Um der rasanten Abholzung der Wälder für Feuerholz entgegen zu gehen und sich gegen die ständigen Stromausfälle abzusichern, wird in ländlichen Gebieten die Nutzung von Rinderdung zur Energiegewinnung gefördert. Weil die Startkosten verhältnismäßig hoch sind, werden in Senegal, Burkina Faso und Mauretanien einfache Biogasanlagen vom Staat mitfinanziert. Der Bau gibt Maurern Arbeit, und die Rückstände des Gärungsprozesses werden als wertvoller Naturdünger auf Felder und Weiden gebracht. Bei richtiger Wartung können die neuen Energieselbstversorger Kochen und Beleuchtung mit Biogas decken.
Das Land wurde im Monat der Weltmission in den Mittelpunkt gestellt. Obwohl die Kirche im überwiegend muslimischen Land eine Minderheit (knapp 5%) bildet, ist ihr Einfluss „sehr prägend“, da sie mit vielen Erziehungs- und Gesundheitseinrichtungen eine große Zahl Senegalesen erreicht. Die Religionsgemeinschaften haben eine lange Tradition gegenseitigen Respekts. Anliegen der Solidaritätsaktion sind Schutz der Lebensgrundlage der Bevölkerung und Aufklärung über die weit verbreitete Genitalverstümmelung, von der etwa 28% der Frauen betroffen sind.
Wolof, die Muttersprache von 45% der senegalesischen Bevölkerung, entwickelt sich immer mehr zur 'lingua franca' des Landes und verdrängt das Französische in Radio und Fernsehen, auf Märkten und Internetblogs. Dabei bereichert sich Stammessprache mit vielen Worten aus dem Englischen, Arabischen und Französischen. Leopold Senghor, der erste Präsident des Senegal und 'Vater der Frankophonie', ein großer Denker und Dichter, wurde als erster Afrikaner Mitglied der Academie Francaise.
In Dakar protestierten mehrere hunderttausend Menschen gegen eine Kandidatur des 85-jährigen Präsidenten Abdoulaye Wade für eine dritte Amtszeit. Dieser organisierte mit fast zwei Millionen Anhängern eine Unterstützungskundgebung für seine Kandidatur.
Internationalem Druck folgend, revidiert der Senegal seine Entscheidung, den tschadischen Ex-Präsidenten Hissène Habré, in seine Heimat zurückzuschicken, wo er in Abwesenheit zu Tode verurteilt worden war. Während seiner achtjährigen Herrschaft sollen bis zu 40.000 politische Gegner gefoltert und ermordet worden sein. 1990 war er in den Senegal geflohen. Die UN befürchtet, dass Hissène Habré im Tschad der Folter ausgesetzt ist.
Die Demonstranten wollen ihre Aktionen nicht aufgeben, bis Präsident Wades Sohn Karim ganz von seinem Regierungsposten zurücktritt. Wade ist schon über ein Jahrzehnt an der Macht; Kritiker fürchten, dass er durch Gesetzesänderungen den Weg für die Nachfolge seines Sohnes ebnen will.
Nachdem wütende Demonstranten das Parlamentsgebäude mit Steinen bewarfen und sich Schlachten mit der Polizei lieferten, hat Präsident Wade die vorgeschlagenen Änderungen am Wahlgesetz zurück gezogen. Seine Rivalen behaupten, dass die Änderungen praktisch seine Wiederwahl im Februar 2012 garantieren würden. Senegal war weitgehend eine Insel der Stabilität in Westafrika, aber nun besteht eine wachsende Sorge über die Machtkonzentration um Präsident Wade.
World Vision hat im Senegal durch Verteilung von 6 Millionen imprägnierten Moskitonetzen die Malariaerkrankungen bei Kindern um 75% gesenkt. Inzwischen haben 82% aller Haushalte Malarianetze. In Zusammenarbeit mit andern Organisationen bemüht sich World Vision auch um Aufklärung und um die Beschaffung von sauberem Trinkwasser und gesunder Nahrung.
Als Teil des USAID Gesundheitsprogramms wurden in einer entlegenen Gegend junge Frauen mit Handys ausgestattet und per SMS an Arzttermine während und nach der Schwangerschaft, sowie an die Impfungen für ihre Kinder erinnert. 95% der Frauen leisten Folge und kommen auch mit Gatten und Freunden zu Versammlungen über allgemeine Gesundheitsthemen. Die medizinischen Kosten konnten durch die Vorsorge bereits gesenkt werden.
Die Berufsfischer beklagen sich bei der Regierung, dass diese zu viele Fanglizenzen an Ausländer verkaufe, und so die Senegalesen um ihre Hauptnahrung bringt und 600,000 Existenzen gefährdet, denn Fisch von der 500 km Atlantikküste stellt die meisten Arbeitsplätze und macht 28% des Exportvolumens aus. „Greenpeace Africa“ unterstützt die Forderungen der Fischer, besonders seit die „schwimmenden Fischfabriken“ auf hoher See die Ausplünderung der Fanggründe noch beschleunigen. Die Regierung dementiert Exzesse, verbietet Proteste und kassiert weiter US $ 35 pro Tonne Fisch in die Staatskasse.