logo Netzwerkafrika
Nach Verhandlungen mit dem UNO Gesandten Obasanjo, haben sich Rebellen von Laurent Nkunda an zwei Fronten zurück gezogen, um Hilfskorridore zu schaffen, damit den eingeschlossenen Flüchtlingen geholfen werden kann. 44 volksnahe Gruppen aus der Region haben einen leidenschaftlichen Appell an den Sicherheitsrat gerichtet, europäische Truppen zu entsenden, um die Gräueltaten zu beenden. Noch nie in der Geschichte hätten sie ähnliche Szenen gesehen, und die UNO Friedenstruppen seien machtlos.
Es ist dem UNO Welternährungsprogramm erstmals seit Wochen gelungen, Flüchtlinge im Rebellengebiet zu erreichen und an Zehntausende Menschen Lebensmittel zu verteilen. Die Grausamkeiten gegen die Bevölkerung von Nord-Kivu erreichten unerträgliche Ausmaße, hieß es in einer Erklärung der kongolesischen Bischöfe. Sie nennen die Vorgänge einen „stillen Genozid“.
Kongolesische Truppen haben auf ihrem Rückzug ein Zentrum für ehemalige Kindersoldaten geplündert. Die Jugendlichen mussten fliehen. Es gibt immer neue Vorfälle von Raub, Vergewaltigung und Mord an der Zivilbevölkerung sowie an Helfern.
Es gibt immer mehr Beweise, dass ausländische Kämpfer in den Kongo Konflikt hinein gezogen werden. Augenzeugen berichten von Truppen aus Angola und Zimbabwe, und Journalisten wollen wissen, dass ein Teil von Nkundas Rebellen von Ruanda besoldet wird. Auch werden Kinder, manchmal sogar ganze Schulklassen, entführt, um Waffen zu tragen und zu kämpfen. Dies erweckt Angst vor einem neuen Kongo Krieg wie der von 1998 bis 2003, an dem neun Nationen beteiligt waren.
Beim sonntäglichen Angelusgebet rief der Papst nochmals zur Beendigung der Gewalt in Nord-Kivu auf. Kämpfe, Plünderungen, Zerstörung und alle Formen von Grausamkeit forden zahlreiche Opfer unter der Zivilbevölkerung.
Ein Berichterstatter der FAZ soll im Ostkongo zwischen die Fronten geraten und gefangen genommen worden sein. Europäische Botschaften und örtliche Behörden bemühen sich um seine Freilassung. Inzwischen haben Nkundas Rebellen eine weitere Stadt, Kiwanja, eingenommen. Tausende Einwohner seien geflohen. Die zentralafrikanischen Staatschefs treffen sich auf einem Krisengipfel in Nairobi zusammen mit dem UNO Generalsekretär, um eine Lösung zu finden.
Trotz des Waffenstillstands kamen UNO Helfer ins Kreuzfeuer, und Rebellenführer Laurent Nkunda drohte mit einem Marsch auf die 1 500 km entfernte Hauptstadt Kinshasa, wenn Präsident Joseph Kabila nicht mit ihm verhandeln will. Nkunda fordert eine bessere Regierung für sein Land. Sonst sei die Besetzung der Provinzhauptstadt Goma nur ein Zwischenziel.
UNO Generalsekretär Ban Ki-moon will zum Kongo reisen, um die Bemühungen, den Konflikt entlang der Grenze zwischen dem Kongo und Ruanda zu beenden, voranzutreiben. Er prangerte die „katastrophalen Konsequenzen“ des Krieges an, und will mit den Präsidenten der beiden Länder, Kabila und Kagame, verhandeln. 250 000 Flüchtlinge brauchen dringend Hilfe. Ein UNO Konvoi mit Medizin konnte durch Rebellengebiet kommen; Lebensmittel sollen folgen Doch ist es schwer, die entkräfteten Menschen, die sich aus Angst vor weiterer Gewalt versteckt halten, zu erreichen.
Die Menschen sind zwischen den Fronten der Rebellen und Regierungstruppen gefangen. Eine spanischen Ordensschwester verlor in einer Bombenexplosion beide Beine. Weder die Kampfgruppen noch das Rote Kreuz konnten eine sichere Evakuierung gewährleisten. Schließlich wurde die Verletzte aus dem Chaos heraus in die Behandlung von Ärzten ohne Grenzen gebracht. Menschen flüchteten zu Tausenden in die Provinzhauptstadt Goma, die nun von allen Seiten umkämpft wird. …Inzwischen hat UNO Generalsekretär Ban Ki-moon die Regierungen von Kongo und Ruanda aufgerufen, eine große „humanitäre Katastrophe“ abzuwenden.
Im östlichen Kongo haben Tutsi Rebellen Regierungstruppen zurück gedrängt. Weiter nördlich hat Rebellenführer Laurent Nkunda, angeblich unterstützt von Ruanda, eine neue Front eröffnet. Das nächste Ziel ist die Provinzhauptstadt Goma, Sitz der Vereinten Nationen. UNO Soldaten sind hilflos und sprechen von Anarchie. Sie können auch den 200 000 Flüchtlingen nicht effektiv helfen.
­