sie Netzwerke bauen, kann Mandelas Vision von einer vereinten Gesellschaft in Südafrika und anderswo verwirklicht werden.
DR Kongo – Jean-Pierre Bemba, ehemaliger Vizepräsident der DR Kongo, ist von seiner Partei in Abwesenheit zum Kandidaten für die Präsidentschaftswahlen im Dezember aufgestellt worden. Erst Anfang Juni war er überraschend vom IStGH in Den Haag freigesprochen worden. 2016 wurde er dort wegen Kriegsverbrechen zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt. Noch hindert ein weiterer Prozess wegen Zeugenbeeinflussung seine Rückkehr in den Kongo. Ein beliebter, im Exil lebender Politiker, Moise Katumbi, kann vielleicht nicht zeitig zurückkehren. Die Frage bleibt: wird Kabila nicht doch wieder antreten?
Kenia – 20 Parlamentarier sind auf Kosten der Steuerzahler für zwei Wochen nach Russland gereist, um vier Fußball-Spiele, inklusiv Finale, zu sehen. Die tausende US Dollar hätte man anderswo nötiger gebraucht, schimpft die Bevölkerung. Der Sportminister hatte Erlaubnis für sechs gegeben, um zu lernen, wie solche Events zu organisieren sind. Die andern lenkten die Aufmerksamkeit auf sich, als sie Selfies aus den Stadien nach Hause schickten. Kenias Fußballteam ist nicht hervorragend, doch die Athleten zählen zu den besten der Welt. Kenia hofft, die Leichtathletik- Meisterschaften in 2023 ausrichten zu dürfen.
Kamerun – Der Konflikt zwischen der frankophonen Mehrheit und der anglophonen Minderheit spitzt sich zu. Berichte von brennenden Dörfern, grausamen Morden und fliehenden Menschen mehren sich. Ganze Gegenden sind verwaist; die Felder stehen leer und die Fabriken schließen. Es soll 160.000 Binnenflüchtlinge geben; weitere 30.000 seien ins Nachbarland Nigeria geflohen. Nun hat die Regierung in Yaoundé ein Entwicklungsprogramm mit mehreren Millionen für den englischsprachigen Raum beschlossen, um die Region wieder funktionsfähig zu machen und Frieden zu bringen.
Nigeria – Die Regierungspartei (APC) hat sich gespalten. Eine Gruppe, die neue R-APC, kann den Präsidenten nicht länger unterstützen. Seine Regierung sei inkompetent und führungslos und kümmere sich wenig um das Wohl des Volkes. Auch die Sicherheits – und Wirtschaftslage wird heftig kritisiert. Buhari will bei den Präsidentschaftswahlen in 2019 wieder antreten. Um eine zweite Amtszeit zu verhindern, haben sich 39 Oppositionsparteien zusammengeschlossen. Nach einem hoffnungsvollen Start waren die drei Jahre unter Buhari eine „monumentale Katastrophe“ für das 185 Millionen Volk.
Kenia – Schüler haben in der letzten Woche sieben Schulen mit Internaten angezündet, als Protest gegen die Einführung strenger Maßnahmen gegen die weitverbreitete Examensmogelei. In einer Schule verlangten sie vom Rektor, dass er ihnen das Schummeln erleichtern solle. Korruption ist ein landesweites Problem. Ein interreligiöses Dialognetzwerk hat den Präsidenten aufgefordert, die Korruption anzuerkennen und zu bekämpfen. Es brauche ein neues Gesetz mit strengeren Strafen.
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