Tunesien – Jeden Sonntag sammeln Duzende Freiwillige einer NRO auf Stränden und in Wäldern Müll ein, mehr als 6 kg pro Kilometer im Durchschnitt. Eigentlich ist das Aufgabe der Gemeinden, die oft nicht die nötigen Ressourcen haben. Der Müll beeinträchtigt nicht nur die Lebensqualität der Bewohner, sondern vertreibt auch Touristen. Tourismus, mit über 8 Millionen Besuchern im Jahr, ist die wichtigste Industrie des Landes.
Burundi – Beim Volksentscheid haben die Burundier mit 73% für die Verfassungsänderung gestimmt und so für Präsident Nkurunzizas Amtszeit bis 2034. Die Opposition fürchtet, dass er immer bleibt. Von freier Entscheidung kann man bei der Einschüchterung und Repression vor dem Referendum nicht reden. Jetzt könnte sich die seit 2015 andauernde Krise über „die dritte Amtszeit“ weiter verschärfen. Damals sind 450.000 Burundier geflohen. Jetzt befürchtet man einen Anstieg der Gewalt und eine mögliche Diktatur.
Burundi – Seit Anfang des Jahres hat Frankreich seine Entwicklungshilfe wiederaufgenommen. Die Beziehungen zwischen den beiden Ländern bleiben jedoch angespannt. Frankreich hatte mehrere kritische Resolutionen gegen Burundi im UN-Sicherheitsrat eingebracht. Die Opposition im europäischen Exil übt Kritik an der Politik Frankreichs. Die wirtschaftliche Lage bleibt weiter kritisch. In sechs Provinzen des Landes herrscht große Hungersnot.
Südafrika – Kapstadt, das wegen seiner malerischen Umgebung viele Touristen anzieht, ist auch eine der gefährlichsten Städte der Welt. Seit Januar sind in der Western Cape Provinz über 2000 Menschen durch die Gewalttaten rivalisierender Gangs ums Leben gekommen. Da die Polizei die Lage nicht mehr unter Kontrolle hat, hat die Regierung jetzt Armeeeinheiten in Kapstadt stationiert, um für Sicherheit zu sorgen. Im ganzen Land gab es 2018 über 20.000 Opfer von Gewalt. In der Township Alexandria betreiben Jugendliche die Radiostation "Größer als das Leben", um gegen Kriminalität zu kämpfen.
DR Kongo – Der Minister für Gesundheit, Dr. Oly Ilunga, hat seinen Rücktritt eingereicht, nachdem Präsident Felix Tschisekedi die Leitung der anti-Ebola Kampagne selbst in die Hand genommen und einer Expertengruppe anvertraut hatte. Dahinter könnte auch die Weigerung des Ministers stehen, Experimente mit einem neuen Impfstoff der belgischen Pharmafirma Janssen zuzulassen. Bisher wurden 170.000 Menschen in der Region mit einem Impfstoff der Firma Merck immunisiert. Über 1700 der 2500 Patientên starben bereits durch den ansteckenden Ebola-Virus. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den Notstand erklärt.
Tunesien – Der weltweit älteste Präsident im Amt verstarb im Alter von 92 Jahren in Tunis. Essebsi war seit der Unabhängigkeit 1956 ein wichtiger Vertreter der säkularen Tradition Tunesiens. 2014 gewann er die ersten freien Wahlen seit dem Arabischen Frühling. Er wird durch eine einwöchige Staatstrauer geehrt
Äthiopien – Die föderalistische Verfassung erlaubt es größeren Ethnien, eine eigene halb-autonome Provinz zu bilden. Neun solcher eigenständigen Provinzen gibt es bereits. Seit vielen Jahren fordert das Volk der Sidama eine Teilautonomie. Nachdem die nationale Wahlkommission zunächst die Erlaubnis gab, unter den vier Millionen Mitgliedern ein Referendum abzuhalten, dann aber den Termin verschob, kam es zu Ausschreitungen. Um eine angedrohte unilaterale Unabhängigkeitserklärung zu verhindern, griff das Militär ein. Es gab 35 Tote. Äthiopien ist ein Vielvölkerstaat mit etwa 120 ethnischen Gruppen.
Nigeria – Entführungen, um Geldzahlungen zu erpressen, sind an der Tagesordnung. Ausländer sind besonders gefährdet. Im Bundesstaat Kwara wurden vier türkische Bauarbeiter gekidnappt. Eine Woche vorher hatten Kriminelle vor der Küste ein Schiff unter türkischer Flagge angegriffen. Von der Besatzung fehlt noch jede Spur.
Kenia – Präsident Kenyatta eröffnete Afrikas größten Windpark mit 365 Windrädern an den Ufern des Turkana-Sees in Nord Kenia. Die Anlage wird 13% der elektrischen Energie des Landes erzeugen. 70% des Stroms kommt bereits aus erneuerbaren Ressourcen, vor allem aus Wasser- und geotermischen Kraftwerken. Die Regierung sieht vor, den gesamten Strombedarf aus erneuerbaren Energien zu decken, um so die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und den Strompreis zu senken.
Tansania – Der bekannte Blogger Maxence Melo erhält den renommierten Internationalen Preis für Pressefreiheit für seine mutige Berichterstattung über Korruption, Steuervermeidung und Menschenrechtsverletzungen. Seit der Machtübernahme durch Präsident John Mafuguli 2015 werden Oppositionspolitiker, Künstler und Journalisten immer mehr schikaniert. Melo stand über 80 Mal vor Gericht, auch wegen der Weigerung seine Quellen offenzulegen. „Nie zuvor hat in unserm Land eine Regierung so sehr das Recht auf Presse Freiheit verletzt“, sagte der Preisträger, der um seine eigene Sicherheit und die seiner Familie besorgt ist.