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DR Kongo – Eine der von den Dezember Wahlen ausgeschlossenen Regionen ist das Gebiet um die Stadt Yumbi im Westen des Landes, wo Mitte Dezember ein Streit zwischen Angehörigen der Banunu und Batende Ethnien zu einem blutigen Kampf eskalierte. 16.000 Menschen sollen damals über den Kongo-Fluss nach Kongo-Brazzaville geflüchtet sein. Die UNO hat jetzt veröffentlicht, dass 890 Menschen in den Zusammenstößen umgekommen sind, viel mehr als bisher bekannt. Auch wurden 460 Häuser und Gebäude, darunter Schulen und Kliniken, abgebrannt oder ausgeraubt. Die UN-Kommissarin für Menschenrechte verlangt sofortige gründliche Untersuchung.
Kenia – Das verkündete Präsident Kenyatta persönlich. Er bedauerte den Tod von 14 Menschen, ist aber dankbar, dass 700 andere von den Sicherheitskräften aus dem Luxus Hotel Komplex evakuiert werden konnten. Alle Angreifer wurden „eliminiert“. Inzwischen ist die Zahl der Toten auf 21 gestiegen. Laut Reuters soll der Angriff ein Racheakt für Trumps Anerkennung von Jerusalem als Israels Hauptstadt sein. Der Anschlag dauerte 19 Stunden, und noch am frühen Mittwochmorgen waren Schüsse zu hören.
Gabun – Kurz nach dem fehlgeschlagenen Militärputsch gegen ihn ist Präsident Ali Bongo, der seit Oktober krankheitshalber außer Landes ist, über Nacht von Marokko nach Libreville eingeflogen, um den von ihm ernannten Premier Julien Nkoghe Bekale zu vereidigen. Für die Geschäftswelt soll sein Erscheinen eine Erleichterung gewesen sein.
Kenia – Die somalische Terror Miliz al-Shabaab, die schon mehrere blutige Angriffe in Kenia verübt hat – wie auf die Universität in Garissa und das Einkaufszentrum in der Hauptstadt – hat den heutigen Angriff sofort für sich reklamiert. Nach Augenzeugenberichten sollen bewaffnete Männer an der Dusit Hotel Anlage vorgefahren sein. Es gab Explosionen und Schüsse. Verletze wurden weggetragen. Vor dem Hotel brennen Autos. Auch sollen noch Geiseln festgehalten werden. Sicherheitskräfte haben die Gegend abgesperrt.
Elfenbeinküste – Der frühere Präsident Laurent Gbagbo war vor dem Weltstrafgericht angeklagt, nach der verlorenen Wahl in 2010 für die blutige Gewalt, für Morde, Vergewaltigungen und Entführungen verantwortlich gewesen zu sein. Jetzt haben die Richter, mangels genügend vorgelegter Beweise, ihn freigesprochen und, sieben Jahre nach seiner Festnahme, seine Freilassung angeordnet. Gbagbo war der erste ehemalige Staatschef, der in Den Haag vor Gericht stand. Seine Anhänger jubelten, besonders seine Frau Simone, die in Abidjan zu 20 Jahren Haft verurteilt war, aber im August begnadigt wurde. Die Opfer der Gewalt, jedoch, sind gegen seine Freilassung.
Swasiland – Nachdem Burkina Faso im Mai 2018 nach China gewechselt hat, ist das kleine Königreich eSwatini, früher Swasiland, das einzige afrikanische Land, das diplomatische Beziehungen zu Taiwan aufrecht erhält. Peking duldet nicht, dass ein Land zu gleicher Zeit mit China und Taiwan diplomatisch verbunden ist, da Taiwan nur eine abtrünnige Provinz sei. Es ist aber nur die Monarchie, die von der Beziehung profitiert, nicht die bitterarme Bevölkerung.
Simbabwe – Seit den frühen Morgenstunden blockieren in Harare und Bulawayo hunderte Demonstranten die Zufahrtstraßen mit Felsblöcken und brennenden Autoreifen, bewerfen Busse mit Steinen und lassen Pendler aussteigen. Die Polizei ist mit Knüppeln und Tränengas unterwegs. Mehrere Menschen sollen Schusswunden haben. Armee Helikopter fliegen über die Stadtzentren. Viele Geschäfte und Büros, sowie Schulen sind geschlossen. Der massive Preisanstieg – von $1,24 auf $3,31 für Benzin und $1,36 auf $3,11 für Diesel – soll, laut Präsident Mnangagwa, den monatelangen Versorgungsengpass beseitigen. Er selbst flog gestern nach Russland und in drei zentralasiatische Staaten auf dem Weg zum Wirtschaftsgipfel in Davos.
DR Kongo – In den frühen Morgenstunden wurde der Oppositionskandidat Tshisekedi überraschend zum Wahlsieger erklärt, doch der Zweitplatzierte, Martin Fayulu, der nach Meinungsumfragen und Informationen der 40.000 kirchlichen Wahlbeobachter vorne lag, will das Ergebnis nicht anerkennen. Er beschuldigt Tshisekedi, ein machtteilendes Geschäft mit Kabila gemacht zu haben; seine Lobrede auf Kabila stärkt die Annahme. Und für Kabila wäre Tshisekedi das kleinere Übel. Ob Fayulu vors Verfassungsgericht geht oder zu Massenprotesten aufruft, ist abzuwarten. Noch braucht das Wahlergebnis die Bestätigung des Obersten Gerichts.
Nigeria – Wöchentlich fährt Zeal Akaraiwan am Krankenhaus vor und wird von Sozialarbeitern mit „Listen“ begrüßt, Listen von Patienten, die geheilt sind, aber wegen unbezahlter Rechnungen nicht entlassen werden. Als Ausdruck seiner christlichen Überzeugung zahlt Zeal, unterstützt von Familie und Freunden, die Beträge, unterhält aber keinen Kontakt mit den Empfängern und erwartet keinen Dank. Chronisch und unheilbar Kranke kann er prinzipiell nicht finanziell betreuen. Er hofft, dass das „Engel Projekt“ Schule macht. Noch besser wäre es, wenn die Regierung eine gesetzliche Krankenversicherung zu Stande brächte. Bis jetzt haben nur 5% der Bevölkerung das Privileg.
Südafrika – Beim morgendlichen Berufsverkehr stießen vorgestern nördlich von Pretoria zwei Züge aufeinander. Wagen von beiden Zügen entgleisten. Bisher gab es drei Tote und über 600 Verletzte. Die Ursache ist noch unklar. Schwere Unglücke auf den Gleisen sind nicht selten. Allein in 2016 und 2017 starben in Südafrika 495 Menschen bei Eisenbahnunglücken.
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