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Mali – Präsident Keita und Kardinal Jean Zerbo haben kurz nach dem brutalen Mord das meist von Christen bewohnte Dorf Sobame in der Region Mopti besucht, um den Menschen ihre Solidarität zu zeigen. Dort wurden in der Nacht vom 9. Auf 10. Juni 35 Menschen - nicht 95 wie zuerst berichtet – ermordet, darunter 24 Kinder. Es ist der schwelende Konflikt um Ackerflächen und Weidegründe, zwischen den Volksgruppen Dogon und Fulbe. Die malische Regierung ist, trotz internationaler Hilfe, nicht in der Lage, Ordnung zu halten und zugleich die islamistischen Milizen aus dem Norden zurückzudrängen.
Tansania – Der Finanzminister hat Steuern auf alle Perücken und Haarverlängerungen für Anfang Juli angekündigt, 25% für importierte und 10% auf lokal hergestellte Haarteile, um mehr Einnahmen zu erzielen. Die meisten sind importiert und kosten zwischen 4 und 130 US$. Die Frauensind erbost: Sie fürchten, dass sie mit ihrem Kopfschmuck auch die Gunst ihrer Gatten verlieren.
Nigeria – Die am Sonntag, 16. Juni, dreifache Explosion vor einer Halle in Konduga, im nordöstlichen Borno, wo ein Fußballspiel übertragen wurde, brachte 30 Menschen den Tod, 40 weiteren teils schwere Verletzungen. Ein Junge und zwei Mädchen sollen die Bomben ausgelöst haben. Kinder als menschliche Bomben sind bei Boko Haram keine Seltenheit. In 2018 wurden 48 Kinder für diesen Terror gebraucht, darunter 38 Mädchen.
Eritrea – Nach jahrzehntelanger Kooperation im Gesundheitswesen will jetzt die Regierung alle kirchlichen Einrichtungen verstaatlichen. Wo die Kirche sich weigerte, rückten Militär und Polizei an, entfernten Patienten und Personal und schlossen die Kliniken. Das Motiv ist nicht ganz klar. Vermutet wird, dass die Regierung sich räche für die Reformforderungen der Kirche nach dem Friedensabkommen mit Äthiopien.
Südafrika – Tankwart Nkosikho Mbele streckte einer Autofahrerin in Kapstadt, die ihre Tasche vergessen hatte, R100 vor, damit ihr auf der gefährlichen N2 nicht das Benzin ausginge. Sie könne das Geld irgendwann zurückgeben; nach Kontakt Adresse fragte er nicht. Tags darauf hatte sich die gute Tat durch Twitter überall verbreitet. Die dankbare Autofahrerin startete eine Crowdfunding Kampagne, die in nur zwei Tagen 27.500 US Dollar einbrachte. Das Geld soll, nach Wunsch der Eltern, in die Finanzierung der Ausbildung von Mbeles Kindern gehen.
Benin – Seit über 250 Jahren leben die Menschen um und auf dem fischreichen Nokoué-See im Süden des Landes. Es ist Afrikas größte Seengemeinschaft und Ganvié die größte ganz auf Stelzen gebaute Stadt. Auf der schmalen Landzunge, die den See vom Atlantik trennt, liegt Benins größte Stadt, Cotonou. Nun bedroht die zunehmende Verschmutzung durch alle möglichen Abfälle und Abwässer die Umwelt, Fauna und Flora, und die menschliche Gesundheit. Rettende Sanierungsarbeiten am Flussufer und Informationskampagnen haben begonnen. Die Wiederaufforstung degradierter Mangrovenflächen gibt Menschen und Tieren neue Hoffnung.
Kenia – Am 4. Juni wurde Pfarrer Eutycas Murangiri Muthur von der Diözese Meru in seinem Auto erstochen. Die Tat wurde etwa 200 km von Nairobi entfernt verübt. Motiv und Umstände sind noch nicht bekannt. Zwei ihn begleitemde Personen wurden festgenommen. Pfarrer Eutycas war 32 Jahre alt und erst im Dezember 2018 zum Priester geweiht worden.
Sudan – Nachdem in Khartum 40 Leichen aus dem Nil geborgen waren, hat sich die Opferzahl nach der Militärgewalt gegen die Sitzblockade drastisch erhöht. 300 Verletzte werden in Krankenhäusern behandelt. Die Militärführung sucht neue Gespräche, doch die Opposition winkt ab. Die UNO warnt vor einem Bürgerkrieg. In der Sitzung des Sicherheitsrats konnte wegen des Vetos von Russland, China und Kuweit keine Einigung erzielt werden.
Kenia – Kenianische Aktivisten haben sich am heutigen Weltumwelttag 2019 besonders für Lamu stark gemacht, der 700 Jahre alten Fischerei – und Handelsstadt, die zum Unesco Weltkulturerbe gehört. Sie hoffen, dass sie das im Bau befindliche Kohlekraftwerk, das die Treibhausgasemissionen um 700% erhöhen würde, noch stoppen können. Kenia müsste die Kohle dafür sogar importieren, möglicherweise aus China. Aber China baut nicht nur das Kraftwerk, sondern einen Großhafen, der auch Sudan und Äthiopien beliefern kann. Die Küste wird vom Baggern verwüstet und die Idylle zerstört; die Fische sind großteils schon verschwunden, und bald bleiben auch die Touristen fern.
Uganda – In den frühen Morgenstunden wurden mindestens sechs Menschen getötet und weitere 17 verletzt. Andere sind vermisst. Nach 3-tägigen Regengüssen im Bezirk Buwali am Fuß des Mount Elgon bewegte sich die Erde. Es ist ein Riss entstanden, weitere könnten folgen. Die Menschen verließen ihre Häuser und suchten Zuflucht in Kirchen und Moscheen. Letztes Jahr kamen 40 Menschen in einem Erdrutsch um; in 2010 sogar 300.
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