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Burundi – Weil einige der katholischen Bischöfe vor den Wahlen Intoleranz und politische Gewalt anprangerten, sollen sie entlassen werden, bevor sie noch mehr „giftigen Hass spucken“. In einem Hirtenbrief verurteilten die Bischöfe die Verfolgung anderer Parteien und Morde an Regierungsgegnern. Die politische Krise begann in 2015, als Präsident Pierre Nkurunziza sich erfolgreich eine dritte Amtszeit erkämpfte. Damals kamen 1000 Menschen um; über 400.000 mussten fliehen.
Ägypten – Die Proteste am Freitag gegen Präsident al-Sisi waren die größten seit Jahren. Nachdem die finanziellen Machenschaften des Präsidenten und des Militärs, meist durch soziale Medien, bekannt wurden, verloren die Ägypter die Angst und gingen in Kairo und in andern Städten auf die Straße. Ein Drittel der Bevölkerung lebt unter der Armutsgrenze. Die Menschenrechtsgruppe „Human Rights Watch“ verurteilte die Regierung, dass sie gerechtfertigten Protesten mit massiver Gewalt begegnete. Die Welt schaut zu; es dürfe keine Wiederholung früherer Gewalt wie auf dem Tahrir Platz geben.
Mosambik – Bei einer Wahlkundgebung in der nördlichen vom Terror betroffenen Cabo Delgado Provinz hat Filipe Nyusi den Aufständischen angeboten, mit ihnen zu sprechen, aber nur, wenn sie ihr Gesicht zeigen. Seit 2017 machen die Islamisten sporadische Angriffe auf Sicherheitskräfte und Zivilisten, haben mindestens 200 Menschen oft aufs Grausamste getötet und viele Dörfer niedergebrannt. Es ist das erste Angebot der Regierung an die Terrorgruppe. Mosambik geht am 15. Oktober zur Wahl.
Südafrika – Jeden Tag soll es in Südafrika 58 Morde und 144 Sexualdelikte geben. Nicht alle Verbrechen gehen auf Fremdenhass zurück, doch als Präsident Ramaphosa bei der Trauerfeier für Mugabe sprach, wurde seine Rede von einem „gellenden Pfeifenkonzert“ begleitet. Die Gewaltbereitschaft ist groß, auch in der Kapprovinz, wo fremde Lastwagenfahrer oft Opfer sind. Es sind erschreckende Statistiken für ein Land, das sich nach der Unabhängigkeit in 1994 als „Regenbogennation“ feierte und ein friedvolles Zusammenleben anstrebte.
Kenia – Im März gewann der kenianische Franziskanerbruder Peter Tabichi den „Global Teachers Award“. Jetzt wurde er im Weißen Haus empfangen, bevor er im Kapitol in Washington DC den US Kongress mit dem franziskanischen Friedensgebet eröffnete. Auch wird er vor seiner Heimreise vor der 74. UNO-Vollversammlung über seine Herausforderungen als Physik – und Mathelehrer, als Entwickler und Friedensstifter, im ländlichen Kenia berichten und die 193 Mitglieder auffordern, den Wissenschaftsunterricht in Kenia zu fördern.
Uganda – Bis jetzt gingen die fremden Kinder mit den ugandischen in die Schule, aber laut UNHCR geht das Geld für das Bildungsprogramm aus. Nur ein Drittel der gefragten Summe ist eingegangen. Uganda wurde weltweit für seine Gastfreundschaft gelobt, aber eine gewisse Gebermüdigkeit, ausgelöst durch Korruptionsgerüchte, hat diesen Ruf beschädigt. Für die Kinder ist die Lage ausweglos. Im Ganzen beherbergt Uganda etwa 1.3 Mio. Flüchtlinge, meist vom Südsudan, von Burundi und von DR Kongo.
Simbabwe – Dr. Peter Makombeyi, Chef der Ärztevereinigung, wurde am Samstagabend von einer Gruppe Männer entführt. Sein Verbrechen ist, einen Streik für angemessene Bezahlung und bessere Bedingungen geplant zu haben, damit Ärzte ihrer Arbeit nachgehen können. Die Ärzte protestieren gegen die Entführung und werden nicht zur Arbeit zurückkehren bis Dr. Magombeyi gefunden ist. Angeblich soll inzwischen die Regierung besorgt sein und Ermittlungen aufnehmen. Entführungen von Regierungskritikern sind heute noch genau so häufig wie unter Mugabe.
DR Kongo – Nur wenige Tage nach der Entgleisung eines Güterzugs im Südosten des Landes, bei dem mindestens 50 blinde Passagiere umkamen, ereignete sich in der Nacht zum Sonntag ein Schiffsunglück auf dem Kongofluss nahe Kinshasa. Ein Fracht / Passagierschiff sank in einer starken Strömung. 36 Passagiere sind vermisst; 76 überlebten. Die Gründe sind fast immer gleich: Schienen, Züge und Schiffe sind veraltet und schlecht gewartet; und da Reisemöglichkeiten begrenzt und unregelmäßig sind, sind Züge und Schiffe oft überlastet. Auf dem Wasser kommt dazu, dass die Wenigsten eine Schwimmweste haben oder schwimmen können.
Südafrika – Das erste Flugzeug der nigerianischen “Air Peace” mit fast 200 Passagieren ist in Lagos eingetroffen. Über 600 Nigerianer haben sich für die kostenlose Rückführung entschieden, besonders wenn sie schon wiederholt Gewalt gegen Fremde erlebt haben. Südafrika, die zweitgrößte Volkswirtschaft auf dem Kontinent, hat schon immer Menschen aus Nachbarländern wie Lesotho, Mosambik und Simbabwe angezogen, und später auch aus entfernteren Regionen: Nigeria und Kongo. Inzwischen überlegt auch Simbabwe, wie Rückkehrern geholfen werden kann. Nach tagelangen Spannungen will die nigerianische Regierung mit der in Pretoria nach „Lösungen“ suchen.
Burkina Faso – Lange war Burkina Faso ein friedliches Land, doch seit dem Machtwechsel in 2015 wird das Land immer öfter Ziel islamistischer Angriffe. Die Attacken kamen vom Nachbarland Mali und breiteten sich von Norden weiter gegen Osten aus. 500 Menschen sollen bis jetzt umgekommen sein. Über eine viertel Million musste ihre Heimat verlassen. Empfindlich getroffen sind die Schulbildung und das Gesundheitswesen. Eine halbe Million Menschen haben keinen Zugang mehr zu medizinischem Personal und Krankenstationen. Das Rote Kreuz warnt vor einer möglichen Ernährungskrise. Bei zwei verschiedenen Angriffen am vergangenen Wochenende kamen 29 Menschen ums Leben und ein Hilfskonvoi mit Nahrungsmitteln wurde gestohlen. In den letzten Monaten richtet sich die Gewalt auch gegen Kirchen.
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