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Liberia – Der 38-jährige Alvin Nah-Doe ist der einzige Neurochirurg in Liberia mit einer Bevölkerung von fast fünf Mio. Er hat mit seinem Team die erste Hirntumor-Operation in seinem Land erfolgreich durchgeführt. Wenn es auch nicht täglich große Eingriffe gibt, ist sein Können bei vielen kleineren Verletzungen gefragt. Ihm winkt eine große Karriere Übersee, aber sollte er das Land verlassen, wird niemand seinem Volk helfen. Die Regierung schätzt den Patriotismus des Spezialisten, da die meisten Liberianer nicht in der Lage sind, medizinische Hilfe im Ausland zu suchen.
Gambia – Das sagt der Justizminister auf das Verlangen des Ex-Präsidenten hin, in sein Heimatland zurückzukehren. Nach seiner Wahlniederlage wurde Jammeh aus dem Land gezwungen. Seine 22- jährige Amtszeit war „eine tyrannische und brutale Diktatur“. Auch soll er die Staatskasse massiv geplündert haben. Trotzdem demonstrieren seine Anhänger jetzt für eine straffreie Rückkehr. Sie drohen sogar mit Blutvergießen, sollte er verhaftet werden. Die jetzige Regierung in Banjul jedoch könnte das Versäumnis ihrer Pflicht Land und Opfern gegenüber nicht rechtfertigen.
Libyen – Als sich die Staats – und Regierungschefs letzten Sonntag in Berlin trafen, haben sie sich zu einer Waffenruhe sowie einem Waffenembargo für das Bürgerkriegsland Libyen verpflichtet. Obwohl die beiden Konfliktparteien – Sarraj von der UN-anerkannten Regierung in Tripolis und General Haftar – in Berlin anwesend waren, haben sie sich nicht getroffen, sondern wurden von andern Teilnehmern informiert und konsultiert. Vier Tage später droht Haftars Militär, jedes zivile oder militärische Flugzeug am Flughafen von Tripolis ins Visier zu nehmen. Sie werfen der Türkei vor, von dort angreifen zu wollen. Ein Raketenbeschuss hat kurz zuvor den Flughafen Mitiga zum Schließen gezwungen. General Haftar kämpft schon seit Monaten um die Kontrolle über die Hauptstadt Tripolis.
Ghana – Immer mehr Menschen zieht es in die Städte, aber ohne Arbeit oder Ackerland können sie nicht überleben. So entwickelt sich in Accra und anderen Städten „die urbane Landwirtschaft“. Es braucht nur ein paar Säcke, fruchtbare Erde und etwas Geschick. So kann eine Familie sich selbst versorgen, mit Maniok, Salat, allen Obst - und Gemüsesorten und sogar Zuckerrohr, und kann dabei die Kinder anlernen. Lebensmittel biologisch und nach Wahl anbauen zu können, ist befriedigend und gesund. Die „Sackgärtner“ sind entschlossen und bereit Anbautipps über die sozialen Medien an andere weiterzugeben.
Simbabwe – Nach 4 Monaten kehren die jungen Ärzte an ihren Arbeitsplatz zurück, nachdem Strive Masiyiwa, Econet Gründer, Milliardär und Philanthrop, sich bereit erklärte, für ein halbes Jahr jedem von rund 2000 Ärzten monatlich ein Unterhaltsgeld von 300 Dollar zu zahlen und den Transport zur Arbeit zu ermöglichen. Was danach passiert, ist noch nicht klar. Der Streik hatte eine Gesundheitskrise ausgelöst, die einer unbekannten Zahl von Menschen das Leben kostete. Man sprach von einem „stillen Völkermord“. Wegen der steigenden Inflation hatten die Ärzte gekämpft, dass ihre Gehaltszahlung an den US-Dollar gebunden werden soll.
Burkina Faso – In der zentralen Provinz Sanmatenga sind am Montag 36 Menschen von einer bewaffneten Gruppe, wahrscheinlich militante Islamisten, getötet worden. Tags drauf stimmte das Parlament über die Schaffung einer Freiwilligentruppe zum Schutz der Bevölkerung ab. Die Idee besteht schon länger, braucht aber noch die Zustimmung des Präsidenten. Die Freiwilligen erhalten eine 14-tägige Grundausbildung, schließen einen Vertrag für ein Jahr mit dem Staat, werden finanziell unterstützt und erhalten eine Krankenversicherung. Nur mit einer allgemeinen Mobilisierung könne das Land den Kampf gegen den Terror gewinnen.
Südafrika – Letzten Monat trat die in Schwierigkeiten geratene nationale Fluggesellschaft South African Airways unter Insolvenzschutz. Um Geld zu sparen, hat das Unternehmen mehrere Flüge gestrichen, darunter einige Flüge von Johannesburg nach Durban und Kapstadt und den Direktflug nach München. Dies sei „eine verantwortungsvolle Strategie“ zum Schutz der Fluggesellschaft, sagte die SAA.
Nigeria – Er soll auf der Straße zwischen Abuja und Kaduna ausgesetzt worden sein. Am 8. Januar wurde er mit drei weiteren Seminaristen von Bewaffneten aus dem Priesterseminar in Kaduna entführt. Die Tat soll keinen religiösen Hintergrund haben. Es soll vielmehr Geld erpresst werden, sagte Erzbischof Ndagoso der kath. Nachrichtenagentur, doch die Kirche wolle den Lösegeld Forderungen nicht nachkommen.
Nigeria – Heute jährt sich das Ende des Krieges im Südosten Nigerias zum 50. Mal. Als am 15. Januar 1970 Biafra nach etwa 2 - 3 Millionen Toten kapitulierte, war der Traum vom eigenen Staat zu Ende. Gedenkfeiern gibt es heute nicht. Nigeria vergisst den Krieg lieber, auch im Geschichtsunterricht. Vor der Welt ist Biafra Synonym für Grausamkeit und hungernde Kinder. Als die Igbos von der Außenwelt abgeschnitten waren, reagierten die christlichen Hilfswerke mit Luftbrücken. Die Ursachen für den Kampf um ein unabhängiges Biafra bestehen heute noch: das Öl und die Marginalisierung. Die Bewegung IPOB (Indigenous People Of Biafra) hegt trotz Einstufung als Terrororganisation den Wunsch nach Unabhängigkeit weiter.
Libyen – Sie konnte nicht schwimmen, hatte Angst vor dem Meer, aber die kongolesische Ordensfrau Angela Bipendu war Ärztin und spürte den Ruf, Flüchtlinge auf dem Mittelmeer zu retten und ging nach Lampedusa. Sie konnte vielen traumatisierten Menschen, besonders Frauen, medizinisch, mütterlich und spirituell zur Seite stehen. Nach 2 Jahren Mittelmeer-Mission arbeitet sie nun in einem italienischen Krankenhaus, ist aber immer wieder für einen Rettungseinsatz auf See bereit.
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