Der Priester Ehusani und der Imam Lemu gehen regelmäßig zum Fernsehstudio der AIT (African Independent Television) in Abuja zur Aufzeichnung des „Interfaith Forum“, einer 30-minütigen Sendung, die zweimal in der Woche ausgestrahlt wird und 50 Mio. Zuschauer erreicht. Mit Textstellen aus Bibel und Koran beantworten sie anstehende religiöse Fragen und tragen so wesentlich zum besseren Verständnis zwischen den Religionsgemeinschaften bei. Landesweit, besonders im Norden, gibt es muslimisch-christliche Veranstaltungen für ein friedlicheres Miteinander. Nur mit der Terrorgruppe Boko Haram ist ein Dialog noch nicht möglich.
Ein überladenes Passagierschiff kenterte auf dem Niger in der Mitte des Landes und sank. 42 Menschen sollen ertrunken sein; 100 werden noch vermisst. Nach Verlassen des Marktes in Malilli sollen zu viele Händler mit ihren Waren auf dem Boot gewesen sein, so dass es entzwei brach.
Boko Haram hat bei Nacht eine Landwirtschaftsschule im Yobe Bundesstaat überfallen und die Jugendlichen regelrecht hingerichtet. Schulen und Universitäten sind bevorzugte Angriffsziele der radikalislamistischen Sekte geworden, da Schüler und Studenten angeblich die Sicherheitskräfte der Regierung im Kampf gegen die Extremisten unterstützen.
Den Schönheitswettbewerb für muslimische Frauen, der in der indonesischen Hauptstadt Jakarta stattfand, gewann die „fromme“ Nigerianerin Obabiyi Aishah Ajibola. Schluchzend zitierte die 21jährige Studentin Koranverse als Dank. Ihr Ziel war, der Welt zu zeigen, dass „Islam schön sei“. Die 20 Frauen waren mit Stöckelschuhen, Kopftuch und langen Gewändern auf dem Laufsteg erschienen.
In einem Waldgebiet zwischen den Städten Maiduguri und Baga im Bundesstaat Borno hat die Armee ein Lager der Islamisten angegriffen. Etwa 150 Extremisten, darunter ein Hauptanführer, und 16 Soldaten kamen um. Es gab geheime Informationen, dass die Boko Haram einen Anschlag in der Region plante.
Der vor gut einer Woche bei Port Harcourt verschleppte anglikanische Erzbischof Ignatius Kattey ist wieder frei. Präsident Jonathan hatte sich persönlich eingesetzt. Ob Lösegeld bezahlt wurde, ist nicht bekannt.
Seit letztem Freitag ist der zweithöchste anglikanische Geistliche, Erzbischof Ignatius Kattey, in den Händen von Bewaffneten. Seine Frau wurde kurz nach der Entführung bei Port Harcourt wieder freigelassen. Kirchenmitglieder wollen durch eine Straßenblockade das Eingreifen der Regierung erzwingen und drohen sogar mit der Zerstörung von Straßen und Brücken. Entführungen im ölreichen Niger Delta, um Lösegeld zu erpressen, sind häufig, enden aber meist unblutig.
Der reichste Mann Afrikas, der Nigerianer Aliko Dangote, hat mit verschiedenen Banken ein Kreditabkommen über 2,5 Milliarden Euro abgeschlossen, um im Südwesten Nigerias die größte Erdölraffinierie des Kontinents und mehrere Düngerfabriken zu errichten. Damit könnte Nigeria, das unter chronischem Treibstoffmangel leidet, nach 2016 zu einem Exporteur von Petroliumprodukten werden.
Während Boko Haram Terroristen in einem Dorf im Nord-Westen, das eine Zusammenarbeit verweigerte, 35 Einwohnen brutal ermordeten, wurde in Lagos ein prominenter, sozial engagierter Rechtsanwalt entführt. Immer häufiger kidnappen bewaffente Banden von arbeitslosen Jugendlichen bekannte Persönlichkeiten oder deren Familienmitglieder, um durch Erpressung an Geld zu kommen.
Als erstes afrikanisches Land hat Nigeria das "Arms Trade Treaty" (ATT) unterzeichnet und ratifiziert. Das internationale Waffenkontrollabkommen, das den globalen Waffenhandel regulieren soll, wurde 2003 von einer Gruppe von Nobelpreisträgern entwickelt, durch geduldige Lobbyarbeit der Zivilgesellschaft bekannt gemacht und im April 2013 von der UN-Vollversammlung angenommen.