logo Netzwerkafrika
Der amtierende Präsident Goodluck Jonathan, der das gesamte Kabinett aufgelöst hatte, hat dem Senat eine neue Ministerliste vorgelegt. Politische Beobachter vermuten, dass er die Freunde des seit November erkrankten Präsidenten durch eigene Anhänger auf den Ministerposten ersetzen will, um so seine Machtposition zu stärken  
Ein Gericht in Kaduna hat Twitter und FacebookDiskussionsforen über die Amputation von Gliedmaßen für Diebstähle verboten. Eine Pro-Sharia Gruppe argumentiert, dass die Foren das Sharia System verspotten. Der verantwortliche 'Nigeria Civil Rights Congress' will Berufung einlegen.  
Der amtierende Präsident Goodluck Jonathan hat sein Kabinett aufgelöst, ein Schritt, der seine Macht stärken könnte. Er hatte vorigen Monat die Regierungsgeschäfte von dem schwer erkrankten Präsidenten übernommen. Die meisten Minister waren Yar’Aduas Anhänger, und Jonathan braucht mehr Autorität, besonders in den blutigen Auseinandersetzungen, die sein Land erschüttern.
In der Nacht zum Sonntag sollen bewaffnete Nomaden drei Dörfer in der Nähe von Jos überfallen und viele Menschen – Zahlen schwanken zwischen 200 und 500 – getötet haben. Die Opfer waren überwiegend Frauen und Kinder. Man vermutet eine Vergeltungsaktion für das Massaker im Januar.
In ihrem Hirtenbrief erinnern die Bischöfe an die ethnisch religiösen Konflikte in einigen Landesteilen und erklären sich bereit, bei der Versöhnung mitzuhelfen. Aber auch die Regierung habe eine Verantwortung und müsse Militär einsetzen, um den Frieden zu wahren. Das Land begeht dieses Jahr ein Doppeljubiläum: 50 Jahre Unabhängigkeit und 60 Jahre seit Errichtung der Ortskirche.
Nach Wochen politischen Wirbels und Unsicherheit wurde nun der Vize Präsident Goodluck Jonathan amtierender Präsident. Die lange Abwesenheit des schwer erkrankten Yar’Adua hatte einen Rechtsstreit, eine Kabinettspaltung, Straßendemonstrationen, die Lähmung der Regierungsgeschäfte und die Bedrohung der Friedensinitiative im Niger Delta verursacht. Jonathan sieht seine Rolle als „Treuhänder“.
Hunderte von Festnahmen, mit verbrannten Leichen vollgestopfte Brunnen, verjagte Menschen, verlassene Häuser, Leid und Angst – die Folgen der grausamen religiösen Auseinandersetzung der letzten beiden Wochen. Führer der religiösen Gemeinschaften sagen, dass der wirkliche Grund für die Gewalt das Ringen um die politische Überlegenheit in der Stadt Jos sei.
Der anglikanische Erzbischof der südnigerianischen Stadt Benin, Peter Imasuen, wurde am Sonntag nach dem Gottesdienst vor seinem Haus überfallen und entführt. Die unbekannten Entführer sollen ein hohes Lösegeld für seine Freilassung gefordert haben. Nach Angaben von Misna ereignete sich die Tat kurz vor dem Rückzug der Spezialeinsatzkräfte, die die Gewalt im Niger Delta eindämmen sollen.
Seit Sonntag sind in und um Jos fast 200 Menschen ums Leben gekommen. Weitere 800 wurden verletzt. Ursache für den Streit soll der Bau einer Moschee in einem überwiegend christlichen Gebiet sein. Auch Armut, Landknappheit und nicht aufgearbeitete frühere Konflikte können mitspielen. Die Stadt Jos liegt an der Grenze zwischen dem muslimischen Norden und dem christlich geprägten Süden und hat schon öfter Ausbrüche religiöser Gewalt erlebt.
In der zentral nigerianischen Stadt Jos mussten Truppen eingesetzt werden, um die Kämpfe zwischen christlichen und muslimischen Jugendlichen einzudämmen. Zwölf Menschen sollen tot sein. Kirchen und Moscheen wurden in Brand gesetzt. Die Stadt hat eine Geschichte von ethnischen und religiösen Spannungen; in 2008 starben 200 Menschen, in 2001 sogar 1000. Nach Korrespondentenberichten sind die Auslöser solcher Konflikte oft Armut und ersehnter Zugang zu Ressourcen, besonders Land.
­