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Kongo DRC – Josef Kabila hat nach 17 Jahren als Präsident gemäß der Verfassung auf eine dritte Amtszeit verzichtet und seinen Innenminister Emmanuel Ramazani Shadary als Kandidat der der Regierungspartei PPRD nominiert. Gleichzeitig mehren sich die Anzeichen von Versuchen, demokratische Wahlen zu unterlaufen. Dem wichtigsten Oppositionskandidaten Moise Katumbi wurde die Einreise verweigert und gegen ihn ein internationaler Haftbefehl ausgestellt. Es häufen sich Berichte über Waffenlieferungen an Rebellengruppen, die durch Unruhen eine Wahl unmöglich machen könnten. Die Regierung verkündete den Ankauf von Flugzeugen, Helikoptern und Lastwagen, und will so die Logistik der Wahlen der UN-Friedenstruppe MONUSCO entziehen und selbst kontrollieren. Kritiker befürchten ein „Putin-Modell“, in dem Kabila weiterhin die Zügel in der Hand behält unter einem Strohmann als Präsidenten.
Kenia – Nicht nur Deutschland leidet unter Dürre. Im Tsavo Park begannen schon letztes Jahr die Wildtiere zu sterben, weil die Wasserstellen austrocknen. Sie überleben dank der Initiative eines jungen Mannes. Seit einem Jahr bringt Patrick Kilonzo Mwalua mit einem gemieteten Tanker täglich 11000 Liter Wasser in den Park, um die verdurstenden Tiere zu tränken. Andere haben sich inzwischen seinem Projekt angeschlossen.
Äthiopien – In Somali, das an Somalia grenzt, kämpfen islamistische Milizen für eine Loslösung der Region von Äthiopien. Christen sind zur Zielscheibe der Rebellen geworden. Acht orthodoxe Kirchen wurden bereits verbrannt und zahlreiche Priester, Diakone und Zivilisten getötet. Viele Christen mussten in die Sicherheit der Städte fliehen.
Gambia – Das ist der Titel eines Songs, den gambische Jugendliche in lybischen Gefängnissen schrieben und zu Hause populär machen. Durch Musik und in Radio Shows erzählen die Gründer der Bewegung 'Jugend gegen illegale Migration' von ihren entsetzlichen Erfahrungen auf dem Weg nach Europa und ermutigen ihre Landsleute, ein besseres Leben zu Hause zu beginnen. Eine andere Gruppe will das Image des Rückkehrers als eines Versagers ändern. Unterstützt werden sie von der neuen Regierung und einem EU-Programm, das jungen Menschen unternehmerische Fähigkeiten und Möglichkeiten vermitteln will.
Uganda – Popstar und Schauspieler Robert Kyagulanyi, mit Künstlernamen Bobi Wine, wurde im Juli 2017 als Abgeordneter ins Parlament gewählt. Mit öffentlichen Reden und politischen Songs übt er seitdem beißende Kritik an Präsident Museveni und seiner Regierung. Als er verhaftet und, nach Angaben seiner Familie, brutal gefoltert wurde, gingen seine zahlreichen Anhänger auf die Straße. Für eine junge Generation ist er zum neuen Gesicht der Opposition geworden.
Eritrea – Ende August werden die Fußball-Nationalteams von Eritrea und Äthiopien in Asmara ein Freundschaftsspiel austragen. Es soll den Frieden festigen, den die beiden Nationen am 9. Juli nach 20 Jahren Kriegszustand geschlossen haben. Der äthiopische Premier Abiy Ahmed, der den Friedensprozess initiierte, schlug auch die erste sportliche Begegnung der Nachbarn in 20 Jahren vor.
Simbabwe – Die Euphorie nach dem Sturz Mugabes; die gemeinsame Hoffnung auf einen Neuanfang; eine ruhige, wenn auch nicht faire, Wahl. Dann Unwille über Verzögerung der Resultate und Enttäuschung über den offensichtlich manipulierten Wahlausgang. Polizei mit Knüppeln und Armee mit scharfer Munition; sechs Menschen erschossen – so wie früher. Die Nation ist gespalten, die Bevölkerung gelähmt. Angesehener Oppositioneller kommt gefesselt vors Gericht. Die Klage der Opposition gegen das Wahlergebnis stoppt die Amtseinführung des angeblichen Gewinners und des neuen Parlaments. Ob die internationale Gemeinschaft das erwartete Re-Engagement wagt?
Marokko – Seit einer Woche sollen zwischen 1600 und 1800 Migranten nahe der Mittelmeerküste aufgegriffen und mit Bussen in den Süden des Landes gebracht worden sein. Sie sollen offensichtlich von der Überfahrt nach Europa abgehalten werden, während die Behörden von „besseren Lebensbedingungen“ sprechen. Menschenrechtler verurteilen die „illegale Deportation“. Migranten, die es nach Spanien geschafft haben, wollen meist nach Norden weiterziehen, werden aber oft von der französischen Polizei verhaftet und nach Spanien zurückgebracht. Die „Aquarius“ mit 141 Geretteten an Bord irrt seit Tagen auf dem Mittelmeer ohne einen Hafen zu finden.
DR Kongo – Joseph Kabila, seit 2001 an der Staatsspitze, hat erstaunlicherweise sich am gestrigen Stichtag nicht registriert, dafür aber einen Gesinnungsgenossen, den früheren Innenminister Shadary, nominiert. Es gibt acht weitere Bewerber, darunter der frühere Häftling Bemba, der mit einem Privatjet zur Registrierung von Brüssel nach Kinshasa eingeflogen war, und Tshisekedi. Moise Katumbi wurde die Einreise verwehrt. Er durfte nicht nach Lubumbashi einfliegen; auch sein Versuch, auf dem Landweg von Sambia in sein Heimatland zu kommen, scheiterte wiederholt. Seine Präsenz unter den Kandidaten ist dem jetzigen Regime nicht genehm, obwohl die Bischofskonferenz sich energisch für ihn einsetzte. Seine Ausgrenzung könnte die Lage weiter destabilisieren. Seit der Unabhängigkeit von Belgien in 1960 gab es noch keinen friedlichen Machtwechsel im Land.
Kenia – Gestern versammelten sich Menschen in Nairobi und Dar es Salaam, um der Opfer zu gedenken, die bei den Terror Anschlägen am 7. August 1998 auf die US Botschaften umkamen. Etwa 240 Menschen starben und 5000 wurden verletzt, als im Abstand von nur 9 Minuten die Bomben in den beiden Städten explodierten. Die meisten Toten waren kenianische Zivilisten. Als Drahtzieher gelten Osama bin Laden und sein Terrornetzwerk al-Qaida. Sie haben auch weiteren Terror nach Kenia gebracht: 2013 auf das Einkaufszentrum in Nairobi und 2015 auf die Universität von Garissa.
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