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Der Sozialminister hat allen Hilfsorganisationen bis auf weiteres die Arbeit im Land verboten. Mugabe will keine Zeugen seiner grausamen Einschüchterungskampagne vor der Stichwahl am 27. Juni haben und die Opposition weiter schwächen. Etwa die Hälfte der Bevölkerung ist von Nahrungsmittelhilfe abhängig.
Nachdem Mugabes Regierung der Opposition öffentliche Kundgebungen verboten hat, trug Tsvangirai seinen Wahlkampf in die Straßen der Städte und Dörfer. Überall wird er von erregten Menschenmengen begrüßt, die ihn auffordern, den Tyrannen zu beseitigen…Am Rande der UNO Konferenz für Ernährungssicherheit lehnte Mugabe das Angebot Ban Ki Moons ab, einen Sondergesandten nach Simbabwe zu schicken.
Kritik am Erscheinen Mugabes auf dem FAO Gipfeltreffen in Rom reichte von „höchst unpassend“ zu „obszön“. Er habe keine Legitimität wenn, als direkte Konsequenz seiner Missregierung, vier Millionen Menschen daheim Hunger leiden und auf internationale Hilfe angewiesen sind.
Die anglikanische Kirche ist wegen der Auseinandersetzung mit dem früheren Bischof und Mugabe-Vertrauten Kunonga besonders angegriffen. Geistliche und Laien wurden festgenommen, verhört und verprügelt und die Kirchen verbarrikadiert. Auch christliche Krankenhäuser wurden geschlossen und Freiluftversammlungen außerhalb kirchlichen Geländes verboten…Seit ihrer Kritik an der organisierten Gewalt stehen auch viele katholische Priester und Laien auf der Fahndungsliste der Milizen.
Der frühere Erzbischof von Kapstadt, Desmond Tutu, plädiert für Beteiligung internationaler Friedenswächter, wenn die für Ende Juni angesetzte Präsidentschaftswahl stattfinden soll. Inzwischen hat die simbabwische Regierung bestätigt, dass die chinesischen Waffen, so lange auf See, in Harare angekommen seien.
60 Simbabwer in Südafrika haben um Repatriierung gebeten nachdem sie in den anhaltenden fremdenfeindlichen Angriffen bei Johannesburg verletzt und obdachlos wurden. Daheim indessen ist die erste Augustwoche für die Stichwahl zwischen Mugabe und Tsvangirai vorgesehen. Bis dahin werden politische Umerziehungsmaßnahmen wie Prügel, Folter, Entführung, Vertreibung und Mord weitergehen.
Acht Diplomaten aus westlichen Ländern sowie aus Japan und Tansania wurden von bewaffneten Polizisten schikaniert und eine Stunde an einer Straßensperre festgehalten, als sie Opfer der Gewalttaten in ländlichen Krankenhäusern besuchten. Es ist ein krampfhafter Versuch, die unbeschreiblichen Grausamkeiten zu verbergen, doch sei es absolut dringend, dass die Weltöffentlichkeit erfährt, was im Land passiert, sagte der Botschafter der USA.
Die Außenminister der AU Staaten treffen sich in Tansania, um über eine breite afrikanische Initiative in Simbabwe zu beraten. Noch ist keine Entscheidung über eine Stichwahl gefallen. Die Oppositionspartei ist ‚praktisch lahmgelegt’ während die Regierung ihre Terrorkampagne gegen die Bevölkerung verstärkt.
Eine Lehrerunion droht mit massivem Streik, wenn die Gewalt gegen ihre Mitglieder nicht aufhört. 133 Lehrer wurden angegriffen und misshandelt, zwei zu Tode beprügelt und 1.700 sind aus dem Land geflüchtet. Sie waren vielfach als Wahlhelfer aufgestellt und fürchten nun die wütende Rache von Mugabes Schlägertruppen.
Auch 32 Tagen nach den Wahlen will der Weltsicherheitsrat der Bitte der Oppositionspartei, einen Sonderbotschafter oder eine Untersuchungskommission nach Harare zu schicken, nicht nachkommen. Der Nachbar Südafrika zieht die bis jetzt ineffektive ‚stille Diplomatie’ vor.
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