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Namibia – Präsident Geingbob hat nach einer Serie von Dürrejahren, den schlimmsten der vergangenen Jahrzehnte, den Notstand erklärt. Angesichts der katastrophalen Lage hat der deutsche Entwicklungsminister 10 Mio. Euro an Unterstützung zugesagt. Das Geld soll für neues Saatgut, für den Bau von Brunnen und für die Umschulung der Bauern in alternativen Anbaumethoden gebraucht werden.
Eritrea – Nachdem die Regierung im Juni alle von der katholischen Kirche betriebenen Gesundheitszentren beschlagnahmt hat und Tausende von Patienten ohne Fürsorge ließ, sind es jetzt die weiterführenden Schulen. Heute Morgen erreichte die katholische Kirche und andere christliche und muslimische Gruppen der Befehl, den Betrieb der Schulen sofort zu übergeben. Sieben Schulen haben die Behörden bereits übernommen. Sicherheitskräfte sind auf weiteren Schulgeländen und fordern die Übergabe. Die meisten Schüler der betroffenen Schulen sollen aus wirtschaftlich benachteiligten Familien kommen. Die Schulen selbst sind meist angesehene Einrichtungen. Wie bei den Krankenhäusern, gibt die Regierung die 1995 eingeführten Vorschriften als Grund an; in Wirklichkeit ist es die Kritik der Kirche an der Herrschaft von Präsident Afwerki, der keine politischen Reformen oder nationale Wahlen duldet.
Sudan – Gesichert in einem metallenen Käfig, muss der langjährige Machthaber sich u.a. für den Besitz ausländischer Gelder verantworten. Er räumte ein, vom saudi-arabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman 25 Mio. Dollar per Privatjet erhalten zu haben, mit der Auflage, dass das Geld nicht zurückverfolgt wird. Daher ging es nie in eine Bank. Es sei aber nur für „Spenden“ eingesetzt worden, wie Universität und Militärkrankenhaus, nie für private Zwecke. Bashir wird auch der Tötung von tausenden Demonstranten angeklagt, und steht wegen des Völkermords von Darfur schon jahrelang unter internationalem Haftbefehl.
Senegal – Die Bilder aus dem All zeigen ausgedorrte Weideflächen in Senegal und im angrenzenden Mauretanien. Die Rinderherden, die Haupt Nahrungs - und Einkommensquelle der Bevölkerung, werden eingehen, weil nicht genug Gras wachsen konnte. Dabei ist die Regenzeit fast vorbei. Sollte noch später Regen fallen, verursacht er Überflutung, aber kein Pflanzenwachstum. Viehherden, die in Farmen eindringen, sind in Westafrika die Ursache blutiger Kämpfe zwischen Hirten und Bauern, denn der Kampf um die knappen Ressourcen ist ein Überlebenskampf.
Kenia – Um die reichlich vorhandene Energie der Sonne unter die ländliche Bevölkerung zu verteilen, hat das südkoreanische Unternehmen YOLK auf dem Gelände mehrerer Schulen solarbetriebene Ladestationen – die Solar Kuh - aufgestellt. Jedes Kind bekommt einen tragbaren Akku – in Form einer Milchflasche – die während des Unterrichts aufgeladen wird. Die Batterie soll eine Speicherkapazität haben, die genügend Energie für die Versorgung eines kenianischen Haushalts enthält, besonders auch für das Laden der allgegenwärtigen Handys. Ein Hauptzweck des Solarprojekts ist die Bekämpfung der Kinderarbeit. Nur wer in die Schule kommt, bringt Strom nach Hause. Laut YOLK können Familien durch den freien Strom bis zu 20% ihres monatlichen Einkommens sparen. Die Solar Kuh soll auch bei Eltern und Kindern das Bewusstsein für Energie und Klimaschutz schärfen.
Äthiopien – Bei einem Ausflug der Studentendelegation der Technion Universität in die Danakil Wüste hat sich eine 21-jährige israelische Studentin wahrscheinlich verirrt und starb. Drohnen und Hubschrauber fanden nach langer Suche ihre Leiche. Mit 50°C ist die Danakil Senke an der Grenze zu Eritrea einer der heißesten Orte der Erde. Vom Kraterrand des Erta Ale Vulkans kann man den brodelnden Lavasee beobachten. Dieser menschenfeindliche Ort ist trotz aller Gefahren äußerst faszinierend mit seinen Salzseen, bunten Schwefellandschaften und endlosen Kamelkarawanen.
Burundi – Über 200.000 Burundier, die seit 2015 vor der Rache von Präsident Nkurunziza in Tansania Zuflucht gesucht haben, sollen bis 1. Oktober nach Hause gehen, wenn sie nicht zwangsweise zurückgeführt werden wollen. Das sagte Tansanias Innenminister; in Burundi würde nun Frieden herrschen. Die Flüchtlinge sind jedoch nicht davon überzeugt, besonders da der Präsident bis 2034 im Amt bleiben kann. Eine lokale Sprecherin des UNHCR forderte beide Länder auf, die internationalen Konventionen, die eine gewaltsame Rückführung verbieten, und die Rechte der Flüchtlinge zu respektieren.
Gambia – Dawda Jawara, der zum Politiker gewordene Tierarzt, führte sein Land in 1965 zur Unabhängigkeit; 1970 wurde der charismatische eloquente Mann Präsident. Gestürzt wurde er von dem später berüchtigten Jammeh. Sein wichtigstes Vermächtnis war „die Achtung der Menschenwürde und die Schaffung starker, bewunderter Regierungsinstitutionen“. Nach 8 Jahren Asyl lebte der von der Königin geehrte und von seinem Volk liebevoll „Kairaba (friedlicher) Jawara“ genannte in seiner Heimat Gambia.
Simbabwe – Während das Land um das wirtschaftliche Überleben kämpft und Menschen vom Hungertod bedroht sind, zahlt die Regierung 155 000 US Dollar für 64 Justizperücken aus der britischen Kolonialzeit. "Die (koloniale) Tradition der Justizperücken wird in Simbabwe mit all ihren Kosten und Kontroversen fortgesetzt", obwohl sie nichts zur Qualität der Rechtsprechung beiträgt. In Südafrika wurden die kolonialen Überreste größtenteils abgeschafft, doch Kenia, Ghana und Malawi halten auch 50 Jahre nach Ende der britischen Herrschaft an den Perücken fest.
Tansania – In Tansania ist der Menschenhandel ein lukratives Geschäft. Je größer die Armut, umso mehr Kinder werden von zu Hause weggelockt. Die Dunkelziffer ist hoch. Ordensfrauen in Tansania arbeiten im Rahmen des internationalen Netzwerks „Talitha kum“, das vor genau zehn Jahren von der Generaloberinnenkonferenz UIGS in Rom gegen den Menschenhandel gegründet wurde. Weltweit bemühen sich über 2000 Schwestern in 77 Ländern, die Sklaverei zu beenden. Auch helfen sie den Opfern von Gewalt, Missbrauch, ritueller Verstümmelung und Organhandel. Effektiv bekämpfen könne man den Kinderhandel nur durch eine garantierte gediegene Bildung.
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