Nachdem die Provinzhauptstadt Goma mit Granaten beschossen wurde, hat die neu aufgestellte UN-Truppe zum ersten Mal die kongolesische Armee mit Artellerie und Hubschraubern aktiv im Kampf gegen die M23 Rebellen unterstützt. Die Soldaten der 3000-Mann starken Truppe kommen aus Südafrika,Tansania und Malawi und sollen Rebellengruppen im Ostkongo neutralisieren und entwaffnen. Vor dem Konflikt im Nord-Kivu sind Zehntausende Menschen in die bereits überfüllte Stadt Goma geflohen.
Die UNO hat die M23 Rebellen gewarnt, binnen 48 Stunden ihre Waffen niederzulegen, wenn sie keine tödlichen Angriffe riskieren wollen. Auch die Bewohner der Stadt Goma sollen sich aller Waffen entledigen. Eine 3,000 Mann starke Eingreiftruppe ist in dem Gebiet stationiert, um Ruhe und Sicherheit zu schaffen.
Seit den aufflammenden Kämpfen in Nord Kivu war es das erste Zuschlagen, als drei kongolesische Militärhubschrauber Positionen der M23 Rebellen 4 km von der Millionenstadt Goma entfernt bombardierten. Trotz neu vorgebrachten Indizien, bestreitet die ruandische Regierung vehement, dass sie die M23 Rebellen unterstützt. Noch komplizierter wird die Lage, seit die „Allied Democratic Forces“ (ADF) eine kleine Stadt nahe der ugandischen Grenze attackierten und einen neuen Flüchtlingsstrom auslösten. Die ADF, aktiv in der 90ger Jahren, verhielt sich ruhig, soll sich aber seitdem mit der islamistischen al-Shabaab in Somalia verbündet haben und von dort ihre Waffen beziehen.
Seit dem Wochenende gibt es im Osten des Landes erneut schwere Kämpfe zwischen der kongolesischen Armee und den M23-Rebellen. Bis jetzt hat die neue Kampftruppe nicht militärisch eingegriffen, hat aber den Rebellen mit „tödlichen Mitteln“ gedroht, falls diese versuchen, nach Goma vorzudringen. Als die Millionenstadt Goma letztes Jahr 12 Tage in Rebellenhand war, hat man den UN-Blauhelmen ernstliches Versagen vorgeworfen.
Ein italienischer Senator aus der fremdenfeindlichen Lega Nord Partei hatte die aus dem Kongo stammende und von Premier Letta ernannte Integrationsministerin mit einem Orang-Utan verglichen. Italien war empört und Präsident Napolitano klagte über das „barbarische Verhalten“. Der Senator entschuldigte sich bei Ministerin Cecile Kyenga. Diese nahm die Entschuldigung an, riet aber dem Politiker, „tief über die rassistische Beleidigung zu reflektieren“. Wenn er seine Unzufriedenheit nicht zivilisiert zum Ausdruck bringen könne, sollte er seinen Sitz einem andern überlassen, der das kann.
Bevor sie bereit sind, die Friedensgespräche mit der Regierung fortzusetzen, wollen die M23 Rebellen, dass alle Waffen ruhen. Die M23, bestehend aus desertierten Soldaten der Armee und verschiedenen Milizen, begann als Meuterei. Ihr größter Erfolg war im vergangenen Jahr die Eroberung von Goma, einer der wichtigsten Städte im Osten des Kongos. Nur auf ein Angebot von Friedensverhandlungen hin zogen sie sich zurück.
Die M23 Rebellen, die seit Mai wieder für erneute Kämpfe sorgen, versuchen energisch, entkommene Kindersoldaten wieder einzufangen. 70 Jugendliche konnten entkommen, aber nur 17 von ihnen schafften es in sichere Regionen. Die andern 53 sind in Gefahr, wieder in Milizen Hände zu gelangen. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon und Weltbankpräsident Jim Yong Kim bemühen sich gemeinsam um eine Friedensmission und eine Eingreiftruppe, die den Konflikt beilegen sollen.
Anlässlich des Besuchs von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon in Goma erklärte die Rebellengruppe M23 einen temporären Waffenstillstand. Gleichzeitig besuchte Weltbank-Direktor Jim Yong Kim den Kongo und versprach, mit 1 Milliarde Dollar die friedliche Entwicklung des Landes und seiner Nachbarn zu unterstützen. Ban Ki Moon fliegt weiter nach Addis Abeba, um an der 50-Jahr-Feier der Afrikanischen Union teilzunehmen.
Kurz vor dem Besuch von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon sind in der Nähe von Goma erneut Kämpfe zwischen der kongolesischen Armee und der Rebellengruppe M23 ausgebrochen. Die Rebellen reagieren auf die Aufstellung einer 3000-Mann-starken Brigade innerhalb der UN-Friedenstruppe MONUSCO, die die verschiedenen Rebellengruppen in der Kivu Region entwaffnen soll.
Vertreter des Kongo und südafrikanische Partner einigten sich in Paris darauf, 2015 mit dem Bau der ersten Phase eines Mega-Kraftwerks am Kongofluss zu beginnen. Mit einer Leistung von 40.000 Megawatt soll seine Kapazität den Drei-Schluchten-Damm im China übertreffen. Die Kosten werden auf 62 Milliarden Euro geschätzt.