logo Netzwerkafrika
Namibia – Die Verbrechen während der deutschen Kolonialzeit sind längst noch nicht aufgearbeitet. Als Zeichen des guten Willen wurden in Windhoek zum dritten Mal die sterblichen Überreste von 27 Herero und Nama aus deutschen Museen und Forschungsinstitutionen feierlich übergeben. Vertreter der Opfer des Völkermords am Anfang des 20 Jahrhundert haben die Bundesrepublik vor einem Gericht in den USA verklagt und verlangen finanzielle Wiedergutmachung.
Fünf Schülerinnen aus Onitcha gewannen den ersten Preis der World Technovations Challenge in San Francisco für ihre neuartige Handy App FD-Detector. Damit können Nutzer feststellen können, ob Medikamente original Produkte oder gefälscht sind, die in Afrika weit verbreitet sind. Efua Traoré gewann den Commonwealth Preis für Kurzgeschichten aus Afrika.
Südsudan – Nach langen Verhandlungen unterzeichnete Rebellenführer Riek Machar in Khartum ein Friedensabkommen, das die Bildung einer Übergangsregierung mit ihm als Vize-Präsidenten vorsieht. Der Sudan vermittelte zwischen den Konfliktparteien in dem seit fünf Jahren andauernden Bürgerkrieg, der 4 Millionen Menschen in die Flucht getrieben hat. Ein ähnliches 2015 abgeschlossenes Abkommen scheiterte.
Kongo DR – Die Wahlkommission CENI hat nicht nur den ehemaligen Rebellenanführer, Jean-Pierre Bemba, sondern auch fünf der aussichtsreichsten Oppositionskandidaten von den Präsidentschaftswahlen suspendiert. Damit werden dem Wunschkandidat des amtierenden Präsidenten Emmanuel Ramazani Shadary massive Vorteile verschafft und die Wahlen schon im Voraus zu einer Farce degradiert.
Ghana – Die Unternehmensgruppe UBI, die von einer Frau geleitet wird, wird im Norden Ghanas die größte Solaranlage des Landes in Betrieb nehmen. Sie kann 80.000 Haushalte mit Strom versorgen und schafft 650 neue Arbeitsplätze vor allem für benachteiligte Frauen.
Simbabwe – Das Verfassungsgericht hat die Klage des Oppositionsführers Nelson Chamisa wegen Wahlmanipulation zurückgewiesen. Emmerson Mnangagwa wurde zum rechtmäßigen Gewinner erklärt und als Nachfolger Robert Mugabes vereidigt. EU-Wahlbeobachter erklärten die Wahl als frei, aber nicht fair. Nach den offiziellen Ergebnissen der Wahlkommission erhielt Mnanagwa 50.8, Chamisa 44.3% der Stimmen. Bei Protesten kamen mehrere Menschen ums Leben.
Kongo DR – Zum zweiten Mal in diesem Jahr breitet sich der tödliche Virus aus, diesmal in einer Region mit der größten Bevölkerungsdichte. Versuche, die Epidemie einzudäummen, werden durch die Unsicherheit im Land behindert. Zahlreiche Rebellengruppen operieren in der Region.
Mali – Das Verfassungsgericht hat die Klage von Oppositionskandidat Soumaila Cisse gegen das Wahlergebnis wegen Mangels an Beweisen abgelehnt. Nach den offiziellen Ergebnissen der Stichwahl am 12. August hatte der amtierende Präsident Ibrahim Boubacar Keita 67% der Stimmen, Cisse 32% der Stimmen erhalten. Die Wahlbeteiligung lag bei 34%.
Ghana – Der Erzbischof von Cape Coast, Gabriel Charles Palmer-Buckle, hat seine Landsleute zum Kampf gegen die Korruption aufgerufen. Motiviert wurde er durch einen Dokumentarfilm des Journalisten Anas Aremeyaw Anas über die Korruption unter Fußballern und Sportfunktionären. Die Regierung hatte daraufhin den Vorsitzenden, der auch Mitglied der FIFA ist, abgesetzt und die National Football Association aufgelöst. Es sei „an der Zeit, unsere ghanaische Gesellschaft moralisch und soziokulturell umzugestalten", forderte der Kardinal.
Äthiopien – Müll ist ein Problem in allen schnell wachsenden Großstädten Afrikas. In Addis Ababa wurde jetzt eine hochmoderne Müllverbrennungsanlage errichtet. Sie verarbeitet etwa 1400 Tonnen Müll pro Tag und erzeugt dabei Strom für ein Drittel der Haushalte der Hauptstadt. Aus der Asche werden 27000 Ziegelsteine hergestellt.
­