Algerien – Migranten von Zentralafrika, die vor Krieg, Gewalt und Hunger in ihren Heimatländern fliehen, kommen auf dem Weg zum Mittelmeer oft nach Algerien. Um die ungebetenen Migranten loszuwerden, setzt man sie vielfach an der Grenze zu Niger mitten in der Sahara aus, wo sie, mittellos und geschwächt, kaum überleben können.
Sudan – Die Weigerung des Militärischen Übergangsrats, die Macht an eine Zivilregierung abzugeben, hat wieder zehntausende Sudanesen auf die Straße gebracht. Das Bündnis „Sudanese Professional Association“ (SPA) hat zu einem “Marsch der Millionen“ aufgerufen. Es gab Tote in Khartum, Obdurmam und Atbara und viele Verletzte in weiteren Städten. Es sind die ersten Massenproteste seit der gewaltsamen, blutigen Auflösung der Sitzblockade am 3. Juni.
Südafrika – 20 Jugendliche unterschiedlicher Herkunft haben in drei Wochen aus einem Bausatz ein Viersitzer Flugzeug „Sling 4“ gebaut, das seine Reise bereits angetreten hat. Nach Stopps in Namibia, Simbabwe und Malawi war es gestern in Sansibar. Dann geht’s über Kenia, Äthiopien und Eritrea nach Ägypten und zurück. Initiatorin des Projekts ist die 17-jährige Megan Werner, Tochter eines Piloten, und mit fünf weiteren Besitzerin eines Pilotenscheins. Ein von professionellen Piloten geflogenes „Sling 4“ Unterstützungsflugzeug begleitet die Teenager auf der ganzen Reise. Ihr Ziel ist es, Afrika zu zeigen, dass alles möglich ist, wenn junge Menschen sich dazu entschließen.
Simbabwe – Seit 2009, als die Behörden wegen der Hyperinflation den Simbabwe-Dollar abschafften, hat das Land keine eigene Währung und benutzte internationale Währungen: US$, Brit. Pfund, Rand und Pula. Geschäfte und die meisten Unternehmen müssen jetzt die Ersatzwährung RTGS-Dollar annehmen. Flugpreise und Zollgebühren sind ausgenommen. Die Bürger sind überrascht. Wahrscheinlich wollen die Behörden den ungebremsten Devisenhandel auf dem Schwarzmarkt eindämmen. Kritiker glauben, dass die aussichtslose Lage noch schlimmer wird. Alle leiden unter der rasanten Entwertung des Geldes. Bis Jahresende will Präsident Mnangagwa einen vollgültigen Simbabwe-Dollar einführen.
Äthiopien – In der Region Amhara gab es am Wochenende einen Putschversuch. Der Präsident der Region und der Chef der Streitkräfte und einige andere wurden getötet. Verantwortlich ist der Sicherheitschef der Regionalverwaltung, Asaminew Tsige, der nach neun Jahren Haft letztes Jahr begnadigt wurde. Inzwischen wurde er gefangen und erschossen. Noch ist das Internet weitgehend abgeschaltet. Äthiopien ist im politischen Umbruch. Seit Abiy Ahmed im April 2018 die Macht übernahm, hat er viele Reformen eingeleitet, doch konnte er die unzähligen ethnischen Konflikte unter den über 105 Mio. Einwohnern aus 80 Ethnien noch nicht lösen.
Mosambik – Die verheerende Verwüstung, die Mosambik und die Nachbarn Malawi und Simbabwe im März traf, ist längst aus den Schlagzeilen verschwunden, doch über eine Million Menschen kämpfen immer noch mit den Folgen. Mit der Zerstörung der Infrastruktur haben die Sturmfluten und Überschwemmungen auch große Flächen Ackerland unter Wasser gesetzt und den Ertrag kurz vor der Ernte vernichtet. Neben der langfristigen Versorgung mit Nahrungsmitteln sind Hilfestellungen beim Wiederaufbau und bei der Vorbereitung der nächsten Ernte äußerst wichtig.
Mauretanien – Es ist der erste demokratische Machttransfer in dem seit 1960 von Frankreich unabhängigen afrikanischen Staat. Inzwischen erlebten die 4.5 Mio. Bewohner fünf Putsche und wurden meist von Militärherrschern regiert. Mit 52% hat der frühere Generalstabschef Ghazouani, Wunschkandidat des scheidenden Aziz, die Wahl gewonnen, obwohl Gegner noch Kritik üben. Wie alle andern Kandidaten, hat er versprochen, die Sicherheit zu verbessern und die noch verbreitete aber bestrittene Sklaverei abzuschaffen.
Äthiopien – Für die orthodoxen Christen in Äthiopien ist die antike Stadt Aksum ein heiliger Ort, die Heimat der Königin von Saba und, wie sie glauben, der Aufbewahrungsort der Bundeslade mit den von Gott an Mose gegebenen Gesetzestafeln. Mönche überwachen das Heiligtum. Der Plan der Muslime, dort eine Moschee zu bauen, wird vehement abgelehnt. Wie es in Mekka keine Kirche gibt, kann es in Aksum keine Moschee geben. 85% der Bewohner sind orthodoxe Christen. Viele Menschen sind besorgt über die Kontroverse, weil das Königreich Aksum, eine der größten antiken Zivilisationen weltweit, für seine religiöse Toleranz berühmt war.
Kenia – Ein kenianischer Abgeordneter hat vor dem Parlamentsgebäude die Kollegin Fatuma Gedi vom Haushaltsausschuss ins Gesicht geschlagen, weil sie seinem Wahlkreis kein Geld zugewiesen hatte. Ein Foto mit blutigem Mund machte die Runde. Erbost über die Gemeinheit, verließen alle weiblichen Abgeordneten das Parlament.
Ägypten – Mohammed Mursi, Ägyptens erster frei gewählter Präsident, doch nach nur einem Jahr in 2013 vom Militär gestürzt und seitdem im Gefängnis, brach gestern vor Gericht zusammen und starb kurz darauf, angeblich an einem Herzinfarkt. Beigesetzt wurde er auf dem Friedhof der inzwischen verbotenen Muslimbrüder, deren Mitglied er lange war. Diese nennen seinen Tod „Mord“. Ägyptische Medien schenkten Mursis Tod kaum Aufmerksamkeit.