Malawi – Für malawische Richter war bis jetzt eine gültige Rechtsprechung ohne die aus britischer Kolonialzeit stammenden weißen Perücken und schwarzen Mäntel nicht denkbar. Jetzt brachte sie aber eine Bullenhitze, bis zu 45°C, dazu, den Dresscode vorübergehend abzulegen, besonders da die Gültigkeit der Präsidentschaftswahlen entschieden werden sollte und die Klimaanlage nicht voll funktionierte.
Südafrika – In Südafrika sorgte ein junges Golfwunder für Schlagzeilen, als er im internationalen Wettbewerb eine Reihe von prestigeträchtigen Titeln und Medaillen gewann. Der 7-jährige Simthandile Tshabalala ist unter dem Spitznamen "Sim Tiger" bekannt, eine Anspielung auf den legendären Tiger Woods. Die Botschaft, die er bei einem BBC Interview in Johannesburg seinen Mitschülern gab war: immer nur üben.
Burkina Faso – Trotz Militärbegleitung kamen gestern die fünf Busse der kanadischen Firma Semafo unter Beschuss. 37 Menschen kamen um; weitere 60 wurden verletzt. Das Militär hat Mühe, die terroristische Gewalt einzudämmen, die in den letzten Jahren vom benachbarten Mali über die Grenze kam. In den letzten drei Monaten mussten, laut der UN-Flüchtlingsagentur, 500.000 Burkiner ihre Heimat verlassen.
Äthiopien – Gerade hatte der Premier Abiy Ahmed den Friedensnobelpreis für seine Friedensarbeit im Land und mit dem Nachbarn Eritrea erhalten, als blutige Unruhen ausbrachen, bei denen 86 Menschen umkamen und über 400 festgenommen wurden. Sie zeigen, dass die Lage noch ethnisch und sozial explosiv ist. Auch Kirchen und Moscheen wurden beschädigt. Die meisten Äthiopier stehen hinter Abiy Ahmed. Die Lage hat sich beruhigt und die Regierung sucht den Dialog zwischen den verschiedenen Gruppen.
Simbabwe – Weil sie seit September gegen schlechte Bezahlung streiken – ihr Monatslohn liegt bei unter 100 Euro – und sich dem Gerichtsurteil widersetzten, wurden 77 Ärzte gestern gefeuert. Das Schicksal hunderter weiterer Mediziner ist noch nicht entschieden, aber es ist undenkbar, dass alle entlassen werden, denn das würde die Gesundheitsversorgung noch chaotischer machen. Millionen Simbabwer haben keinen Zugang zu medizinischer Behandlung, weil die Preise hochgeschnellt sind und die meisten Bürger keine Krankenversicherung haben. Für den Kollaps des Gesundheitswesens werden die Misswirtschaft, die rasante Inflation und die horrende Korruption verantwortlich gemacht. Heute gehen landesweit auch die Mitglieder des öffentlichen Dienstes auf die Straße. Für Präsident Mnangagwa wächst der Druck, einen Ausweg aus der Wirtschaftskrise zu finden.
Südafrika – Zum 3. Mal ist Südafrika Rugby-Weltmeister. Die Springboks schlugen die Favoriten England 32:12. Zum ersten Mal wurde die Trophäe von einem schwarzen Kapitän, Siya Kolisi, gehoben, der sich von bescheidenen Anfängen den Weg erkämpfte, um sein Land zum größten Rugbypreis zu führen. Siya lobte die Einheit seines Teams, die den Sieg möglich machte. Die Menschen des von Problemen beladenen Landes, schwarz und weiß, waren für kurze Zeit „im Freudentaumel“ vereint. Es gab Autokorsos, Public Viewing und, zum Empfang der Mannschaft, sollen freie Bahnkarten zum Flughafen arrangiert werden. Junge mittellose Spieler schöpften durch Siya Kolisi neue Hoffnung.
Mosambik – Auch 30 Jahre nach dem Mauerfall sind viele Menschen noch wütend über die verlorenen Jahre. Die DDR hatte 1979 21.000 Vertragsarbeiter aus dem sozialistischen Mosambik und 6.000 aus Namibia geholt. Später wurden auch Kinder dieser beiden Länder in der DDR in Sicherheit gebracht und erhielten Schul – und Berufsausbildung. Nach dem Mauerfall ging es zurück ins Nichts, denn das von ihrem Lohn abgezogene Geld wurde nie, wie versprochen, auf ihr Konto in der Heimat überwiesen. Es blieb entweder in Deutschland, um Mosambiks Schulden zu zahlen, oder ging an die Regierung in Maputo. Die „Madgermanes“, wie man sie nennt, protestieren in Abständen immer noch lautstark für Gerechtigkeit.
Tansania – Vor der ersten Sitzungsperiode in der neuen Hauptstadt Dodoma wurden an alle Abgeordneten Tablets ausgeteilt, die jetzt für alle parlamentarischen Angelegenheiten benutzt werden. Der Papierverbrauch soll reduziert oder ganz beseitigt werden. Es sollten nur noch einige Papierdokumente für Dokumentationszwecke erstellt werden. Tansania ist das jüngste Land in Ostafrika, das Technologien einsetzt, um die Effizienz zu steigern und die Ausgaben zu senken. Kenia teilte Anfang des Jahres iPads aus, Uganda schon in 2013.
Nigeria – In der Aufdeckung einer Serie von Folterstätten, angeblich „Koranschulen“, befreite die Polizei jetzt 15 Menschen aus einem „Gebetshaus“ in Lagos. Die Opfer – Frauen und Männer zwischen 19 und 50 Jahre alt – waren von ihren Verwandten dorthin gebracht worden, damit sie von ihren Geisteskrankheiten, Drogenabhängigkeit und ähnlichen Übeln geheilt würden. Der Leiter, ein selbsternannter Prophet, sagte, dass er den spirituellen Heilungsdienst schon seit 1986 ausübe; die Menschen seien angekettet, damit sie nicht flüchten. Sie wurden in Kliniken gebracht, der Prophet aber ins Gefängnis.
Benin – Neun Matrosen des norwegischen Frachtschiffes „MV Bonita“ der Reederei J.J. Ugland wurden 15 km vor der Küste von Benin entführt, als die Piraten das das dort geankerte Schiff kaperten. Der Rest der Besatzung konnte das mit Gips beladene Schiff in den Hafen von Cotonou bringen. Während die Piraterie weltweit zurückgegangen ist, ist der Golf von Guinea in Westafrika nach wie vor für Entführungen durch bewaffnete Gruppen berüchtigt, die normalerweise Lösegeld für die sichere Rückkehr der Opfer verlangen. Im August wurden acht Besatzungsmitglieder eines deutschen Schiffes entführt, im Juli zehn türkische Segler.