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Senegal – Mehrere ehrgeizige Projekte: neue Eisenbahnlinie, Brücke über den Gambia Fluss, Museum für Schwarze Zivilisation, geben ein imposantes Bild, doch Menschen kritisieren mangelnde Grundentwicklung. Die Hälfte der Bevölkerung lebt unter der Armutsgrenze. Die Jugend sucht Arbeitsplätze, um ihr Leben zu fristen. Der Senegal hat drei friedliche Regierungswechsel geschafft. Die Befürchtung ist, dass es am 24. Februar nicht so friedlich sein könnte.
DR Kongo – Ärzte ohne Grenzen sind erleichtert über den Fortschritt in der zeitweise am schlimmsten betroffenen Großstadt Beni, wo es seit drei Wochen keine neuen Erkrankungen gibt. In der Nord-Kivu Provinz sind von den 844 Infizierten 528 gestorben, doch konnten trotz der schwierigen Sicherheitslage 80.000 Menschen geimpft werden. Ganz beendet ist die Epidemie in der labilen Region aber noch nicht.
Uganda – Nach der Unterzeichnung einer Gesetzesvorlage von 2017, die die Altersgrenze von 75 Jahren für den Präsidenten aufhob, konnte seine Partei (NRM) ihn wieder zu ihrem Kandidaten küren, der 2021 für ein sechstes Mandat antritt. Museveni ist seit 1986 an der Macht. Auch seine Frau und Söhne haben feste Plätze in Politik und Armee. Die junge Generation kritisiert die Korruption, den autoritären Stil, die ineffektive Regierungsführung und das geringe Wirtschaftswachstum und fordert Veränderungen.
Südafrika – Der südafrikanische Finanzminister hatte heute große Mühe, seinen ersten Haushaltsplan vorzustellen, denn er soll den mit 30 Mrd. Dollar belasteten staatlichen Energieversorger Eskom retten, der nicht mehr in der Lage ist, genügend Strom zu liefern. Häufige Stromausfälle belasten Unternehmen und Haushalte und sorgen für Chaos im Verkehr. Drei Monate vor den Parlamentswahlen muss der ANC um seine Vorherrschaft bangen, wenn Präsident Ramaphosa die Sache nicht in den Griff bekommt.
Ägypten – Vor 10 Tagen hat der ägyptische Staatschef den AU Vorsitz übernommen und sich gleich bei der Münchener Sicherheitskonferenz für bessere Zusammenarbeit zwischen Europa und Afrika ausgesprochen. Sein Ziel für Afrika ist Sicherheit und Frieden. In Kairo sichert er seine eigene Zukunft durch eine angelaufene Verfassungsreform, die ihm nach 2022 noch 12 Amtsjahre geben könnte – ein weiterer Langzeitherrscher am Nil.
Tansania – Die 69-jährige Chinesin, die in den 70er Jahren als Dolmetscherin nach Tansania kam, entwickelte sich als Vermittlerin zwischen Wilderern in Afrika und Abnehmern in Fernost. Zusammen mit zwei Helfern soll sie bis 2014 über 860 Elefantenstoßzähne im Wert von rund 2 Mio. Dollar aus dem Land geschmuggelt haben und so für den Rückgang der Elefantenpopulation in Tansania mitverantwortlich sein. Jetzt soll sie 15 Jahre hinter Gitter und eine 6 Mio. Dollar Geldbuße zahlen. Das Urteil soll eine abschreckende Wirkung haben. Noch stirbt alle 15 Minuten ein Elefant.
Äthiopien – Die beiden Länder haben einen Vertrag zum Bau einer Erdgasleitung unterzeichnet, die äthiopisches Gas zu einem Exportterminal in Dschibuti transportieren soll. Schon vor zwei Jahren vereinbarte der chinesische Konzern POLY-GCL Petroleum Investments, der die äthiopischen Gasfelder Calub und Hilala entwickelt, 4 Mrd. Dollar für Pipeline, Verflüssigungsanlage und Terminal im Rahmen eines Production-Sharing Vertrags.
Mosambik – Der älteste Sohn des Ex-Präsidenten Guebuza ist die neunte Person, die binnen vier Tagen wegen des 2 Mrd. Dollar Schuldenskandals in Gewahrsam genommen wurde. Das Darlehen soll von Guebuzas Regierung für Fischereiprojekte aufgenommen worden, aber vor Parlament und internationalen Gebern verschwiegen worden sein. Der jetzige Präsident Nyusi beteuert, dass sein Team nichts davon wusste. In Mosambik, Angola und Südafrika ist die Aufarbeitung von Korruption früherer Präsidenten eine große Herausforderung.
Nigeria – Nur 5 Stunden vor Öffnung der Wahllokale wurde die Wahl „wegen logistischen Problemen“ um eine Woche verschoben. Präsident Buhari bedrohte mögliche Betrüger mit härtesten Strafen; sein Hauptherausforderer Abubakar sieht einen Versuch, die Wahlbeteiligung zu beeinflussen und einen möglichen Sieg der Opposition zu verhindern. Beide rufen die 84 Mio. Wähler zu Geduld und Ruhe auf.
Burkina Faso – Der 72-jährige Geistliche, Antonio Cesar Fernandez, ein Mitglied der Salesianer Don Boscos, war auf der Rückreise von Togo zu seiner Pfarrei in der Hauptstadt Ouagadougou, als er kurz nach Überquerung der Grenze nach Burkina Faso von mutmaßlichen Dschihadisten angegriffen und getötet wurde. P. Fernandez arbeitete seit 1982 in Afrika. Wogegen Angriffe islamistischer Extremisten im Grenzgebiet nach Niger und Mali häufig sind, weil die Angreifer die Weiten der Sahelzone als Rückzugsgebiet nutzen, sind terroristische Überfälle im Süden eher selten.
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