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Somalia – Nach 10 Jahren als Pflegekraft in London kam die 55-jährige Zamzam Yusuf nach Hause zurück und wurde, trotz Warnung und Spott, Kamelhändlerin, ein reiner Männerberuf. Sie fing mit 30 Tieren an, hat jetzt 145 und will es auf 1000 bringen. Der Export der Tiere in den Nahen Osten und die tägliche Milchproduktion sind lukrativ. Zamzam hat 7 Kinder und 29 Enkel. Letztere möchte sie nach Somalia zurücklocken, wo sie, dank Omas Geschäftstüchtigkeit, ein gutes Leben führen könnten.
Gambia – Das Ferienparadies am Atlantik mit weißen Sandstränden, Sonnengarantie, seltenen Tieren, preiswerten Hotels und freundlichen Menschen konnte sich erst nach dem Sturz des Diktators Jammeh entwickeln. Jetzt droht das Aus, denn ein Drittel der jährlich 200.000 Touristen kamen mit Thomas Cook. 30% der Einnahmen und 40.000 Arbeitsplätze sind vom Tourismus abhängig. 12 Direktflüge hatte Thomas Cook pro Woche nach Banjul gebracht. Wenn keine andere Fluglinien Gambias Einladung folgen, werden sich junge Menschen wieder auf den Weg nach Europa machen.
DR Kongo – Da einige Bevölkerungsgruppen den Gesundheitsteams nicht trauen, sie sogar angreifen, soll die Kirche als Vermittler eintreten, besonders wenn Mitte Oktober ein zweiter experimenteller Impfstoff gegen Ebola eingeführt wird. Noch mehr Todesfälle als in der Ebola Epidemie verursachte jetzt ein Masernausbruch - 3.500 Opfer bis jetzt. Deshalb will die WHO zusammen mit der Regierung in einer Woche 800.000 Kinder impfen. Es ist weltweit die größte Masernepidemie und breitet sich rasant aus.
Sambia – Schon sieben Jahre lang gehen die Regenfälle in Sambia und Nachbarländern kontinuierlich zurück: von 800 – 1000 mm auf 327 mm pro Quadratmeter. Die Folge ist ein massiver Ernterückgang: von 60.000 auf 5.000 Tonnen Mais und eine drohende Hungerkatastrophe. Durchschnittstemperaturen im südlichen Afrika sind um 2°C gestiegen. Die Flüsse trocknen aus und sinkende Stauseen können kaum noch Strom produzieren.
Südafrika – Der gut vier Monate alte Archie reiste mit seinen Eltern Prinz Harry und Herzogin Meghan nach Afrika und wurde vom emeritierten Erzbischof Desmond Tutu herzlichst empfangen. Während Papa Harry im Auftrag der Königin und des Commonwealth allein nach Botswana, Malawi und Angola weiterreist, kümmert sich Meghan in Kapstadt um Belange von Frauen, ihre Rechte und der zurzeit grassierenden Gewalt gegen Frauen.
Senegal – Zivilgesellschaftliche Organisationen im Senegal kämpfen zusammen mit Bauern und Bäuerinnen für eine inklusive Reform des senegalesischen Bodenrechts. Ziel ist es, die Zugangs- und Nutzungsrechte für ländliche Gemeinden zu sichern. Die Regierung hingegen versucht, ausländische Investoren anzulocken und die Privatisierung natürlicher Ressourcen voranzutreiben. Auch die Weltbank unterstützt Änderungen des Bodenrechts zugunsten von Agro-Unternehmen und Investoren. Hierdurch wird die Ernährungssouveränität der Bevölkerung erheblich gefährdet.
Äthiopien – Eine junge Äthiopierin hat 30 Minuten nach Geburt ihres Sohnes im Krankenhausbett ihr Examen geschrieben und mit 75% passiert. Der Papa verpasste die Geburt, weil er unterwegs war, um Erlaubnis und Papiere zu erhalten. Die ambitionierte Mutter wollte trotz Erschöpfung weiterkommen; sie strebt ein Ingenieurstudium an. Der Spitzname des Kleinen ist der Name von Mamas Schule „Abdi Bori“, übersetzt „Hoffnung von morgen“.
Algerien – In den frühen Morgenstunden fegte ein Feuer durch die Entbindungsstation eines Krankenhauses in der nordöstlichen Stadt El Oued. Elf Neugeborene und 107 Frauen sowie 30 Mitarbeiter konnten gerettet werden, doch acht Babys kamen durch Verbrennungen und Rauchvergiftung um. Noch wird nach der Brandursache gesucht. Im selben Krankenhaus gab es voriges Jahr schon mal einen Brand, aber ohne Todesopfer.
Gabun – Gabun ist, laut UNO Berichten, das erste afrikanische Land, das mit internationalen Mitteln für den Erhalt seiner Regenwälder belohnt wird. Norwegen zahlt Gabun 150 Mio. US$ über einen Zeitraum von zehn Jahren für die Verringerung der Entwaldung. Es ist eine Art Bestätigung für Gabuns Bemühungen, durch nachhaltige Forstwirtschaft und die Gründung von 13 Nationalparks den Wald im Kongobecken, der zu den wichtigsten der Welt zählt, zu erhalten. Jetzt will der Konzern OLAM aus Singapur, auf eine frühere Vereinbarung zurückgehend, 500.000 ha Regenwald für die Produktion von Palmöl und Gummi fällen. Die Einwohner wehren sich und bitten um Hilfe.
Kenia – In einer privaten Grundschule „Precious Talent School“ in Nairobi kamen 7 Schüler ums Leben und 57 weitere wurden verletzt, als heute kurz nach Unterrichtsbeginn das obere Stockwerk der Holz – und Wellblechkonstruktion über den Schülern im Erdgeschoss zusammenbrach. Die Struktur könnte durch Arbeiten an einem Abwasserkanal in der Nähe geschwächt worden sein. In den Trümmern wird noch nach weiteren Opfern gesucht. Die meisten der 800 Kinder waren in der Panik weggelaufen.
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