Kamerun – Der norwegische Flüchtlingsrat (NRC) hat den Konflikt im Westen des Landes auf die Liste der „am meisten vernachlässigten Vertreibungskrisen“ gesetzt. Es gibt brutale Morde, niedergebrannte Dörfer, 500.000 Vertriebene und 780.000 Kinder ohne Schule. Der Ursprung des Konfliktes liegt in der Kolonialgeschichte. Die Proteste gegen den zunehmenden Gebrauch von Französisch im englischsprachigen Gebiet haben sich in 2017 in Gewalt verwandelt, die immer weiter eskaliert.
Tansania – Nach dem am 1. Juni erlassenen Verbot von Plastiktüten, als 30. Land Afrikas und als 61. Land weltweit, ist auch Präsident Magufuli mit Korb auf dem Fischmarkt erschienen. Das Verbot soll verursachte Umweltschäden beseitigen und neue verhüten. Auch Reisende müssen sich strenger Kontrolle unterziehen. Auf Herstellung, Verkauf, Im/Export oder Nutzung stehen drakonische Geld – und Haftstrafen.
Sudan – Nach monatelangen Massenprotesten haben die Menschen zum Sturz des Diktators al-Bashir beigetragen. Jetzt ist ihr Ziel eine Zivilregierung, doch das Militär hält an der Macht fest und hat die andauernden Sitzblockaden der Demonstranten in Khartum mit Tränengas und scharfer Munition aufzulösen versucht. 13 Menschen sollen getötet und viele andere verletzt worden sein.
Malawi – Nach den Wahlen vom 21. Mai kann der Amtsinhaber seine zweite Amtszeit antreten. Die von der Opposition wegen mutmaßlichen Unregelmäßigkeiten verlangte Neuauszählung gab Mutharika einen knappen Wahlerfolg. In Malawi reicht eine einfache Mehrheit zum Sieg. Seine größte Herausforderung ist, trotz der hohen Staatsverschuldung sein Wahlversprechen einer verbesserten Infrastruktur und Senkung der Inflation einzulösen.
Algerien – Eine Konferenz in Algerien forderte Frankreich wieder auf, den atomaren Müll von den 17 in den 1960er Jahren in der Sahara durchgeführten Atomtests zu entsorgen. Damals kamen 42.000 Menschen um und viele wurden gesundheitlich geschädigt. Von dem 2010 verabschiedeten Gesetz über Entschädigung haben die Opfer in den früheren Kolonialgebieten bisher nichts gesehen.
Südafrika – Als erste schwarzafrikanische Frau hat Saray Khumalo am 16. Mai bei ihrem 4. Versuch den höchsten Berg der Welt erstiegen, an dem es allein in dieser Saison zehn Todesopfer gab. Gestern, als noch viele Bergsteiger am Mount Everest „im Stau“ zum Gipfel standen, kehrte Saray von Nepal zurück und wurde am Johannesburg Flughafen von Tausenden umjubelt. Es ginge ihr nicht um ihren Ruhm, sagt sie, sondern um die gute Sache. Mit ihren Sponsoren setzt sie sich für die Bildung afrikanischer Kinder ein. Sie sollen lernen, dass mit Mut und Ausdauer alles möglich ist.
Senegal – Die 35-jährige Marie Diouf hat ein Geschäft aufgebaut, in dem sie Salz aus den selbst erworbenen Sumpfgebieten sammelt. Vor zehn Jahren fing sie an und investierte in den Kauf eigener Salinen in Fatick. Ihr Salz hat ein Extra: von der kanadischen NGO „Nutrition“ hat sie gelernt, Salz mit Jod anzureichern, das Kinder zu ihrer Entwicklung brauchen und das dem senegalesischen Salz fehlt. Inzwischen hat sie Männer und Frauen auf ihrem Marschland beschäftigt, darunter ihren eigenen Mann. Diese Saison will sie 1.000 Tonnen Salz produzieren.
Simbabwe – Vergangene Woche wurden fünf NGO Mitglieder am Harare Flughafen festgenommen, unter dem Vorwand, dass sie einen Staatsstreich gegen Präsident Mnangagwa geplant hätten. Sie waren gerade von den Malediven zurückgekehrt, wo sie Anleitungen zu terroristischen Akten und gewalttätigen Demonstrationen erhalten haben sollen. Nach einem neuen Anstieg des Benzinpreises um 50% befürchtet die Regierung erneut Unruhen wie nach den Preissteigerungen und der Knappheit wichtiger Güter im Januar. Mit der Verhaftung der fünf Vertreter sind schon mal Sündenböcke zur Stelle, falls es zu Ausschreitungen kommt.
Burkina Faso – Gestern haben 8 Bewaffnete die Kirche in der Stadt Touflé, nahe der Grenze zu Mali, während der Sonntagsmesse attackiert und vier Kirchgänger erschossen. Gerade tags zuvor hatten die Bischöfe nach einer Vollversammlung an Jugendliche appelliert, im Land zu bleiben, und an Politiker, alles zu bekämpfen, was das Allgemeinwohl gefährdet. Es scheint, dass Dschihadisten alles versuchen, Konflikt zwischen den Ethnien, Religionen und sozialen Schichten anzuheizen, und das in einem Land, das bis vor kurzem im Zusammenleben von Christen und Muslimen als vorbildlich galt.
Somalia – Somalier gerieten in Aufruhr, als sie auf einer Karte von Afrika ihr Land in Äthiopien einbezogen sahen. Nur der abtrünnige Staat Somaliland wurde angezeigt. Das äthiopische Außenministerium entschuldigte sich vielmals; die „falsche und inakzeptable“ Karte sei bereits entfernt worden; man könne nicht verstehen, wie sie auf die äthiopische Website gelangt sei. Manche Somalier behaupten, sie sei Teil eines umfassenden Plans Äthiopiens, ihr Land zu annektieren.