Präsident Sata hat das Kommunikations-Unternehmen Zamtel, das sein Vorgänger Banda vor zwei Jahren an Libyen verkauft hatte, wieder unter Kontrolle gebracht. Dieser mutige Schritt wurde von den meisten Bürgern begrüßt, da der Verkauf an Libyen mit vielen Unregelmäßigkeiten behaftet war. Zamtel ist Sambias führendes Telekommunikationsunternehmen mit einem modernen Internet-Service.
Sambische Bergleute beklagen sich über schlechte Behandlung durch ihre chinesischen Chefs und streiken wegen unsicheren, ungesunden Bedingungen, vertuschten Unfällen, Drohung von Entlassung und Missachtung sambischer Arbeitsgesetze. Präsident Sata muss jetzt seine Wahlversprechen einlösen, die Bergarbeiter stärken und die Bevölkerung am Kupferreichtum teilnehmen lassen. Er ist ein Kritiker der Chinesen, muss sich aber auf Zusammenarbeit einstellen, weil er das Geld braucht. So schnell kann er den „Ausverkauf“ nicht stoppen.
Mit Michael Sata ist der erste Katholik als Staatsoberhaupt Sambias gewählt worden. Er versprach, dass sich seine Regierung an den biblischen zehn Geboten ausrichten würde Die grassierende Korruption, die man seinem Vorgänger anhaftete, müsse verschwinden. Ob er seine Rolle als „Anwalt der Armen“ ausüben und die geplante Umverteilung der wirtschaftlichen Güter mit der nötigen Rücksicht auf chinesische und südafrikanische Investoren im Kupfergürtel vereinbaren kann, bleibt abzuwarten. Sambia ist eines der wenigen afrikanischen Länder, in denen eine Regierungspartei seit der Unabhängigkeit zwei Mal durch demokratische Wahlen abgelöst wurde.
Auch nach dem Wahltag gingen die Unruhen weiter. Wütende Bewohner, besonders in der Hauptstadt Lusaka, bewarfen die Polizei mit Steinen. Jetzt protestiert man in den nördlichen Städten Kitwe und Ndola, weil die Wahlergebnisse noch nicht veröffentlicht sind. Mit einer Million Neuwählern, die auf Wandel drängen, könnte der Oppositionsführer Michael Sata den amtierenden Rupiah Banda ablösen.
In 2008 hat Michael Sata, dem seine Lästerzunge den Spitznamen gegeben hat, um 2% gegen Banda verloren. Bei den heutigen hart umkämpften Präsidentschafts- Parlaments und Kommunalwahlen erwartet der Führer der oppositionellen „Patriotischen Front“ mehr Glück, besonders in den ländlichen Gebieten und im Kupfergürtel. Der amtierende Banda hofft, dass der Bergbauboom und die dadurch verbesserte Infrastruktur ihm die Wiederwahl garantieren, doch könnte er an der Tatsache scheitern, dass immer noch 68% der Bevölkerung unter der Armutsgrenze leben.
In Chikuni, im Süden des Landes, ist die Schule im Dorf. Über Solarradios wird regelmäßig Unterricht erteilt. Besonders geschulte Erwachsene stehen den Kindern zur Seite. Der Lehrplan ist mit der Regierung abgestimmt. So können die „Radio-Schüler“ später einen staatlich anerkannten Schulabschluss erlangen.
Die Oppositionspartei Patriotic Front will die Kandidatur von dem seit 2008 amtierenden Präsidenten Banda bei den Wahlen am 20. September durch ein Gerichtsverfahren verhindern. Sie behauptet, Banda stamme nicht von sambischen Eltern ab, sondern komme aus Malawi und könne laut Verfassung nicht kandidieren..
In der Nähe des Staudamms Itezhi-Tezhi erschütterte ein Erdbeben mit der Stärke 5.2 den Süden Sambias. In Sambia und Simbabwe (Kariba) sind die Epizentren der Erdbeben meist in der Nähe der riesigen Staudämme, bei dessen Bau große Flächen überflutet und Landschaften total verändert wurden. Grund genug für den Wassergott Nyaminyami sich zu rächen. So glauben es die Anwohner.
Frederick Chiluba war, nach 30 Jahren Sozialismus unter Kenneth Kaunda, der erste demokratisch gewählte Präsident Sambias (1991-2002). Weil er notwendige politische und wirtschaftliche Reformen durchführte und die Rechte der Bevölkerung verteidigte, wurde er als „Befreier“ und „schwarzer Moses“ bezeichnet. Seine späteren Jahre wurden von Korruptionsvorwürfen und Unterdrückung Andersdenkender überschattet.
Der Vorsitzende der Bischofskonferenz schreibt, dass Regierung und Medien in den letzten Monaten die Kirche massiv und gezielt angegriffen hätten. Ein Vorwurf ist, dass die Kirche für Homosexuelle eintrete, wenn sie nur deren Diskriminierung verurteile. In einem Wahljahr könnte die Regierung die Unterstützung von etwa drei Millionen Katholiken verscherzen.