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Libyen – Was ursprünglich ein Machtkampf zwischen General Haftar und der von der UN anerkannten Regierung in Tripolis war, eskaliert zu einem Interessenkonflikt zwischen der Türkei und Russland. Die Türkei unterstützt militärisch die offizielle Regierung, zusammen mit Ägypten und einigen Golfstaaten, Russland, präsent mit einer etwa 1500 starken Söldnerarmee und Kampfflugzeugen, kämpft auf Seiten der „Libyen National Army“ (LNA) von Haftar. Beide Länder wollen ihren Einfluss im Mittelmeer ausweiten und sind interessiert an den Gasvorkommen in der Region. Haftar hat in letzter Zeit militärische Niederlagen einstecken müssen und droht die Unterstützung seiner Verbündeten zu verlieren.
Burundi – Die Wahlkommission hat Evariste Ndayishimiye zum Sieger der Präsidentschaftswahlen erklärt, obwohl er beschuldigt worden war, die Wahlen manipuliert zu haben. Ndayishimiye, der Armeegeneral im Ruhestand, erzielte 68,72 %, während Agathon Rwasa, der wichtigste Oppositionsführer, 24,19 % erhielt. Die Wahlbeteiligung lag bei 88 %. Da Ndayishimiye mehr als 50% der Stimmen erhielt, vermied er eine Stichwahl. Die Resultate sind nicht glaubwürdig. Internationale Wahlbeobachter waren nicht zugelassen. Oppositionsvertreter wurden verhaftet, gefoltert und ermordet. Wählerlisten wurden entgegen dem Gesetz geheim gehalten und bei der Stimmabgabe gab es massive Unregelmäßigkeiten.
Sudan – Der Sudan hat die Durchführung von weiblicher Genitalverstümmelung (FGM) kriminalisiert. Es drohen 3 Jahre Haft. Etwa 87% der sudanesischen Frauen im Alter zwischen 14 und 49 Jahren haben sich laut UNO irgendeiner Form von FGM unterzogen. Die UNICEF hat, in 29 Ländern Afrikas und des Nahen Ostens, Studien durchgeführt und festgestellt, dass es immer noch weitgehend praktiziert wird, obwohl in 24 dieser Länder Gesetze dagegen erlassen wurden.
Botsuana – In den letzten 2 Monaten wurden 56 Elefanten, im Pfannenstiel des Okavango-Deltas, tot aufgefunden. Die Behörden schlossen Wilderei aus, da alle Kadaver intakt waren. Botswana hat mit über 130.000 Tieren die größte Elefantenpopulation Afrikas.
Simbabwe – Der Gesundheitsminister verkündete, dass allen einheimischen und ausländischen Investoren, die sich an die Produktion von Cannabis (mbanje) wagen, ein Angebot für 100% Besitz ihrer Farmen und Lizenzen unterbreitet wird. Im Jahr 2018 genehmigte die simbabwische Regierung die Produktion von Cannabis für medizinische Zwecke. In 7 anderen Ländern (Südafrika, Sambia, Malawi, Ghana, Nigeria, eSwatini, Uganda ist dies auch der Fall. Die Cannabisprodukte werden hauptsächlich nach Europa ausgeführt. Im Jahr 2023 soll, Experten zufolge der Wert von in Afrika legal hergestellten und zugehörigen Cannabiswaren, bei rund 6,4 Mrd. Euro liegen. In Afrika hat der Hanfanbau eine jahrhundertealte Tradition.
Senegal – Senegal, eine der größten Volkswirtschaften Westafrikas, beendete einseitig sein Doppel-Nichtbesteuerungsabkommen (DBA) mit Mauritius. Die Regierung behauptet, über 17 Jahre hinweg seien dem Land 257 Millionen Dollar an Steuereinnahmen entgangenen. Mauritius gehört zu den 10 besten Steuerparadiese; ihrer Rangfolge nach: Bahamas, Andorra, Monaco, Bulgarien, Panama, Mauritius, Dubai, Guernsey, Cayman Islands, Schweiz.
Tansania – Die Regierung hat eine Ausfuhrgenehmigung für 277 Container voller Gold- und Kupferkonzentrate erteilt. Steuerstreitigkeiten zwischen der Regierung und der in Kanada ansässigen Barrick Gold Corp. hatten seit 2017 die Ausfuhr verhindert. Nun wurde ein Abkommen unterzeichnet, in dem die Regierung Anteile an den drei Goldminen des Unternehmens im Land übernimmt. Die beiden Parteien gründeten außerdem ein neues Joint Venture, Twiga Minerals Corporation ("Twiga Minerals").
Lesotho – Premierminister, Thomas Thabane der unter Mordverdacht steht, sollte auf Vermittlung von Südafrika einen „würdigen“ Abgang haben. Weil Thabane aber nicht abtreten wollte, löste die Regierung vergangene Woche das Parlament auf. Nun ist er zurückgetreten, sein Nachfolger soll der bisherige Finanzminister Moeketsi Majoro werden. Formal steht, ohne politische Macht, König Letsie III.an der Spitze des Landes. Das „Königreich im Himmel“ meldete als letztes Land Afrikas einen Coronavirus-Fall.
Kongo - DRC – Kämpfer der Miliz der Kooperative für die Entwicklung des Kongo (CODECO), die sich aus Kämpfern der ethnischen Gruppe der Lendu zusammensetzt, griffen das Dorf Hema in der Provinz Ituri an und töteten mindestens 20 Zivilisten. Die Angreifer flohen, nachdem Friedenstruppen der Vereinten Nationen in dem Dorf angekommen waren. Die Milizen eröffneten jedoch später das Feuer auf eine nahe gelegene UN-Basis. Dies ist der jüngste Vorfall einer Welle ethnischer Gewalt. In den letzten 2 Monaten wurden 200.000 Menschen aus ihren Häusern vertrieben. Die Mitglieder von CODECO stammen hauptsächlich aus der ethnischen Gruppe der Lendu, (überwiegend Bauern). Sie geraten ständig in Konflikt mit der Hema-Gemeinschaft (Händlern und Hirten) in Ituri. Die Provinz Ituri ist reich an natürlichen Ressourcen, darunter Gold, Diamanten und Coltan.
Südafrika – Seit dem Verbot von Alkoholverkauf im Rahmen der Corona Restriktionen im März greifen viele Menschen um Kapstadt zum Selbstbrauen. Die allgegenwärtige Ananas, Ingwer, Hefe und Zucker ergeben in nur 3 Tagen ein herzhaftes Bier. Trotzdem sind die Menschen froh über die Ansage von Präsident Ramaphosa, dass nach der vorgesehenen Lockerung ab 1. Juni der Alkoholkonsum zu Hause unter strengen Auflagen wieder erlaubt wird.
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