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In der Nähe des Staudamms Itezhi-Tezhi erschütterte ein Erdbeben mit der Stärke 5.2 den Süden Sambias. In Sambia und Simbabwe (Kariba) sind die Epizentren der Erdbeben meist in der Nähe der riesigen Staudämme, bei dessen Bau große Flächen überflutet und Landschaften total verändert wurden. Grund genug für den Wassergott Nyaminyami sich zu rächen. So glauben es die Anwohner.
Frederick Chiluba war, nach 30 Jahren Sozialismus unter Kenneth Kaunda, der erste demokratisch gewählte Präsident Sambias (1991-2002). Weil er notwendige politische und wirtschaftliche Reformen durchführte und die Rechte der Bevölkerung verteidigte, wurde er als „Befreier“ und „schwarzer Moses“ bezeichnet. Seine späteren Jahre wurden von Korruptionsvorwürfen und Unterdrückung Andersdenkender überschattet.
Der Vorsitzende der Bischofskonferenz schreibt, dass Regierung und Medien in den letzten Monaten die Kirche massiv und gezielt angegriffen hätten. Ein Vorwurf ist, dass die Kirche für Homosexuelle eintrete, wenn sie nur deren Diskriminierung verurteile. In einem Wahljahr könnte die Regierung die Unterstützung von etwa drei Millionen Katholiken verscherzen.
Sambia sieht das Verpachten von Ackerland an ausländische Investoren nicht als eine Form von „Kolonialismus“. Mit so viel Farmland kann Sambia, nach Aussage des Finanzministers, die Golf Staaten einladen. Bis jetzt seien es nur kleine Abkommen, doch sollen demnächst zwei Landstriche von je 100,000 ha ausgegeben werden. Eine Saudi Firma will auch eine 5,000 ha Obstplantage anlegen und eine Saftfabrik bauen.
Unter einem Gemeinschaftsprojekt der sambischen Regierung und der Welternährungsorganisation sollen interessierte Farmer elektronische Gutscheine im Wert von je 53 US Dollar erhalten, mit denen sie Saatgut, Kunstdünger und Pestizide kaufen können. Monatlich werden etwa 40,000 Gutscheine eingelöst. Das Projekt, einmalig in Afrika, wird von der EU finanziell unterstützt.
Obwohl Sambia über 40% aller Wasservorräte im südlichen Afrika verfügt, hat in den Städten nur jede zweite Familie Zugang zu sauberem Wasser. Effektive Abwasserentsorgung gibt es kaum, mit dem Resultat, dass Cholera endemisch ist. Zurzeit hilft die GTZ beim Aufbau von Wasserversorgungsanlagen. Beachtliche Fortschritte gibt es in Solwezi, wo das Abwasser in Biogasanlagen entsorgt wird, die dann noch zur Energieversorgung beitragen.
Global Fund hatte Sambia 300 Millionen Dollar für den Kampf gegen Aids, Tuberkulose und Malaria zugesagt. Weil aber Gelder verschwanden und das Gesundheitsministerium zögerte, Klarheit zu schaffen, werden jetzt verschiedene Zahlungen über andere Organisationen geleitet. Lebensrettende Medikamente sollen den Patienten nicht vorenthalten werden. Es ist nicht das erste Mal, dass Sambia Entwicklungshilfe wegen Veruntreuung verliert.
Der Finanzminister unter Chilubas Präsidentschaft (1991-2001) muss für fünf Jahre ins Gefängnis weil er unrechtmäßig 25 Millionen Dollar an zwei US Sicherheitsfirmen gezahlt haben soll. Die Anklage auf Korruption gegen Chiluba wurde nach sechs-jährigen Verfahren zurück gezogen.
Sambias Weizenernte in 2010 ist um 13.7% auf 216,000 Tonnen angestiegen. Dank guter Handelspolitik und privaten Investitionen in Bewässerungsanlagen ist Sambia das einzige Land im südlichen Afrika, das seinen Weizenbedarf decken und sogar einen Überschuss ausführen kann. Eine Sorge ist, dass die hohen Anbaukosten sambischen Weizen weniger wettbewerbsfähig machen als subventioniertes Getreide von Übersee.
Immer mehr Bauern übernehmen eine simple Anbaumethode, die hohe Erträge auch bei wenig Regen bringt. In der Trockenzeit werden auf den Äckern kleine Mulden ausgehoben, in die beim ersten Regen die Samen gesät werden. Das Wasser läuft nicht ab, Bodenerosion wird vermieden und Ernteerträge steigen.   
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