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Nigeria – Am 26. Dezember veröffentlichte die mit IS verbündete Boko Haram ein Video, das die Hinrichtung von 11 christlichen Geiseln zeigt, 10 durch Enthauptung. Es soll ein Racheakt für den Tod von IS-Führer Bagdadi durch einen US-Einsatz sein. Angriffe auf Christen wurden in vergangenen Monaten verstärkt. Präsident Buhari wird vorgeworfen, zu wenig für die Sicherheit von Christen zu tun. Öffentlich verurteilte er die Tat und warnte die Bürger des Landes davor, sich entlang religiöser Linien spalten zu lassen.
Guinea- Bissau – Er hat die Stichwahl gegen Peirera gewonnen. Beide Kandidaten sind ehemalige Regierungschefs unter dem scheidenden Präsidenten Mario Vaz, der als einziger seit der Unabhängigkeit von Portugal in 1974 trotz Instabilität eine volle Amtszeit absolvieren konnte. Es gab vier Staatsstreiche und zahlreiche Morde an Politikern. Der 1,8 Millionen Einwohner Kleinstadt, von der Landwirtschaft abhängig, ist bitterarm. Für Schlagzeilen sorgten wiederholt Drogen Schmuggler, die die vielen vorgelagerten Inseln als sicheren Umschlagplatz zwischen Südamerika und Europa nutzten.
Seychellen – Die tausenden Touristen an den weißen Sandstränden des Inselparadieses merken nichts von dem harten Kampf gegen den pro-Kopf schlimmsten Drogenmissbrauch weltweit. Fast 10% der erwerbstätigen Bevölkerung ist abhängig. Das von Zentralasien über Ostafrika eingeschmuggelte Heroin kann leicht die durchlässige Grenze der 115 Inseln passieren. Statt Abhängige zu kriminalisieren, bietet die Regierung zwei Alternativen an: stationäre Behandlung zur totalen Entgiftung oder, zur Schadens- Minderung, ein Programm, das den Abhängigen täglich die richtige Dosis Methadon verabreicht. Beide Gruppen haben Zugang zu medizinischer und psychosozialer Unterstützung.
Simbabwe – Die leitenden Ärzte unterstützen nun die streikenden jüngeren Kollegen, von denen über 400 gefeuert wurden. Es geht nicht nur um den Hungerlohn der Mediziner, sondern um den Mangel an Medikamenten und Geräten, an Strom und Wasser, ohne die eine sichere Behandlung der Patienten nicht gewährleistet werden kann. Die schlecht ausgestatteten Krankenhäuser bleiben eine „Todesfalle“. Die Ärzte beteuern, dass das Gesundheitspersonal sichere Arbeitsbedingungen und einen existenzsichernden Lohn braucht und die Bürger ein vertrauenswürdiges Gesundheitssystem verdienen.
Guinea-Bissau – Neben dem amtierenden Präsidenten Jose Mario Vaz traten 11 weitere Kandidaten an. Die zwei Gewinner, die am 29. Dezember zur Stichwahl antreten müssen, dienten unter Vaz schon mal als Premierminister. Vaz selbst erhielt nur 12% der Stimmen. Er ist der erste demokratisch gewählte Präsident und beendete seine Amtszeit ohne Putsch. Doch wegen seiner Unfähigkeit, gegen die Korruption und den Kokain Schmuggel von Südamerika über Guinea-Bissau nach Europa anzugehen, konnte er nicht überzeugen.
Äthiopien – Das Volk der Sidama, nur etwa 4% der Gesamtbevölkerung von 109 Millionen Einwohnern, hat sich in einem Referendum überwältigend (mit 98.5%) für mehr Autonomie entschieden. Die Minderheit kann jetzt selbst über Steuern, Bildung und Sicherheit entscheiden. Während der äthiopische Premier Abiy Ahmed, der neueste Friedensnobelpreisträger, die Entscheidung als demokratische Entwicklung sieht, befürchten andere einen Zerfall des Landes. Allein im Süden streben 10 weitere Volksgruppen solch einen Weg an.
Tunesien – Es geht nicht um Hannibal, auch nicht um die Zerstörung der Stadt durch die Römer in 146 v.Chr., sondern um das Niederwalzen von illegalen Wohnsiedlungen, meist Arbeiterhäuser, auf dem Gelände, das einmal Übungsplatz für Roms Gladiatoren war. Zwei-drittel von Karthago ist archäologisches Land und wurde 1979 in das UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen. Dieser Status ist durch die Ausuferung des Stadtgebiets bedroht. Bis Februar 2020 soll die Stadt sich entscheiden. UNESCO verlangt, dass der Punische Hafen und der Römische Zirkus geräumt werden. Die Bewohner, die ihre Grundstücke gekauft und Häuser gebaut hatten und sogar Erlaubnis für Wasser – und Stromleitungen hatten, sind fassungslos.
Tunesien – Auf der Fahrt von Tunis nach Ain Draham, einem beliebten Reiseziel nahe der algerischen Grenze, ist ein Tourbus von einer Klippe in der Stadt Amdoun gestürzt. Der Fahrer hatte eine scharfe Kurve nicht geschafft und kam von der Straße ab. Premier und Präsident haben die Unglücksstelle besucht. Laut der WHO ist Tunesien nach Libyen das Land in Nordafrika mit der zweithöchsten Pro-Kopf-Verkehrstotenzahl.
Burkina Faso – Beim gestrigen Sonntagsgottesdienst haben Bewaffnete in Hantoukoura im Osten des Landes das Feuer eröffnet und 14 Menschen getötet, darunter den Pfarrer und einige Kinder. Täter und Motiv sind noch unklar. Die Angreifer seien auf Motorrädern geflohen. Dschihadistische Angriffe haben in Burkina Faso seit 2015 zugenommen; Tausende von Schulen und Kliniken wurden zur Schließung gezwungen. Hundert Tausende Menschen mussten fliehen.
Sudan – Die Übergangsregierung hat nicht nur die Partei des im April gestürzten Präsidenten Omar al-Bashir aufgelöst und enteignet, sondern auch das von dem Tyrannen erlassene „Gesetz der öffentlichen Ordnung“ aufgehoben und die Frauenrechte gestärkt. Bis jetzt galten im Sudan die restriktivsten Gesetze weltweit. Verhaftungen und Peitschenhiebe konnten Frauen für private Partys, Hosentragen und Kopftuchablegen treffen. Die Proteste, die zum Sturz der Militärdiktatur führten, wurden bis zu 70% von Frauen initiiert und durchgeführt.
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