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DR Kongo – Der Minister für Gesundheit, Dr. Oly Ilunga, hat seinen Rücktritt eingereicht, nachdem Präsident Felix Tschisekedi die Leitung der anti-Ebola Kampagne selbst in die Hand genommen und einer Expertengruppe anvertraut hatte. Dahinter könnte auch die Weigerung des Ministers stehen, Experimente mit einem neuen Impfstoff der belgischen Pharmafirma Janssen zuzulassen. Bisher wurden 170.000 Menschen in der Region mit einem Impfstoff der Firma Merck immunisiert. Über 1700 der 2500 Patientên starben bereits durch den ansteckenden Ebola-Virus. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den Notstand erklärt.
Tunesien – Der weltweit älteste Präsident im Amt verstarb im Alter von 92 Jahren in Tunis. Essebsi war seit der Unabhängigkeit 1956 ein wichtiger Vertreter der säkularen Tradition Tunesiens. 2014 gewann er die ersten freien Wahlen seit dem Arabischen Frühling. Er wird durch eine einwöchige Staatstrauer geehrt
Äthiopien – Die föderalistische Verfassung erlaubt es größeren Ethnien, eine eigene halb-autonome Provinz zu bilden. Neun solcher eigenständigen Provinzen gibt es bereits. Seit vielen Jahren fordert das Volk der Sidama eine Teilautonomie. Nachdem die nationale Wahlkommission zunächst die Erlaubnis gab, unter den vier Millionen Mitgliedern ein Referendum abzuhalten, dann aber den Termin verschob, kam es zu Ausschreitungen. Um eine angedrohte unilaterale Unabhängigkeitserklärung zu verhindern, griff das Militär ein. Es gab 35 Tote. Äthiopien ist ein Vielvölkerstaat mit etwa 120 ethnischen Gruppen.
Nigeria – Entführungen, um Geldzahlungen zu erpressen, sind an der Tagesordnung. Ausländer sind besonders gefährdet. Im Bundesstaat Kwara wurden vier türkische Bauarbeiter gekidnappt. Eine Woche vorher hatten Kriminelle vor der Küste ein Schiff unter türkischer Flagge angegriffen. Von der Besatzung fehlt noch jede Spur.
Kenia – Präsident Kenyatta eröffnete Afrikas größten Windpark mit 365 Windrädern an den Ufern des Turkana-Sees in Nord Kenia. Die Anlage wird 13% der elektrischen Energie des Landes erzeugen. 70% des Stroms kommt bereits aus erneuerbaren Ressourcen, vor allem aus Wasser- und geotermischen Kraftwerken. Die Regierung sieht vor, den gesamten Strombedarf aus erneuerbaren Energien zu decken, um so die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und den Strompreis zu senken.
Tansania – Der bekannte Blogger Maxence Melo erhält den renommierten Internationalen Preis für Pressefreiheit für seine mutige Berichterstattung über Korruption, Steuervermeidung und Menschenrechtsverletzungen. Seit der Machtübernahme durch Präsident John Mafuguli 2015 werden Oppositionspolitiker, Künstler und Journalisten immer mehr schikaniert. Melo stand über 80 Mal vor Gericht, auch wegen der Weigerung seine Quellen offenzulegen. „Nie zuvor hat in unserm Land eine Regierung so sehr das Recht auf Presse Freiheit verletzt“, sagte der Preisträger, der um seine eigene Sicherheit und die seiner Familie besorgt ist.
Sudan – Nach monatelangen Demonstrationen mit über 100 Toten und langen, zähen Verhandlungen unter Vermittlung der Afrikanischen Union (AU) haben der regierende Militärrat und die Protestbewegung ein Abkommen zur Bildung einer Übergangsregierung unterzeichnet. In einem „souveränen Rat“ aus Vertretern des Militärs und der Protestbewegung sollen zunächst das Militär und später die zivile Opposition den Vorsitz übernehmen. Allerdings trauen die Demonstranten dem als General Hamiti bekannten Anführers des Militärs nicht, der jahrlange die berüchtigte Miliz Janjaweed befehligte. Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate haben der neuen Regierung Hilfe in Milliardenhöhe versprochen.
Kenia – Hiram Chomba arbeitet für die Organisation Befrienders Kenya, die Menschen unter Depressionen leiden und Selbstmordgedanken haben, hilft. Er bildet Helfer für gefährdete Menschen aus und ist besorgt über die steigenden Selbstmordraten. In Kenia nehmen sich täglich vier Personen das Leben, vor allem Männer. In Nigeria und der Elfenbeinküste ist die Zahl mit 15 pro Tag sogar höher als in westlichen Ländern oder in China. In ganz Kenia gibt es aber nur 100 Psychiater für 45 Millionen Einwohner. Als Ursache sehen Experten die Desintegration der afrikanischen Familienbindungen und die tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderungen durch die rapide Urbanisierung.
Sambia-Simbabwe – Ein schon lange geplanter Staudamm an der Grenze zwischen Sambia und Simbabwe kommt langsam einer Verwirklichung näher. Das 4-Milliarden-Projekt für ein 2.400 Megawatt Wasserkraftwerk an der Batoka-Schlucht soll hauptsächlich von der US-Firma General Electric und Power China gebaut werden. Wegen langer Dürreperioden im südlichen Afrika haben beide Länder große Probleme bei der Stromversorgung. Die Afrikanische Entwicklungsbank hat begonnen das nötige Kapital zu mobilisieren. Die wirtschaftliche Lage in Simbabwe ist katastrophal.
DR Kongo – In der Großstadt Goma an der Grenze zu Ruanda wurde der erste Fall von Ebola diagnostiziert. Das tödliche Virus hat inzwischen über 1600 Menschen das Leben gekostet. 690 konnten geheilt werden. Trotz großen Sicherheitsproblemen in der Region wurden mehr als 160.000 Bewohner geimpft. Es ist der 10. Ausbruch von Ebola im Kongo in den letzten 40 Jahren.
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