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Äthiopien – Als Abba Aklilemariyam Komos in einer Stadt im Gebiet East Hararge, Oromia, die zerfallene Kirche aufbauen wollte, aber sah, dass die Moschee genauso schlecht dran war und die örtlichen Gemeinden nicht die Mittel hatten, dachte er, er würde „Gott enttäuschen“, wenn er nur die Kirche bauen würde. Also sammelte er Geld und wandte sich an verschiedene Instanzen. Inzwischen befinden sich beide Gotteshäuser, Kirche und Moschee, im Bau. „Unser Glaube ist verschieden, aber unsere Liebe nicht“, erklärte der äthiopisch-orthodoxe Priester.
Libyen – Hilfsorganisationen suchen sichere Häfen in Malta und Italien für die etwa 500 Menschen, die sie in den letzten 72 Stunden gerettet haben. Ärzte ohne Grenzen und SOS Méditerranée berichten, dass viele der Geretteten an Unterkühlung und Dehydrierung sowie an Seekrankheit und völliger Erschöpfung litten. Andere waren dem Treibstoff ausgesetzt, der sich zu Verbrennungen entwickeln kann. Trotz des schlechten Winterwetters verlassen immer wieder Boote die libysche Küste, da die Sicherheitslage zusehends brisanter wird.
Burundi – Für die im Mai anstehenden Wahlen wurde Generalmajor Evariste Ndayishimiye als Nachfolger von Pierre Nkurunziza ernannt. Obwohl er jahrelang mit diesem zusammenarbeitete, ist er mehr gemäßigt und allgemein respektiert. An den Gräueltaten, die 2015 nach dem Kampf um die dritte Amtszeit ausbrachen, war er nicht beteiligt. Nkurunziza selbst sicherte sich für die Zeit nach seinem Amt eine Luxus Villa, eine einmalige Zahlung von 500.000€, 7 Jahre das Gehalt eines Vizepräsidenten und lebenslang das eines Abgeordneten, und das in dem verarmten afrikanischen Staat, in dem etwa 75% der Bürger unter der Armutsgrenze leben.
Nigeria – Er will mit aller Macht gegen Banditen, Entführer und Vieh Diebe in den Waldgebieten des Landes vorgehen. Die wiederholten Angriffe in Niger, Kaduna und Zamfara seien eine „Katastrophe“. Mangels befahrbarer Straßen helfen nur Luftangriffe, die die schon am Boden stationierten Truppen unterstützen sollen. Die Luftwaffe richtet bereits Betankungsstellen ein, um die Operation zu ermöglichen. Angriffe sind an der Tagesordnung: ein christlicher Kirchenführer wird enthauptet; 2 Selbstmord Attentäter, beides Mädchen, sprengen sich in einer Moschee in Gwoza im Bundesstaat Borno in die Luft.
Uganda – Durch die Nutzung von natürlichen, nachwachsenden und kompostierbaren Trinkhalmen sagt ein ugandischer Startup der Wegwerf-Gesellschaft den Kampf an. Die Halme werden mit Macheten in zwei Varianten geschnitten: dünne und dickere, letztere für mehrfachen Gebrauch. Sie werden präpariert und verpackt und kommen gut an bei Hoteliers und Kunden, auch in der Hauptstadt Kampala. Grashalme verrotten in drei Wochen; Plastikhalme brauchen 300 Jahre. Der Firmengründer nennt sein Unternehmen „Our Roots“ (unsere Wurzeln) in Anlehnung an seine Vorfahren, die schon aus Grashalmen getrunken haben.
Elfenbeinküste – Plastikmüll überschwemmt die Atlantikküste, während Hunderttausende Kinder kein Klassenzimmer haben. Eine Gemeinde fing an, Deponiemüll in Ziegelsteine umzuwandeln. Weil aber das Land mindestens 15.000 Klassenzimmer braucht, ist UNICEF eine innovative Partnerschaft mit einem kolumbianischen Sozialunternehmen eingegangen. „Conceptos Plasticos“ baut jetzt eine Recycling Fabrik vor Ort. Die einfach zu montierenden Plastikziegel, wie Legosteine, sind 100% aus Kunststoff, feuerfest, 40% billiger und 20% leichter als normale Ziegelsteine, sind wasserdicht, gut isoliert und halten Hunderte von Jahren.
Liberia – Der 38-jährige Alvin Nah-Doe ist der einzige Neurochirurg in Liberia mit einer Bevölkerung von fast fünf Mio. Er hat mit seinem Team die erste Hirntumor-Operation in seinem Land erfolgreich durchgeführt. Wenn es auch nicht täglich große Eingriffe gibt, ist sein Können bei vielen kleineren Verletzungen gefragt. Ihm winkt eine große Karriere Übersee, aber sollte er das Land verlassen, wird niemand seinem Volk helfen. Die Regierung schätzt den Patriotismus des Spezialisten, da die meisten Liberianer nicht in der Lage sind, medizinische Hilfe im Ausland zu suchen.
Gambia – Das sagt der Justizminister auf das Verlangen des Ex-Präsidenten hin, in sein Heimatland zurückzukehren. Nach seiner Wahlniederlage wurde Jammeh aus dem Land gezwungen. Seine 22- jährige Amtszeit war „eine tyrannische und brutale Diktatur“. Auch soll er die Staatskasse massiv geplündert haben. Trotzdem demonstrieren seine Anhänger jetzt für eine straffreie Rückkehr. Sie drohen sogar mit Blutvergießen, sollte er verhaftet werden. Die jetzige Regierung in Banjul jedoch könnte das Versäumnis ihrer Pflicht Land und Opfern gegenüber nicht rechtfertigen.
Libyen – Als sich die Staats – und Regierungschefs letzten Sonntag in Berlin trafen, haben sie sich zu einer Waffenruhe sowie einem Waffenembargo für das Bürgerkriegsland Libyen verpflichtet. Obwohl die beiden Konfliktparteien – Sarraj von der UN-anerkannten Regierung in Tripolis und General Haftar – in Berlin anwesend waren, haben sie sich nicht getroffen, sondern wurden von andern Teilnehmern informiert und konsultiert. Vier Tage später droht Haftars Militär, jedes zivile oder militärische Flugzeug am Flughafen von Tripolis ins Visier zu nehmen. Sie werfen der Türkei vor, von dort angreifen zu wollen. Ein Raketenbeschuss hat kurz zuvor den Flughafen Mitiga zum Schließen gezwungen. General Haftar kämpft schon seit Monaten um die Kontrolle über die Hauptstadt Tripolis.
Ghana – Immer mehr Menschen zieht es in die Städte, aber ohne Arbeit oder Ackerland können sie nicht überleben. So entwickelt sich in Accra und anderen Städten „die urbane Landwirtschaft“. Es braucht nur ein paar Säcke, fruchtbare Erde und etwas Geschick. So kann eine Familie sich selbst versorgen, mit Maniok, Salat, allen Obst - und Gemüsesorten und sogar Zuckerrohr, und kann dabei die Kinder anlernen. Lebensmittel biologisch und nach Wahl anbauen zu können, ist befriedigend und gesund. Die „Sackgärtner“ sind entschlossen und bereit Anbautipps über die sozialen Medien an andere weiterzugeben.
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