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Simbabwe – Heute Nachmittag traf die Sondermaschine von Singapur mit der Leiche des Ex-Präsidenten in Harare ein. Die Bürger werden im Rufaro Stadium Abschied nehmen können. Die offizielle Trauerfeier soll am Samstag im Nationalstadium stattfinden. Mugabe wurde der Heldenstatus verliehen, ob er aber auf dem nationalen Heldenfriedhof beigesetzt wird ist noch fraglich. Seine Familie gab an, dass er im heimatlichen Kutama begraben werden wollte, und dass die Putschisten vom November 2017 nicht über sein Begräbnis präsidieren sollten.
Kenia – Lincoln konnte wegen einer schweren Beinverletzung nicht mehr gehen, aber der junge Innovator wollte sich nicht damit abfinden. Ohne Ausbildung, aber mit viel Leidenschaft baute er einen Elektro-Rollstuhl mit den Teilen, die seine Freunde ihm von der Müllhalde brachten. Seine Akkus waren ausgediente Laptop Batterien. Nach Prototyp 1 und 2 gelang ihm im Dezember 2018 ein solider, ansehnlicher Rollstuhl, den er auf Stabilität und Sicherheit auf glatten Flächen und rauem Gelände testete. Lincolns Wunsch ist, dass sein Hobby zum Geschäft wird, um durch Mobilität behinderten Menschen mehr Lebensqualität zu geben.
Nigeria – Shell Petroleum gab bekannt, dass dies tägliche Verluste von 560.000 US$ bedeutet. Der Pipeline-Vandalismus hält schon jahrelang an. Seit 2012 hat der Ölkonzern 1.160 Stellen entdeckt, an denen Diebe das Öl gestohlen haben, und repariert. Das Nigerdelta bleibt trotz seines Ölreichtums unterentwickelt. Riesige Geldmengen wurden bereitgestellt, doch Fortschritt gibt es keinen. Öl ist die wichtigste Einnahmequelle des Landes.
Südsudan – Ex-Rebell Riek Machar ist wieder in Juba für Gespräche mit Präsident Salva Kiir über die Umsetzung des festgefahrenen Friedensabkommens. Seit Ausbruch des Krieges in 2013 sind viele Friedensversuche gescheitert, doch im September 2018 kam es unter internationalem Druck zu einem Abkommen über eine Einheitsregierung. Die erste Frist (Mai) ist verstrichen und der zweite Termin (November) ist nahe. So steigt der Druck. Die beiden Rivalen trafen sich zuletzt auf Einladung des Papstes im Vatikan, als Franziskus in seinem innigen Friedensappell den beiden skrupellosen Kriegsherren die Füße küsste.
Kenia – Im Naivasha Nationalpark, 100 km nordwestlich von Nairobi, wurden gestern nach einer Sturzflut sechs Menschen für tot erklärt. Ein Tourist wird noch vermisst; die Suche geht weiter. Reisegruppen werden gewöhnlich von erfahrenen Führern begleitet, und nach der Tragödie von 2012 sind entlang der ganzen Schlucht klar markierte Fluchtwege für Notfälle geschaffen worden. Die Schlucht, „Hell’s Gate“ (Höllentor) genannt, bietet spektakuläre Landschaften und inspirierte den erfolgreichen Disney Animationsfilm „Der König der Löwen“.
Simbabwe – Er starb 95-jährig in einem Krankenhaus in Singapur. Der gefeierte Befreiungskämpfer und Hoffnungsträger startete als vorbildlicher Politiker, der das Bildungs – und Gesundheitswesen der schwarzen Bevölkerung enorm vorantrieb. Doch die dunklen Kapitel, wie Korruption, Machtmissbrauch, Wahlfälschung, Beseitigung von Gegnern und Misswirtschaft führten zum Ruin. Simbabwe wurde von „der Kornkammer zum Armenhaus“ Afrikas. Nach 37 Jahren wurde Mugabe aus dem Amt geputscht. Der Jubel in den Straßen nach seiner Absetzung glich dem seines triumphalen Einzugs in die Hauptstadt in 1980 als Sieger der international vermittelten Parlamentswahl.
Nigeria – Bei den Angriffen auf Fremde in Johannesburg und Pretoria waren Nigerianer am meisten betroffen. Eine nigerianische Fluggesellschaft hatte den bedrohten Bürgern sogar freie Flüge in ihre Heimat angeboten. In Nigeria holten meist Jugendliche zum Gegenschlag aus; sie plünderten südafrikanische Geschäfte und Konzerne. Südafrika hat seine Botschaften in Abuja und Lagos vorübergehend geschlossen und Nigeria seinen Botschafter aus Pretoria zurückgezogen. Auch der südafrikanische Mobilfunkriese MTN hat nach mehreren Angriffen Geschäfte und Service Zentren geschlossen. Afrikaner auf dem Rest des Kontinents sind traurig, dass Südafrikaner vergessen haben, wie sie zu Apartheid Zeiten von ihren Brüdern im Norden unterstützt wurden.
Mosambik – Auf seiner 7-tägigen Reise in drei südostafrikanische Länder ist Papst Franziskus gestern in Mosambik eingetroffen. „Misereor“ und „Amnesty International“ haben an den Papst appelliert, in Mosambik sowie in Madagaskar und Mauritius klare Worte gegen Korruption, gegen Menschenrechtsverletzungen und gegen die Verschwendung von Ressourcen zu sprechen. Besonders bei den im Norden Mosambiks andauernden Kämpfen um Landrechte und Rohstoffe könne Franziskus einrenken. Auch bei Einschüchterung und willkürlicher Festnahme von Journalisten könne seine Stimme wirksame Veränderung bringen. Mit Sicherheit wird Papst Franziskus alle verantwortlichen Gruppen, zivil und kirchlich, daran erinnern, den Ärmsten eine Chance zu ermöglichen.
Mali – Vierzehn Menschen kamen um, als ihr Bus gestern in der von Gewalt geplagten zentralen Region Mopti die Explosion auslöste. 24 weitere Passagiere wurden verletzt, sieben von ihnen schwer. Ein Sprecher des Busunternehmens Sonef, sagte, dass der Bus von Douentza nach Gao mit 60 Reisenden unterwegs war. Trotz der Präsenz tausender internationaler Soldaten bleibt Mali chronisch instabil.
Südafrika – Die Proteste sind in Gewalt umgeschlagen. Randalierer ziehen durch die Straßen von Johannesburg, Pretoria und Kapstadt, plündern Geschäfte und brennen sie nieder; sie errichten Barrikaden und zünden Autos an. Die Geschädigten sind meist Ausländer. Fünf Menschen kamen um; 180 wurden verhaftet. Präsident Ramaphosa rief sein Volk zu Besonnenheit auf; die AU ist äußerst besorgt, und Kardinal Napier, Erzbischof von Durban, plädierte für die Würde und den Schutz aller Menschen, ganz gleich welcher Herkunft. Er beklagte, dass einige Politiker und Gewerkschaften Ausländer für ihre Arbeitslosigkeit verantwortlich machen wollen, um die Unfähigkeit der Regierung, Jobs zu schaffen, auf Andere abzuwälzen. Nigeria und Sambia haben Sportveranstaltungen in Südafrika abgesagt.
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