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Die Frauen in Sambias Ostprovinz unweit der Stadt Chipata nutzen die sinkenden Wasserstände des Lunkhwakwa Flusses, um zu fischen. Als der Fluss noch ein reißender Strom war, wagten sie sich nicht ran. Nun können sie ihre Familien ernähren und den Überfluss auf dem Markt verkaufen, was ihnen eine finanzielle Unabhängigkeit gibt und ihnen die Ausbildung ihrer Kinder ermöglicht. Sie sind sich aber auch bewusst, dass ihr Fluss eines Tages ganz austrocknen könnte.
Weil die frühere Regierungspartei MMD 20 Jahre keine Registrierungs-Gebühren bezahlt haben soll, wurde ihr jetzt der rechtliche Status aberkannt. Die Partei von Ex-Präsident Banda wehrt sich gegen den „Angriff auf die Demokratie“. Wird ihr Einspruch zurückgewiesen, verliert die Partei alle Sitze im Parlament.
Sambia, ein Außenseiter, schlug Afrikas stärkste Teams, zuletzt Elfenbeinküste, und ist zum ersten Mal Afrika-Meister. Unweit des Turniers, vor der Küste von Libreville, stürzte 1993 ein Flugzeug mit Sambias Fußballern ab. Unter den Toten waren 18 Spieler mit Trainer. Mit dem Sieg will das Nachfolgeteam Chipololo (die Kupferkugeln) die Toten ehren. Empfangen wurden sie in Lusaka mit Freudentaumel.
Präsident Sata hat das Kommunikations-Unternehmen Zamtel, das sein Vorgänger Banda vor zwei Jahren an Libyen verkauft hatte, wieder unter Kontrolle gebracht. Dieser mutige Schritt wurde von den meisten Bürgern begrüßt, da der Verkauf an Libyen mit vielen Unregelmäßigkeiten behaftet war. Zamtel ist Sambias führendes Telekommunikationsunternehmen mit einem modernen Internet-Service.
Sambische Bergleute beklagen sich über schlechte Behandlung durch ihre chinesischen Chefs und streiken wegen unsicheren, ungesunden Bedingungen, vertuschten Unfällen, Drohung von Entlassung und Missachtung sambischer Arbeitsgesetze. Präsident Sata muss jetzt seine Wahlversprechen einlösen, die Bergarbeiter stärken und die Bevölkerung am Kupferreichtum teilnehmen lassen. Er ist ein Kritiker der Chinesen, muss sich aber auf Zusammenarbeit einstellen, weil er das Geld braucht. So schnell kann er den „Ausverkauf“ nicht stoppen.
Mit Michael Sata ist der erste Katholik als Staatsoberhaupt Sambias gewählt worden. Er versprach, dass sich seine Regierung an den biblischen zehn Geboten ausrichten würde Die grassierende Korruption, die man seinem Vorgänger anhaftete, müsse verschwinden. Ob er seine Rolle als „Anwalt der Armen“ ausüben und die geplante Umverteilung der wirtschaftlichen Güter mit der nötigen Rücksicht auf chinesische und südafrikanische Investoren im Kupfergürtel vereinbaren kann, bleibt abzuwarten. Sambia ist eines der wenigen afrikanischen Länder, in denen eine Regierungspartei seit der Unabhängigkeit zwei Mal durch demokratische Wahlen abgelöst wurde.
Auch nach dem Wahltag gingen die Unruhen weiter. Wütende Bewohner, besonders in der Hauptstadt Lusaka, bewarfen die Polizei mit Steinen. Jetzt protestiert man in den nördlichen Städten Kitwe und Ndola, weil die Wahlergebnisse noch nicht veröffentlicht sind. Mit einer Million Neuwählern, die auf Wandel drängen, könnte der Oppositionsführer Michael Sata den amtierenden Rupiah Banda ablösen.
In 2008 hat Michael Sata, dem seine Lästerzunge den Spitznamen gegeben hat, um 2% gegen Banda verloren. Bei den heutigen hart umkämpften Präsidentschafts- Parlaments und Kommunalwahlen erwartet der Führer der oppositionellen „Patriotischen Front“ mehr Glück, besonders in den ländlichen Gebieten und im Kupfergürtel. Der amtierende Banda hofft, dass der Bergbauboom und die dadurch verbesserte Infrastruktur ihm die Wiederwahl garantieren, doch könnte er an der Tatsache scheitern, dass immer noch 68% der Bevölkerung unter der Armutsgrenze leben.
In Chikuni, im Süden des Landes, ist die Schule im Dorf. Über Solarradios wird regelmäßig Unterricht erteilt. Besonders geschulte Erwachsene stehen den Kindern zur Seite. Der Lehrplan ist mit der Regierung abgestimmt. So können die „Radio-Schüler“ später einen staatlich anerkannten Schulabschluss erlangen.
Die Oppositionspartei Patriotic Front will die Kandidatur von dem seit 2008 amtierenden Präsidenten Banda bei den Wahlen am 20. September durch ein Gerichtsverfahren verhindern. Sie behauptet, Banda stamme nicht von sambischen Eltern ab, sondern komme aus Malawi und könne laut Verfassung nicht kandidieren..  
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