Südafrika – Der 27- jährige Menzi Mngoma fährt ein Uber Taxi durch die Großstadt Durban. Dabei singt er gerne Arien. Als ein Fahrgast ihn filmte und das Video ins Netz setzte, wurde Menzi ein Internet Star. Er wurde zu Hochzeiten, Auftritten im Radio und auf Open-Air-Bühnen eingeladen, sogar zum Vorsingen in der Oper von Kapstadt. Ein Konfektionsgeschäft sponserte Sakko und Fliege. Menzi hatte Musikwissenschaften studiert aber keine Tenor Ausbildung erhalten, weil er Geld verdienen musste. Jetzt glaubt er, dass sein Traum wahr werden könnte. Die Taxi Fahrten will er aber nicht aufgeben bis er einen handfesten Vertrag in der Tasche hat.
Libyen – Nach Zustimmung des türkischen Parlaments hat Erdogan die ersten Truppen nach Libyen geschickt, um die von der UNO anerkannte Regierung gegen den Rebellen Haftar zu unterstützen und ein „Operationszentrum“ zu errichten. Der Türkei geht es neben regionalem Einfluss auch um Rohstoffe in der Region, besonders Erdgasvorkommen im östlichen Mittelmeer. Mehrere Länder, darunter die USA, Russland und Ägypten, verurteilen die türkische Initiative, die immer mehr Akteure in den Kampf um die Macht in dem nordafrikanischen Chaosland bringt.
Tschad – Vermutliche Boko Haram Kämpfer, als Händler verkleidet, überfielen kurz vor Weihnachten die Fischer auf der Insel. Noch immer werden weitere Menschen vermisst. Das Gebiet um den Tschadsee ist zum Hotspot für Angriffe geworden; die Opfer kamen von verschiedenen Ländern, 20 aus Kamerun. Die aus 5 Nationen im Tschadbecken zusammengestellte Task Force ist nicht stark genug, das Gebiet zu patrouillieren.
DR Kongo – Zum Jahreswechsel hat der Erzbischof von Kinshasa, Kardinal Fridolin Ambongo, vor dem Zerfall des Landes gewarnt. Die Politiker ignorieren die Konflikte und verbringen Zeit mit Partys und Streitereien, so der Kardinal, während das Land gespalten wird. Der Ordensmann Ambongo besuchte derweil die vom Bürgerkrieg zerrüttete Stadt Beni im Nordosten, die im vergangenen Jahr Schauplatz zahlreicher blutiger Anschläge durch Extremisten war.
Nigeria – Am 26. Dezember veröffentlichte die mit IS verbündete Boko Haram ein Video, das die Hinrichtung von 11 christlichen Geiseln zeigt, 10 durch Enthauptung. Es soll ein Racheakt für den Tod von IS-Führer Bagdadi durch einen US-Einsatz sein. Angriffe auf Christen wurden in vergangenen Monaten verstärkt. Präsident Buhari wird vorgeworfen, zu wenig für die Sicherheit von Christen zu tun. Öffentlich verurteilte er die Tat und warnte die Bürger des Landes davor, sich entlang religiöser Linien spalten zu lassen.
Guinea- Bissau – Er hat die Stichwahl gegen Peirera gewonnen. Beide Kandidaten sind ehemalige Regierungschefs unter dem scheidenden Präsidenten Mario Vaz, der als einziger seit der Unabhängigkeit von Portugal in 1974 trotz Instabilität eine volle Amtszeit absolvieren konnte. Es gab vier Staatsstreiche und zahlreiche Morde an Politikern. Der 1,8 Millionen Einwohner Kleinstadt, von der Landwirtschaft abhängig, ist bitterarm. Für Schlagzeilen sorgten wiederholt Drogen Schmuggler, die die vielen vorgelagerten Inseln als sicheren Umschlagplatz zwischen Südamerika und Europa nutzten.
Seychellen – Die tausenden Touristen an den weißen Sandstränden des Inselparadieses merken nichts von dem harten Kampf gegen den pro-Kopf schlimmsten Drogenmissbrauch weltweit. Fast 10% der erwerbstätigen Bevölkerung ist abhängig. Das von Zentralasien über Ostafrika eingeschmuggelte Heroin kann leicht die durchlässige Grenze der 115 Inseln passieren. Statt Abhängige zu kriminalisieren, bietet die Regierung zwei Alternativen an: stationäre Behandlung zur totalen Entgiftung oder, zur Schadens- Minderung, ein Programm, das den Abhängigen täglich die richtige Dosis Methadon verabreicht. Beide Gruppen haben Zugang zu medizinischer und psychosozialer Unterstützung.
Simbabwe – Die leitenden Ärzte unterstützen nun die streikenden jüngeren Kollegen, von denen über 400 gefeuert wurden. Es geht nicht nur um den Hungerlohn der Mediziner, sondern um den Mangel an Medikamenten und Geräten, an Strom und Wasser, ohne die eine sichere Behandlung der Patienten nicht gewährleistet werden kann. Die schlecht ausgestatteten Krankenhäuser bleiben eine „Todesfalle“. Die Ärzte beteuern, dass das Gesundheitspersonal sichere Arbeitsbedingungen und einen existenzsichernden Lohn braucht und die Bürger ein vertrauenswürdiges Gesundheitssystem verdienen.
Guinea-Bissau – Neben dem amtierenden Präsidenten Jose Mario Vaz traten 11 weitere Kandidaten an. Die zwei Gewinner, die am 29. Dezember zur Stichwahl antreten müssen, dienten unter Vaz schon mal als Premierminister. Vaz selbst erhielt nur 12% der Stimmen. Er ist der erste demokratisch gewählte Präsident und beendete seine Amtszeit ohne Putsch. Doch wegen seiner Unfähigkeit, gegen die Korruption und den Kokain Schmuggel von Südamerika über Guinea-Bissau nach Europa anzugehen, konnte er nicht überzeugen.
Äthiopien – Das Volk der Sidama, nur etwa 4% der Gesamtbevölkerung von 109 Millionen Einwohnern, hat sich in einem Referendum überwältigend (mit 98.5%) für mehr Autonomie entschieden. Die Minderheit kann jetzt selbst über Steuern, Bildung und Sicherheit entscheiden. Während der äthiopische Premier Abiy Ahmed, der neueste Friedensnobelpreisträger, die Entscheidung als demokratische Entwicklung sieht, befürchten andere einen Zerfall des Landes. Allein im Süden streben 10 weitere Volksgruppen solch einen Weg an.