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Nigeria – Etwa 100 Frauen im Bundesstaat Borno riskieren ihr Leben, um die Armee im Kampf gegen Boko Haram zu unterstützen. Die islamistische Terrorgruppe benutzt vor allem Mädchen als Selbstmordattentäter, weil Frauen nicht von Männern kontrolliert werden können, und so leicht unbemerkt auf öffentliche Plätze gelangen können. Trotz Morddrohungen und oft gegen den Willen ihrer Familien helfen sie der Armee an Kontrollpunkten und haben viele Attentate verhindern können. Seit 2009 hat Boko Haram in der Region über 20.000 Menschen umgebracht und zwei Millionen vertrieben.
Swaziland – Die Regierung von eSwatini, wie Swaziland offiziell heißt, stoppte einen öffentlichen Wettbewerb zwischen traditionellen Heilern und Vertretern magischer Praktiken (Hexen) unter Berufung auf ein Gesetz aus der Kolonialzeit, das Magie und Voodoo unter Strafe stellt. Ein ähnlicher Wettkampf fand unter dem vorherigen König statt. Obwohl fast 90% der Bevölkerung christlichen Kirchen angehören, sind traditionelle Gebräuche sehr verbreitet.
Algerien – Mit Slimane Chenine wählte das Parlament zum ersten Mal einen Sprecher aus den Reihen der anti-islamistischen Opposition. Die Wahl reflektiert die Stimmung in der Bevölkerung, die seit dem Februar mit Massenprotesten den Abgang der alten Eliten der Regierungspartei FLN fordert, die seit der Unabhängigkeit 1962 an der Macht ist.
Sudan – Nur wenige Tage nach der Unterzeichnung einer Einigung zwischen Armee und Demonstranten über die Bildung einer Übergangsregierung meldet das Staatsfernsehen einen versuchten Putsch und die Verhaftung von 12 Offizieren. Eine unabhängige Bestätigung des Vorfalls gibt es nicht. Ursache könnte ein Machtkampf zwischen verschiedenen Fraktionen innerhalb der Armee sein.
Uganda – Vom 20.-29. Juli wird das Symposium der Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar (SECAM) in Uganda sein 50-jähriges Bestehen feiern. Für die neuntägige Feier werden 400 Teilnehmer und Gäste aus aller Welt erwartet. SECAM, eine Frucht des Zweiten Vatikanischen Konzils, wurde 1969 gegründet. Papst Paul VI. bestätigte SECAM bei seiner ersten Reise nach Afrika in der Kathedrale von Lubaga und rief die Kirche in Afrika auf, selbst missionarisch zu werden.
Somalia – Als der jetzt 30-jährige Magid Magid mit Baseballkappe und T-Shirt in Straßburg erschien, wurde er aufgefordert, das EU-Parlamentsgebäude zu verlassen. Er war erst fünf, als er mit Mutter und Geschwistern vor dem Somali Krieg floh und nach Sheffield kam. In Hull studierte er Meereszoologie. In 2016 wurde er zum Stadtrat gewählt und 2018 zum jüngsten Oberbürgermeister ernannt. Unkonventionell und provozierend war er schon immer; Präsident Trump verbot er einen Besuch in seiner Stadt. Für Jugendliche ist er der nahbare Politiker und ein Hoffnungsschimmer.
Südafrika – Die südafrikanischen Teenager schrieben Geschichte, als sie nach einem 12.000 km Flug in drei Wochen in ihrem selbst gebauten Flugzeug in Kairo landeten, glücklich und stolz, dass sie trotz Schwierigkeiten ihren Traum verwirklichen konnten.
Sudan – Vertreter von Armee und Protestbewegung haben sich nach monatelangem teils blutigem Streit auf eine Machtteilung zwischen militärischen und zivilen Kräften für eine Übergangszeit von drei Jahren verständigt. In dieser Zeit sollen Neuwahlen vorbereitet werden. Vermittler waren Ägypten und die AU. Die politische Einigung könnte zu friedlicher Demokratie und zu Wirtschaftswachstum führen.
Eritrea – Die Ordensfrauen wurden von Zager regelrecht vertrieben. Am meisten bedrückt sie das Schicksal der kranken Menschen, denn fast alle der 22 geschlossenen Kliniken liegen in den armen, ländlichen Gegenden. Auf die Forderung der Bischöfe um eine Erklärung, teilte die Regierung mit, es ginge um eine Norm von 1995, dass der Staat soziale Dienste ausüben soll. Die Katholiken fürchten, dass auch Bildungseinrichtungen und Kindergärten geschlossen werden könnten.
Libyen – Nach dem Luftangriff auf Internierungslager bei Tripolis erwägt die libysche Regierung, alle Lager aus Sicherheitsgründen zu schließen. Sie könne die Sicherheit der Migranten gegen Flugzeugangriffe nicht garantieren. Laut Augenzeugenberichten sollen Wächter nach dem letzten Angriff auf die fliehenden Migranten geschossen haben. Flüchtlinge berichten jetzt auch, dass sie monatelang in einer Waffenkammer arbeiten mussten. Noch immer sollen 3800 Migranten gegen ihren Willen in Libyen festgehalten werden. Die Verhältnisse in den Camps werden als unmenschlich kritisiert.
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