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Oppositionsführer Ernest Bai Koroma liegt nach Auszählung von Dreiviertel der Stimmzettel mit 60% klar vor seinem Rivalen Solomon Berewa. Die Wahlbeteiligung betrug 73%.
Nach einem von Gewalt geprägtem Wahlkampf ist der zweite Durchgang der Präsidentschaftswahlen friedlich verlaufen. In einer Botschaft hatten die katholischen Bischöfe aufgerufen, jegliche Gewalt zu vermeiden und die Wahlen zu nutzen, um eine Kultur des Friedens und des Respekts für den Rechtsstaat aufzubauen.
Nach UN-Angaben sind 72.000 ehemalige Kämpfer seit dem Ende des Bürgerkriegs entwaffnet worden, konnten jedoch noch nicht in die Gesellschaft integiert werden. Die Parteien haben ehemaligen Kämpfer im Wahlkampf eingesetzt und dadurch die Gewalt eskalieren lassen.
Präsident Ahmad Tejan Kabbah hat angedroht, den Ausnahmezustand zu verhängen, falls die gewaltsamen Zusammenstöße zwischen den Anhängern der beiden Präsidentschaftskandidaten nicht unter Kontrolle gebracht werden können. In Freetown and Kono musste die Polizei in die Straßenkämpfe eingreifen.
Nach den offiziellen Resultaten hat die Oppositionspartei 'All People's Congress' (APC) 59 der 112 Sitze im Parlament gewonnen und hat die Regierungspartei 'Sierra Leone People's Party (SLPP)', die 43 Sitze erhielt geschlagen. Die APC regierte das Land für zwei Jahrzehnte seit 1991. Die zweite Runde der Präsidentschaftswahlen findet nächsten Monat statt.
Mit 44% der Stimmen für Ernest Bai Koroma, 38% für Solomon Berewa und 14% für Charles Margai ist eine zweite Runde der Präsidentschaftswahlen wahrscheinlich. Margai will dabei den Oppositionskandidaten Koroma unterstützen.
Nach dem Auszählen von Zweidrittel der Stimmen liegt der Oppositionskandidat Ernest Koroma knapp vor seinem Rivalen, dem Vize-Präsidenten Solomon Berewa.
Trotz großer Spannung während des Wahlkampfs sind die zweiten Wahlen seit dem Bürgerkrieg friedlich verlaufen. EU-Wahlbeobachter äußerten sich zunächst zufrieden über die gute Organisation und eine hohe Wahlbeteiligung, gaben aber später zu, dass die Regierung Geschenke an Wähler verteilt hätte. Die ersten Wahlen waren von der UNO organisiert worden.
In dem westafrikanischen Land findet ein blutiger Wahlkampf statt. Bei Ausschreitungen und Drohungen, die seit dem Beginn der Werbekampagnen für die Wahlen am 11. August stattfinden, gab es viele Verletzte. In der Hauptstadt Freetown sowie in Bo bekämpfen einander rivalisierende politische Gruppen. Das ist eine Gefahr für den demokratischen Prozess und freie und glaubwürdige Wahlen.
Das UN-Sondertribunal hat die ersten drei Urteile gegen Alex Tamba Brima, Santigie Borbor Kanu and Brima Kamara ausgesprochen. Sie wurden für schuldig befunden, 12 Kriegsverbrechen begangen zu haben, und erhielten bis zu 50 Jahren Gefängnis.
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