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Swasiland / Eswatini – Lange haben die Swasis geschwiegen, aber die Not treibt sie auf die Straße. Ihr König, Mswati III wirft Millionen raus, um jeder seiner 14 Frauen jetzt im November einen Rolls Royce zu kaufen. Schon zuvor hatte er 120 BMW’s von Südafrika kommen lassen. Der Oppositionspolitiker Wandile Dludlu forderte die Swasis auf, sich gegen das korrupte Regime zu stellen und sich für faire Zustände einzusetzen.
DR Kongo – Die wütenden Bewohner der 200.000 Einwohner Stadt Beni im Osten des Landes waren so erbost über den letzten Angriff der islamistischen Miliz ADF, bei dem sie keine Hilfe von der Armee oder den UNO Truppen erhielten, dass sie die UN-Militärbasis und das Rathaus anzündeten. Die UN-Truppe, Monusco, ist 18.000 Mann stark, schafft es aber nicht, den Menschen Schutz zu bieten. Beni will sie nicht mehr haben. Präsident Tshisekedi versprach, dass UN-Truppen und Armee gemeinsam Schutz für die Zivilbevölkerung schaffen würden. Beni war kürzlich Epizentrum der zweitgrößten Ebola Epidemie.
Gambia – Das kleine Land hat tausende Straßen, aber nur wenige haben Namen oder Hausnummern. Es kann frustrierend sein, in einer Notsituation der Polizei am Telefon 35 Minuten lang Hinweise zum Ort zu geben oder beim Ausfüllen eines Formulars eine halbe Seite für Skizzen über die Lage zu benutzen. Jetzt hat ein Team von Google technische und finanzielle Hilfe in Aussicht gestellt. In der Stadt Kanifing, die mehr Einwohner hat als die Hauptstadt Banjul, wurde ein „innovatives System für die Straßenadressierung“ besprochen. Das einzigartige Adresssystem könnte bald Wirklichkeit werden.
Togo – Der emeritierte Erzbischof von Lome, Philippe Fanoko Kpodzro, wurde tagelang ernsthaft bedroht, weil er die Opposition unterstützt und transparente Wahlen fordert. Er und sein Sprecher sind überzeugt, dass die telefonischen Morddrohungen vom Staatsoberhaupt kommen. Gnassingbé und seine Familie üben schon ein halbes Jahrhundert eine autokratische Herrschaft über Togo aus und wollen weitermachen. Die Beziehungen zwischen Kirche und Regierung sind angespannt. Papst Franziskus hat Gnassingbé schon zweimal für Gespräche über Frieden, Sicherheit und Stabilität eingeladen.
Nigeria – In einem gehobenen Wohnblock in der Hafenstadt Lagos, gegenüber einer Schule, haben Beamte für Umweltsanierung und Sonderdelikte einen zweijährigen Löwen entdeckt, ihn ruhig gestellt und in einen Zoo gebracht. Der Eigentümer sollte sich umgehend der Polizei stellen. Mitbewohner glauben, dass der Löwe im Käfig tatsächlich das Anwesen bewachen sollte.
Südsudan – Papst Franziskus und der anglikanische Primas Justin Welby wollen gemeinsam in den Südsudan reisen. Zuvor müssten jedoch die Konfliktparteien eine Einheitsregierung aufstellen. Der Termin war für Anfang November geplant, musste aber wegen strittigen Punkten wieder um 100 Tage verschoben werden. Die beiden Kirchenmänner sind besorgt über die Lage der Christen weltweit, besonders über die Not der Menschen im Südsudan. Franziskus hat sich wiederholt um eine friedliche Lösung bemüht und hatte sogar die Rivalen Kiir und Machar in den Vatikan eingeladen, wo der damals 82-jährige Papst in einer spektakulären Geste sich hinkniete und den politischen Gegnern die Füße küsste.
Ägypten – Der internationale Wasserweg vom Mittelmeer zum Roten Meer wurde am 17. November 1869 feierlich eröffnet. Neben dem generierten Einkommen hat der Kanal die Entwicklung Ägyptens und der ganzen Ostküste Afrikas wesentlich beeinflusst. Dazu verkürzte er den Seeweg von England nach Indien um 7000 km. Port Said und Suez wurden Handelsstädte. Seit der Erweiterung in 2015 können statt 49 Schiffe täglich bis zu 100 Schiffe die Wasserstraße durchfahren. Der ökonomische Nutzen des Kanals ist noch nicht ausgeschöpft, doch bleibt der Kanal Ägyptens Prestigeobjekt.
Kenia – Im Norden des Landes sind nomadische Gemeinschaften der Samburu; Maasai und Turkana ständig unterwegs; sie durchqueren das trockene Terrain auf der Suche nach Wasser und Weideland für ihre Tiere. Kliniken gibt es weit und breit keine. So kommt die Kamelklinik jetzt zu ihnen, um die nötigsten medizinischen Dienste zu bringen. Die Karawane wird zusammengestellt, die Kamele mit Instrumenten und Medikamenten beladen. Beim Erreichen einer Siedlung werden Kisten abgeladen und Zelte aufgestellt. Das medizinische Personal kümmert sich um alles: Untersuchung, Behandlung, Medikamentenausgabe, Impfungen, Mütterberatung, Hygiene usw. Diese medizinische Versorgung ist unentgeltlich, kostengünstig und sozial annehmbar.
Namibia – Auch 100 Jahre nach Ende der deutschen Kolonialherrschaft konnte man in Namibias Hauptstadt durch die Bismarck – Post – Feld – Bahnhof – und Johann-Sebastian-Bach Strasse gehen. Seit vorgestern haben 15 Straßen aus der deutschen Kolonialzeit neue Namen bekommen, meist von namibischen Freiheitskämpfern sowie von politischen und kirchlichen Aktivisten. Darunter ist der Politiker und Professor Kerina, der dem Land den Namen gab: Namibia, abgeleitet von der Namib Wüste. Über 30 Jahre war Namibia deutsche Kolonie (1884 – 1915). Die brutale Niederschlagung der aufständischen Herero und Nama Volksgruppen 1904 – 1908 ist ein trauriges Kapitel in der Geschichte. Seit 2015 führen Deutschland und Namibia bilaterale Gespräche über die Aufarbeitung des Genozids.
Nigeria – Inspiriert wurde Crystal Chigbu, als ihre Tochter ohne Schienbein geboren wurde. Sie fertigte eine Prothese an, und Beaulah, inzwischen zehn Jahre alt, ist ein vielbegabtes, frohes Kind, das auch laufen und schwimmen kann. Ihre Mutter gründete die IREDE Stiftung, um Kindern mit Gliedmaßenverlust Hoffnung, Freude und ein zielgerichtetes Leben zu ermöglichen, frei von Stigmatisierung. Inzwischen hat die Stiftung 120 Prothesen für Kinder in Not zur Verfügung gestellt, meist recycelt, um Unkosten zu kürzen. Ihre Arbeit hat Crystal aufgegeben. Für die Herstellung der Prothesen und die Betreuung der Kinder ist die Stiftung auf Spenden angewiesen.
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