Libyen – General Haftar will nichts von einer humanitären Waffenruhe zum Anfang des Ramadan wissen; er fordert seine Anhänger auf, ihre Entschlossenheit und Angriffskraft zu erhöhen. Seit Beginn der Attacke auf Tripolis vor einem Monat sind zehntausende Zivilisten aus der Hauptstadt geflohen. Die internationale Gemeinschaft ist gespalten, welche Gruppe sie unterstützen sollen; manche sind doppelzüngig. General Haftar, der einstige Getreue Gaddafis wird von vielen in Libyen als neuer Gaddafi gesehen; er sei „höchstgefährlich“ und stehe für eine „Militärdiktatur“.
Südafrika – Nur zehn Tage liegen zwischen dem 25. Jahrestag der ersten freien Wahlen, die die Apartheid endeten und Mandela an die Macht brachten, und den Parlaments- und Regionalwahlen am 8. Mai. Der demokratische Wandel hat viel erreicht: Strom und Wasser für Millionen, Sozialleistungen, Pressefreiheit, unabhängige Justiz usw. Doch es liegen auch Schatten über der erträumten Regenbogen-Nation: auftauchender Rassismus, Zumas Korruptionsskandale, Arbeitslosigkeit, Energiekrise, Studentenunruhen, Ruf nach Landenteignung und der unberechenbare Anführer der EFF, der Alptraum Julius Malema. Das Land setzt jetzt auf Präsident Cyril Ramaphosa, der Südafrika einen Neubeginn versprochen hat.
Burkina Faso – Am vergangenen Sonntag stürmten Bewaffnete eine protestantische Kirche im Norden des Landes unweit der Stadt Djibo und eröffneten das Feuer während des Gottesdienstes. Sechs Menschen kamen um, darunter der Pfarrer und zwei seiner Söhne. Es war der erste Angriff auf eine Kirche in Burkina Faso, wo islamistische Gruppen seit 2015 immer häufiger tödliche Angriffe verüben. Das Land wird stark von Entwicklungen im benachbarten Mali beeinflusst. Die Zahl der Terroranschläge stieg von vier im Jahr 2015 auf 160 in 2018. Die Gewalt begann im Norden des Landes und hat mittlerweile auf die Hauptstadt Ouagadougou und andere Regionen übergegriffen.
Äthiopien – Während Markus Söders Besuch eröffnete der FC Bayern in Addis Abeba seine erste Fußballschule auf dem Kontinent. Es geht um Aus- und Weiterbildung von Spielern und Trainern. Kurz nach der Äthiopienreise des Ministerpräsidenten hat das Kabinett das erste bayerische Afrika-Paket beschlossen. Damit will der Freistaat ganz gezielt, angefangen in Äthiopien, „die Entwicklung einzelner afrikanischer Staaten unterstützen, ihre Eigenverantwortung stärken und langfristige Partnerschaften in ganz Afrika entwickeln“.
Mosambik – Die Menschen zitterten vor dem zweiten Zyklon „Kenneth“, der jetzt die nördliche Cabo Delgado Region traf. Fast alle Dörfer um die Küstenstadt Pemba sind von Wassermassen überflutet und die Infrastruktur verwüstet. Viele Freiwillige haben tausende Familien in Sicherheit gebracht. Diese sind vorübergehend in Kirchen und Schulen untergekommen. Ihre Versorgung gestaltet sich schwierig. Unerhört ist die von Human Rights Watch bestätigte Tatsache, dass viele Frauen Hilfsgüter mit Sex bezahlen müssen.
Ägypten – Im vergangenen Juli wurde im Makarius Wüstenkloster der koptische Abt-Bischof Epiphanios ermordet aufgefunden. Ein koptischer Mönch und ein früherer Mitbruder sollen dafür verantwortlich sein. Laut BBC wurde das Todesurteil jetzt vom Strafgericht in Damanhur bestätigt. Eine Berufung ist aber noch möglich. Der Fall hatte in der koptischen Kirche Ägyptens große Bestürzung ausgelöst. Papst Tawadros II. ordnete damals an, dass für ein Jahr keine neuen Mönche aufgenommen werden und die Ordensmänner ihre Konten bei den Sozialen Netzwerken schließen sollten.
Sudan – Kurz vor dem Sturz von al-Bashir hatte die Afrikanische Union dem Militär 15 Tage Zeit zur Machtübertragung gegeben. Nun sollen die Putschisten spätestens in 60 Tagen zugunsten der Zivilbevölkerung zurücktreten. Sonst wird der Sudan von der AU suspendiert. Der Friedens-und Sicherheitsrat erklärte, dass ein vom Militär geführter Übergang völlig unannehmbar ist und nicht dem Willen und Bestrebungen des sudanesischen Volkes entspreche. Der Diktator ist weg, aber nicht das System. Die Führer von Militär und Protestbewegung konnten sich bislang nicht einigen.
Libyen – Die schon furchtbare Lage hat sich mit den Kämpfen um Tripolis noch verschlimmert. Die Menschen wollten eigentlich übers Mittelmeer nach Europa; jetzt sind sie in Lagern festgehalten, die teils direkt auf der Feuerlinie liegen. Papst Franziskus und Helfer vor Ort fordern humanitäre Korridore, um die Migranten aus den Lagern zu evakuieren, wo sie „Erpressung, Folter und Gewalt“ ausgesetzt und jetzt durch den kriegerischen Konflikt in Lebensgefahr sind. In Nachbarländern könnten, wie in 2011, weitere Lösungen gesucht werden. Am Montag hat Italien als erstes Land 146 der Flüchtlinge ausgeflogen. Sie landeten auf einem Militärflugplatz nahe Rom.
Südafrika – Weil in der Rustenburg Platin-Mine Schienen in den Schacht gestürzt waren, saßen 1800 Bergarbeiter mehrere Stunden in großer Tiefe fest, bis der Aufzugschaft wieder frei und sicher war. Lebensgefahr bestand keine. Die Kumpel konnten auch mit Wasser und Nahrungsmitteln versorgt werden.
Togo – Faure E. Gnassingbé war gestern zum zweiten Besuch im Vatikan. Es ging um Fragen von „Sicherheit, Stabilität und Frieden“, die In Westafrika und der ganzen sub-Sahara Region bedroht sind. Menschenrechtler kritisieren die Zustände in Togo und die autokratische Linie, mit der die Familie Gnassingbé das Land 50 Jahre lang führt. Trotzdem spielt Togo eine Schlüsselrolle bei den Konflikten der umliegenden Länder, auch in Zentralafrika, das Franziskus so viel Sorge macht und das er 2015 besucht hat.