Namibia – Afrikas oft überalterte politische Eliten zeigen wenig Interesse an einer aktiven Partizipation der jungen Generation in politischen Prozessen. Der namibische Präsident Hage Geingob erntete viel Applaus, als er die 23-jährige Emma Theofilus zur Ministerin für Information und Technologie ernannte. Sie war schon die jüngste Abgeordnete im Parlament.
Südafrika – Die südafrikanische Privatschulgruppe Curro will an ihren Schulen 3D-Drucker einsetzen, um Mundschutzmasken für medizinisches Personal herzustellen. Das Land hat die meisten Corona-Fälle in Afrika. Die Regierung hat eine der weltweit härtesten Ausgangssperren verhängt: 21 Tage lang dürfen 57 Mill. Südafrikaner ihr Zuhause lediglich für Arztbesuche und Einkäufen verlassen. In den Townships bahnt sich wegen der miserablen Verhältnisse eine Katastrophe an.
Kongo-Brazzaville – Jacques Joaquim Yhombi Opango (81) Präsident der Republik Kongo von 1977 -1979 starb in einem Pariser Krankenhaus an Covid-19. Als 1997 im Kongo ein Bürgerkrieg ausbrach, floh Yhombi Opango ins Exil nach Frankreich. 2007 kehrte in seine Heimat zurück. Wegen gesundheitlicher Probleme pendelte er zwischen Frankreich und dem Kongo.
Botsuana – 2 Männer, die wegen Mordes an einem Taxifahrer verurteilt waren, wurden in Gaborone hingerichtet. Botswana ist eine der wenigen Demokratien, in denen die Todesstrafe noch vollstreckt wird. Seit der Amtszeit (2018) von Präsident Mokgweetsi Masisi wurden nun 4 Hinrichtungen vollzogen.
Somalia – Als 37. Land wird Somalia im Rahmen der sogenannten HIPC Initiative des Internationalen Währungsfonds eine Reduzierung der Schuldenlast von 5.2 Milliarden auf 557 Millionen Dollar gewährt. Das Programm zur Entschuldung der ärmsten, hochverschuldeten Länder wurde durch eine weltweite Kampagne zum Jubeljahr 2000 ins Leben gerufen. Etwa Dreiviertel der Bevölkerung lebt in extremer Armut.
Algerien – Ahmed Ouyahia und Abdelmalek Sellal wurden im Dezember 2019 zu einer 15-jährigen bzw. 12-jährigen Haftstrafe, unter anderem wegen "Veruntreuung öffentlicher Gelder, Machtmissbrauchs und Gewährung unzulässiger Privilegien" verurteilt. Ein Berufungsgericht bestätigte nun ihre Haftstrafen. Nach Protesten musste Regierungschef Bouteflika, im letzten Jahr, zurücktreten. Er hatte 20 Jahre regiert und wollte wiedergewählt werden. Viele seiner Gefolgsleute stehen nun vor Gericht. Das aktuelle Geschehen deutet auf einen Machtkampf, verschiedener Cliquen innerhalb des früheren Regimes, hin.
Kenia – Das Handelsministerium hat die Einfuhr von gebrauchter Kleidung (Mitumba) mit sofortiger Wirkung ausgesetzt. Als Grund, wird die öffentliche Sicherheit und die Notwendigkeit, den Verkauf von lokal hergestellter Kleidung zu verbessern, angegeben. Viele ärmere Händler sind für ihren Lebensunterhalt vom Mitumba-Geschäft abhängig. Die aus Europa, Nordamerika und China verschickte Second-Hand-Kleidung, ist wegen ihres Preises ein gerne gekauftes Produkt.
Nigeria – Gesundheitsbeamte in Nigeria haben eine Warnung über Chloroquin herausgegeben. Nachrichten von US-Präsident Trump und aus Marseille (Frankreich) führten dazu, dass schon 3 Personen an einer Überdosis von Chloroquin, dem gelobte Malaria-Mittel im Kampf gegen das Coronavirus gestorben sind. Im Land ist der Preis für das Medikament um mehr als 400% gestiegen. Chloroquin und Hydroxychloroquin sind handelsübliche Mittel gegen Malaria, die endemische Krankheit Afrikas. Kritiker warnen, vor dem Einsatz gegen Covid-19. Auch in den USA sind Menschen nach der Einnahme von Chloroquin verstorben.
DR Kongo – Pläne, am Kongo-Fluss einen weiteren Staudamm zu errichten, wird immer mehr in Frage gestellt. Die Anlage würde mit einer Leistung von 4,8 Gigawatt in der ersten Phase so viel Strom wie drei Atomkraftwerke produzieren. Ursprünglich sollte das Projekt von einem chinesisch-europäischen Konsortium gebaut werden. Die Weltbank zog sich schon 2016 zurück. Jetzt steigen immer mehr Investoren aus. Südafrika, das den Löwenanteil der Elektrizität abnehmen wollte, überdenkt seine Option. Umweltschützer haben von Anfang an das Projekt wegen der vorhersehbaren ökologischen und sozialen Folgen abgelehnt.
Mosambik – Islamistische Aufständische haben im Norden des Landes eine Militärbasis eingenommen und ihre Flagge gehisst; in der Nähe arbeiten ausländische Unternehmen an einem Erdgasprojekt im Wert von 60 Milliarden Dollar. Während der Kämpfe wurden hunderte von Menschen getötet und Tausende vertrieben. Es gelingt der Regierung nicht, trotz Unterstützung durch russische Militärunternehmen, die Lage im Norden des Landes zu beruhigen.