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Tansania – Präsident Magufuli hat mit zwei ägyptischen Baufirmen einen Vertrag unterzeichnet, am Rufiji Fluss im Selous Wildreservat einen riesigen Staudamm zu errichten, der die Stromversorgung im Land verdoppeln könnte. Noch hat nur ein Drittel der Bevölkerung Zugang zu Strom. Doch Umweltschützer warnen ernstlich vor der Zerstörung des Habitats für seltene Tiere, Verlust von Bodenfruchtbarkeit, weiterer Erosion und der Rückbildung des Rufiji Deltas. Auch würde der Damm die Existenzgrundlage von etwa 200.000 Menschen flussabwärts, meist Bauern und Fischer, gefährden.
Äthiopien – Der „Tag der Nationen und Nationalitäten“ feiert jährlich die Vielfalt der über 100 Mio. Bewohner des Landes. Vertreter von 80 Nationalitäten und ethnischen Gruppen kamen nach Addis Abeba in traditionellen Kostümen und mit ihren kulturellen Instrumenten. Ob aus Oromia, Tigray oder Afar, von den noch bestehenden Spannungen war in der Parade wenig zu spüren. Seit seinem Amtsantritt im April versucht Abiy Ahmed, unterstützt von den starken Frauen in der Regierung, die ethnischen Spaltungen zu überwinden, nachdem es ihm gelungen ist, mit den lange verfeindeten Nachbarn Frieden zu schließen.
DR Kongo – Der neue Friedensnobelpreisträger, der kongolesische Gynäkologe Denis Mukwege, der im Kriegsgebiet in Kivu tausende Opfer sexueller Gewalt in seinem Krankenhaus chirurgisch behandelt und für die weitere psychologische und soziologische Behandlung der traumatisierten Frauen sorgt, drückte in seiner Rede in Oslo die Befürchtung aus, dass die bevorstehenden Wahlen neue militärische Konflikte entzünden könnten. Die Zeit des Wahlkampfs war schon blutig, und nun, gerade zehn Tage vor dem Urnengang, brach in einem Gebäude der Wahlkommission ein Brand aus, der 70% der für Kinshasa vorgesehenen Wahlmaschinen vernichtet hat.
Marokko – Von den 193 Mitgliedstaaten haben 164 dem Pakt zugestimmt, der Migrationsfragen zu regeln sucht und illegale Migration bekämpfen will. Das von manchen kritisierte Abkommen beruhe auf internationaler Zusammenarbeit, sagte UN-Generalsekretär Guterres. Es sei eine „kollektive Schande“ dass seit dem Jahr 2000 über 60.000 Migranten auf gefährlichen Fluchtwegen ums Leben kamen.
Kenia – Die neu geprägten Schilling – Münzen zeigen Löwen, Elefanten Giraffen und Nashörner. Viele Kenianer hatten die Porträts der Staatschefs als Versuch einer Verherrlichung gesehen, besonders wenn die Münzen während ihrer Amtszeit geprägt wurden. Die 2010 Verfassung verlangt die Veränderung, und wenn die neuen Banknoten gedruckt werden, gibt es auch dort keine menschlichen Köpfe mehr. Kenia ist bedacht, dass seine Währung das historische und kulturelle Erbe des Landes wiederspiegelt.
Sierra Leone – Daniel Sidikie Turay verbrachte zur Zeit der Epidemie in 2014, die in Westafrika 11.000 Menschen wegraffte, 16 Tage im Ebola Zentrum und überlebte. Er hat fast alles verloren, 27 Familienmitglieder, darunter seine Mutter. Nur eine Schwester blieb ihm. Trotz Trauma und Stigma hat der 22-Jährige sich für ein Medizinstudium entschieden. Er will Leben retten und besonders Bedürftigen den Zugang zu medizinischer Behandlung ermöglichen.
Ghana – Die Technische Universität in Accra bietet ab Januar 2019, unterstützt von einer koreanischen Korporation, das neue Fach an. Immer häufiger werden Drohnen für Landverwaltung, Risikoabschätzung, Küstenbeobachtung, Klimawandel und Waldwirtschaft benötigt. Wegen den lockereren Luftfahrtbestimmungen ist Afrika ideales Testgebiet. In vielen Ländern des Kontinents werden Drohnen schon regelmäßig in den Bereichen Tourismus, Gesundheit (Blutproben und Blutkonserven), Tierschutz (Wilderer) und Sicherheit eingesetzt. Mehrere Länder wollen gute Rahmenbedingungen für die neue Technologie schaffen, um ihre Wirtschaft anzukurbeln und besonders um das Leben der Menschen zu verbessern.
Togo – Am 20. Dezember sind Parlamentswahlen. Die Bevölkerung wehrt sich gegen eine Fortsetzung der Gnassingbé Dynastie. Vater Eyadéma hatte sich 1967 an die Macht geputscht. Nach seinem Tod in 2005 folgte Sohn Faure, der jetzt wieder weiter machen will. Regierung und Opposition sind in ständigem Streit über Amtszeiten, Wahlkommission, Wählerregistrierung und Verfassungsgericht. Die Massenproteste gehen trotz Verbot weiter, besonders in der Hauptstadt Lomé und in Sokodé, werden aber radikal niedergeschlagen.
Mosambik – Die Regierung in Maputo hat nach einer Rechnungsprüfung bekannt gegeben, dass die Gehaltsliste des öffentlichen Dienstes 30.000 Geisterarbeiter enthält. Manche würden bezahlt für Arbeiten, die sie nicht leisten, viele andere seien tot oder schlicht erfunden. Der Betrug kostet der Regierung etwa 250 Mio. $ über zwei Jahre. Die Prüfung von 348.000 Arbeitern wurde durchgeführt, um die Leistungsfähigkeit der Angestellten in dem korrupten Land zu bewerten. Im 2017 Transparency International Index stand Mosambik an 157. Stelle von 180 Ländern, mit Südsudan und Somalia – 179 und 180 - als traurige Schlusslichter.
Gabun – Seit Oktober ist Präsident Ali Bongo zu medizinischer Behandlung außer Landes. Über seinen Zustand wurde viel gemunkelt. Nach Wochen in Saudi-Arabien ist er nun in Marokko zu weiterer Erholung. Erst jetzt spricht man von einem erlittenen Schlaganfall des 59-jährigen Herrschers. In 2009 übernahm Ali die Staatsgeschäfte von seinem verstorbenen Vater Omar Bongo, der das Land über 40 Jahre regiert hatte. Sollte Ali sich nicht erholen, ist die seit fünf Jahrzehnten bestehende Herrschaft der Bongo Dynastie am Ende.
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