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Mosambik – Im Oktober kamen in der gefährlichen nördlichen Provinz Cabo Delgado 7 russische Söldner ums Leben, vier von ihnen erschossen und dann geköpft. Die Täter sind in Verbindung mit der radikalislamistischen Terrormiliz Islamischer Staat. Zuvor hatte Russland 200 privat finanzierte Söldner der Wagner-Gruppe und drei Kampfhubschrauber nach Mosambik geschickt, um Truppen auszubilden und zu unterstützen. Jetzt wurden sie selbst das Ziel islamischer Attacken. Putin ist sehr verschwiegen über militärische Einsätze, aber umso offener wenn es um lukrative Geschäfte geht. In Cabo Delgado wurden die weltweit größten Grafitlager entdeckt. Dazu gibt es Rubin, Öl und jede Menge Gas. Russland braucht Afrika als Instrument, um die Vorherrschaft des Westens weltweit zu schwächen.
Kenia – Heute (12.11.) beginnt in Nairobi die Internationale Konferenz über Bevölkerung und Entwicklung (ICBD). Weil der Gipfel nach Meinung der Bischofskonferenz zu sehr auf Verhütung und Abtreibung fokussiert sei, statt auch Themen wie Zugang zu Bildung, Arbeitsplätze, Landbesitz, medizinische Versorgung u.a. zu behandeln, wird es, zusammen mit andern kirchlichen und ärztlichen Gruppen eine Gegenveranstaltung geben. Der Vatikan bleibt dem Gipfel fern. Die Frauen der Region haben einen Bericht zur Veröffentlichung vorbereitet, in dem sie ihre Klagen über staatliche Krankenhäuser vorbringen: große Müttersterblichkeit,, Beschimpfung durch medizinisches Personal und Mangel an Sicherheit, Hygiene und Respekt vor dem Patienten.
Äthiopien – Die UNO warnt, dass das erntefressende Insekt in die Nachbarländer Kenia, Eritrea und Sudan übergreifen könnte, wenn die Plage in 4 der 9 Staaten nicht sofort gelöst wird. Viele Landwirte in Amhara haben bereits 100% ihrer Ernte verloren. Die Unsicherheit im Land erschwert, laut FAO, die nötigen Kontroll- maßnahmen. Nun versucht man, das Problem aus der Luft zu lösen. Die FAO schätzt, dass die Heuschrecken, die sich vor drei Monaten vom Jemen her kommend verbreitet haben, 1.8 Mio. Tonnen Vegetation pro Tag fraßen.
Uganda – Bei seinem 3-tägigen Besuch in Uganda plante der kongolesische Präsident Felix Tshisekedi mit seinem ugandischen Amtskollegen Museveni, den Handel zwischen den beiden Ländern zu fördern und deshalb Straßen zu bauen, die den Warentransport über die Grenze ermöglichen. Mahagi, Beni und Goma könnten Hauptpunkte im Kongo sein. Auch haben Minister beider Länder Absichtserklärungen über Sicherheit, Infrastruktur, Verkehr und Tourismus unterzeichnet. Für die Menschen der Grenzregion, die jahrelang unter den grausamen Angriffen verschiedener Milizen gelitten haben, wäre solch eine Einigung ein Segen.
Tansania/Sansibar – Wissenschaftler der niederländischen Universität Radboud planen, Silikonfilm über Reisfelder in Sansibar zu sprühen, um zu sehen, ob dadurch die Ausbreitung der Mücken gestoppt wird. Diese legen nämlich ihre Eier in das stehende Wasser der Felder. Die Forscher wollen beobachten, ob der Film das Schlüpfen der Anopheles-Mücken-Eier verhindert, wenn die Larven sich nicht an der Wasseroberfläche festsetzen können. Die Ergebnisse werden veröffentlicht, bevor das Sprühen auf dem Kontinent angegangen wird.
Mali – 50 Soldaten kamen in Indelmane ums Leben. Auch ein französischer Soldat wurde nahe Ménaka von einer explodierenden Bombe getötet. Der IS reklamiert beide Taten für sich. Die malische Regierung verurteilte die Terrorangriffe aufs schärfste und Präsident Keira verordnete eine dreitägige Staatstrauer. Die Bundeswehr beteiligt sich an der Minusma-Mission und an einem EU-Einsatz zur Ausbildung malischer Sicherheitskräfte.
Malawi – Für malawische Richter war bis jetzt eine gültige Rechtsprechung ohne die aus britischer Kolonialzeit stammenden weißen Perücken und schwarzen Mäntel nicht denkbar. Jetzt brachte sie aber eine Bullenhitze, bis zu 45°C, dazu, den Dresscode vorübergehend abzulegen, besonders da die Gültigkeit der Präsidentschaftswahlen entschieden werden sollte und die Klimaanlage nicht voll funktionierte.
Südafrika – In Südafrika sorgte ein junges Golfwunder für Schlagzeilen, als er im internationalen Wettbewerb eine Reihe von prestigeträchtigen Titeln und Medaillen gewann. Der 7-jährige Simthandile Tshabalala ist unter dem Spitznamen "Sim Tiger" bekannt, eine Anspielung auf den legendären Tiger Woods. Die Botschaft, die er bei einem BBC Interview in Johannesburg seinen Mitschülern gab war: immer nur üben.
Burkina Faso – Trotz Militärbegleitung kamen gestern die fünf Busse der kanadischen Firma Semafo unter Beschuss. 37 Menschen kamen um; weitere 60 wurden verletzt. Das Militär hat Mühe, die terroristische Gewalt einzudämmen, die in den letzten Jahren vom benachbarten Mali über die Grenze kam. In den letzten drei Monaten mussten, laut der UN-Flüchtlingsagentur, 500.000 Burkiner ihre Heimat verlassen.
Äthiopien – Gerade hatte der Premier Abiy Ahmed den Friedensnobelpreis für seine Friedensarbeit im Land und mit dem Nachbarn Eritrea erhalten, als blutige Unruhen ausbrachen, bei denen 86 Menschen umkamen und über 400 festgenommen wurden. Sie zeigen, dass die Lage noch ethnisch und sozial explosiv ist. Auch Kirchen und Moscheen wurden beschädigt. Die meisten Äthiopier stehen hinter Abiy Ahmed. Die Lage hat sich beruhigt und die Regierung sucht den Dialog zwischen den verschiedenen Gruppen.
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