Sudan – Nach monatelangen Demonstrationen mit über 100 Toten und langen, zähen Verhandlungen unter Vermittlung der Afrikanischen Union (AU) haben der regierende Militärrat und die Protestbewegung ein Abkommen zur Bildung einer Übergangsregierung unterzeichnet. In einem „souveränen Rat“ aus Vertretern des Militärs und der Protestbewegung sollen zunächst das Militär und später die zivile Opposition den Vorsitz übernehmen. Allerdings trauen die Demonstranten dem als General Hamiti bekannten Anführers des Militärs nicht, der jahrlange die berüchtigte Miliz Janjaweed befehligte. Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate haben der neuen Regierung Hilfe in Milliardenhöhe versprochen.
Kenia – Hiram Chomba arbeitet für die Organisation Befrienders Kenya, die Menschen unter Depressionen leiden und Selbstmordgedanken haben, hilft. Er bildet Helfer für gefährdete Menschen aus und ist besorgt über die steigenden Selbstmordraten. In Kenia nehmen sich täglich vier Personen das Leben, vor allem Männer. In Nigeria und der Elfenbeinküste ist die Zahl mit 15 pro Tag sogar höher als in westlichen Ländern oder in China. In ganz Kenia gibt es aber nur 100 Psychiater für 45 Millionen Einwohner. Als Ursache sehen Experten die Desintegration der afrikanischen Familienbindungen und die tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderungen durch die rapide Urbanisierung.
Sambia-Simbabwe – Ein schon lange geplanter Staudamm an der Grenze zwischen Sambia und Simbabwe kommt langsam einer Verwirklichung näher. Das 4-Milliarden-Projekt für ein 2.400 Megawatt Wasserkraftwerk an der Batoka-Schlucht soll hauptsächlich von der US-Firma General Electric und Power China gebaut werden. Wegen langer Dürreperioden im südlichen Afrika haben beide Länder große Probleme bei der Stromversorgung. Die Afrikanische Entwicklungsbank hat begonnen das nötige Kapital zu mobilisieren. Die wirtschaftliche Lage in Simbabwe ist katastrophal.
DR Kongo – In der Großstadt Goma an der Grenze zu Ruanda wurde der erste Fall von Ebola diagnostiziert. Das tödliche Virus hat inzwischen über 1600 Menschen das Leben gekostet. 690 konnten geheilt werden. Trotz großen Sicherheitsproblemen in der Region wurden mehr als 160.000 Bewohner geimpft. Es ist der 10. Ausbruch von Ebola im Kongo in den letzten 40 Jahren.
Nigeria – Etwa 100 Frauen im Bundesstaat Borno riskieren ihr Leben, um die Armee im Kampf gegen Boko Haram zu unterstützen. Die islamistische Terrorgruppe benutzt vor allem Mädchen als Selbstmordattentäter, weil Frauen nicht von Männern kontrolliert werden können, und so leicht unbemerkt auf öffentliche Plätze gelangen können. Trotz Morddrohungen und oft gegen den Willen ihrer Familien helfen sie der Armee an Kontrollpunkten und haben viele Attentate verhindern können. Seit 2009 hat Boko Haram in der Region über 20.000 Menschen umgebracht und zwei Millionen vertrieben.
Swaziland – Die Regierung von eSwatini, wie Swaziland offiziell heißt, stoppte einen öffentlichen Wettbewerb zwischen traditionellen Heilern und Vertretern magischer Praktiken (Hexen) unter Berufung auf ein Gesetz aus der Kolonialzeit, das Magie und Voodoo unter Strafe stellt. Ein ähnlicher Wettkampf fand unter dem vorherigen König statt. Obwohl fast 90% der Bevölkerung christlichen Kirchen angehören, sind traditionelle Gebräuche sehr verbreitet.
Algerien – Mit Slimane Chenine wählte das Parlament zum ersten Mal einen Sprecher aus den Reihen der anti-islamistischen Opposition. Die Wahl reflektiert die Stimmung in der Bevölkerung, die seit dem Februar mit Massenprotesten den Abgang der alten Eliten der Regierungspartei FLN fordert, die seit der Unabhängigkeit 1962 an der Macht ist.
Sudan – Nur wenige Tage nach der Unterzeichnung einer Einigung zwischen Armee und Demonstranten über die Bildung einer Übergangsregierung meldet das Staatsfernsehen einen versuchten Putsch und die Verhaftung von 12 Offizieren. Eine unabhängige Bestätigung des Vorfalls gibt es nicht. Ursache könnte ein Machtkampf zwischen verschiedenen Fraktionen innerhalb der Armee sein.
Uganda – Vom 20.-29. Juli wird das Symposium der Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar (SECAM) in Uganda sein 50-jähriges Bestehen feiern. Für die neuntägige Feier werden 400 Teilnehmer und Gäste aus aller Welt erwartet. SECAM, eine Frucht des Zweiten Vatikanischen Konzils, wurde 1969 gegründet. Papst Paul VI. bestätigte SECAM bei seiner ersten Reise nach Afrika in der Kathedrale von Lubaga und rief die Kirche in Afrika auf, selbst missionarisch zu werden.
Somalia – Als der jetzt 30-jährige Magid Magid mit Baseballkappe und T-Shirt in Straßburg erschien, wurde er aufgefordert, das EU-Parlamentsgebäude zu verlassen. Er war erst fünf, als er mit Mutter und Geschwistern vor dem Somali Krieg floh und nach Sheffield kam. In Hull studierte er Meereszoologie. In 2016 wurde er zum Stadtrat gewählt und 2018 zum jüngsten Oberbürgermeister ernannt. Unkonventionell und provozierend war er schon immer; Präsident Trump verbot er einen Besuch in seiner Stadt. Für Jugendliche ist er der nahbare Politiker und ein Hoffnungsschimmer.