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Kamerun – Nur zwei Wochen nachdem er in die gefährliche Region gezogen war, wurde Charles Wesco vor Frau und Sohn erschossen. Er war mit noch einem andern Missionar auf dem Weg nach Bamenda, als ihr Auto ins Kreuzfeuer zwischen Sicherheitskräften und Separatisten geriet. Jahrelang hatte die Familie gespart, bevor die US Baptisten Kirche sie nach Kamerun aussandte.
Südafrika – 400 Feuerwehrleute kämpfen, um die Menschen entlang der beliebten Touristenstrecke zu schützen. In der Stadt George kamen sieben Menschen ums Leben, darunter eine schwangere Frau, ein Baby und zwei Kleinkinder. Drei Stadtteile mussten evakuiert werden. 16.000 ha sind bereits verbrannt, und das Feuer lodert an den Berghängen weiter. Die extreme Hitzewelle wird verantwortlich gemacht; starke Winde und Blitze erschweren die Löscharbeit.
Tansania – Vom 2. Bis 4. November begeht die tansanische Kirche die Jubiläumsfeierlichkeiten. Papst Franziskus lässt sich von Kenias Kardinal John Njue vertreten. Hohe Regierungsbeamte und ökumenische Kirchenvertreter wollen an den Tagen des Dankes, des Gedenkens, der Reue und Umkehr und Bitte um Segen für die Zukunft am geschichtsträchtigen Küstenort Bagamoyo zusammen kommen, wo in 1868 die Missionierung unter den Sklaven anfing. Die Spiritaner begannen die neue Missionstätigkeit 170 Jahre, nachdem die ersten portugiesischen Versuche zerschlagen wurden.
Tunesien – Im Herzen der Hauptstadt sprengte sich eine Frau in die Luft und verletzte dabei neun Menschen, acht von ihnen Polizisten. Der Tourismus, der nach der Geiselnahme im Nationalmuseum in 2015 und dem blutigen Anschlag auf einen Badeort, absackte, hatte sich gerade wieder erholt. Die Regierung beschreibt die Explosion als „Terroristischen Angriff“. Tunesien ist das einzige Land, in dem zur Zeit des „Arabischen Frühlings“ ein autokratischer Machthaber gestürzt wurde, ohne das Land in Chaos oder Bürgerkrieg zu stürzen.
Südafrika – Die Masterstudentin Suzanne Lambert von der Kapstadt Universität hat mit ihrem Kollegen Vukheta Mukhari eine Methode entwickelt, mit der umweltfreundliche Ziegel entstehen, die nach Vermengung von menschlichem Urin mit Sand und speziellen Bakterien bei Raumtemperatur hart werden. Die umweltverschmutzenden Öfen würden ganz wegfallen. Durch den Abbau von Urin durch Bakterien erhält man Kalziumkarbonat, die Hauptkomponente von Kalkstein – ein Prozess vergleichbar mit dem Korallenwachsen im Meer.
Liberia – Präsident George Weah hat angekündigt, dass in den beiden Universitäten und den fünf Hochschulen, städtisch und ländlich, Studiengebühren wegfallen. Andere Kosten müssten die Studenten selbst tragen. Die Studenten hatten kürzlich gegen das Verschwinden von Millionen demonstriert. Das Geringste, das er tun kann, so Weah, ist, Liberias Studenten eine gute Ausbildung zu geben.
Mosambik – Seit Oktober 2017 gibt es in der Provinz Cabo Delgado immer wieder grausame Anschläge, denen 90 Menschen zum Opfer fielen, doch die Hintergründe sind noch unbekannt, da es keine Bekennerschreiben oder Forderungen gibt. Man vermutet kriminelle Netzwerke. In Cabo Delgado stehen seit 8. Oktober 189 Angeklagte vor Gericht, darunter auch Bürger von Nachbarländern. Im Süden Tansanias hat die Polizei über 100 Milizen festgenommen, die behaupteten, in Mosambik „radikale Lager“ errichten zu wollen.
Tansania – Die Inseln Sansibar und Pemba, ausgelaugt durch den intensive Anbau von Gewürzen, meist Nelken, sind dabei, wieder aufgeforstet zu werden, brauchen aber Bienen für den Bestäubungsprozess. Für die Inselbewohner ist der Verkauf von Honig eine extra Einkommensquelle. Deshalb ziehen sie, meist nachts, durch den Wald und hängen ihre Bienenkörbe auf. Ihnen selbst dient der Honig als Medizin und Nahrungsmittel. „Ein Tropfen Honig am Morgen“, sagt ein Sammler, „hält den Hunger den ganzen Tag fern“.
Madagaskar – Amnesty International prangert den Strafvollzug im Inselstaat ernstlich an. Zurzeit warten 11.000 Menschen in Untersuchungshaft auf ihren Prozess. 52 von ihnen starben in einem Jahr wegen unerträglichen Bedingungen: Hunger; Krankheit; mangelnde sanitäre Einrichtungen; Misshandlung. Viele sind wegen geringfügigen Delikten, wie Hühner – oder Handydiebstahl, hinter Gitter. Einen Anwalt können sie sich nicht leisten. Wegen den beengten Bedingungen, teilen oft Kinder und Verbrecher eine Zelle. Seit der Unabhängigkeit in 1960 hat niemand in den Strafvollzug investiert.
Äthiopien – Erst seit einer Woche sind 50% der Kabinettsmitglieder Frauen, da steht erstmals eine Frau an der Staatsspitze. Nach dem gestrigen Rücktritt von Mulatu Teshome Wirtu hat das äthiopische Parlament die erfahrene Diplomatin Sahle-Work Zewde einstimmig zur Präsidentin ernannt. Obwohl der Posten nur repräsentative Funktionen hat, setzt die Ernennung einer Frau zur Staatspräsidentin einen „neuen Standard für die Zukunft“ und normalisiert Frauen „als Entscheidungsträgerinnen im öffentlichen Leben“.
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