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Beim Treffen der Regierungschefs der Wirtschaftsgemeinschaft des südlichen Afrika (SADC) in Johannesburg konnte keine Einigung zwischen Robert Mugabe und Morgan Tsangirai zu erreichen. Zuvor war Tsangirai und seine Delegation auf dem Flugplatz von Harare am Ausfliegen gehindert worden. Botswanas Regierung, die die Stichwahl mit Mugabe als einzigem Kandidaten als 'eine Schande für Afrika' bezeichnet hatte, boykottierte das Treffen. Sambias Außenminister kritisierte das Versagen von SADC.  
Die Verhandlungen zwischen Regierung und Opposition, die in Harare unter Vermittlung von Thabo Mbeki stattfinden, sind wieder untergebrochen worden. Mbeki widersprach Äußerungen von leitenden ZANU-PF Mitgliedern, dass ein Koalitionsabkommen mit der Splitterpartei von Arthur Mutambara geschlossen worden sei.  
Die Gespräche zwischen Regierung und Opposition in Südafrika sollen nach Medienberichten Fortschritte machen. Nach den Vorschlägen soll Mugabe Ehrenpräsident bleiben und eine Amnestie erhalten während Tsvangirai als Premierminister die Regierungsgeschäfte übernimmt.  
Die Notenbank führt neues Geld ein. Eine Milliarde alte simbabwische Dollar werden gegen einen neuen Dollar umgetauscht. Die offizielle Inflationsrate beträgt 2.000.000%.  
Die Beauftragten haben sich zu Beratungen mit den Parteiführern zurückgezogen, wollen aber die Verhandlungen wieder aufnehmen. MDC Quellen sprechen von Unstimmigkeiten wegen der Verteilung von Schlüsselpositionen in der Regierung.
Nächste Woche sollen vorläufige Gespräche im Hinblick auf eine neue Regierungsbildung zwischen Mugabe und Tsvangirai unter einen noch nicht genannten neuen Verhandlungsführer stattfinden. Derweil führte die Zentralbank eine 100-Millionen-Dollar-Note ein: dafür gibt es zwei Laibe Brot zu kaufen.
Die Inflation im krisenerschütterten Land hat mit 2,2 Millionen Prozent eine neue Weltrekordmarke erreicht. Auf dem Land teilen die Regierung und Häuptlinge Nahrungsmittelpakete (Öl, Mehl, Mais )aus. Die Aktion ist politisch motiviert.
Trotz internationaler Bemühungen das Land politisch zu isolieren hat der ständige Ausschuss des Washingtoner Artenschutzabkommens (Cites) beschlossen, dass Simbabwe 3756 kg Elfenbein verkaufen kann; dies entspricht einem Verkaufswert von ca. 2 Mill. US.$. Das Bundesumweltministerium lobte die Cites-Entscheidung.
So beschimpft das Regime in Harare die Staatsmänner auf dem G8 Gipfel, die Sanktionen gegen Mugabe fordern. Die G8 „grillen“ Mbeki in einem privaten Treffen wegen seinem Versagen in der Mittlerrolle in Simbabwe. Die meisten afrikanischen Führer sind gegen Sanktionen, die einen Bürgerkrieg verursachen könnten. Auch Russland könnte im UN Sicherheitsrat Veto einlegen. Inzwischen gehen im Land die Gewalttaten weiter. Verkohlte Leichen werden gefunden. 20 Oppositionsanhänger starben seit der Stichwahl. Menschen suchen Zuflucht in Botschaftsgeländen; andere werden in Lagern angegriffen. Alle hungern. Mugabe will den letzten Widerstand gegen seinen gestohlenen Wahlsieg brechen.
Nach starken Protesten hat sich der Münchener Banknotenhersteller Giesecke & Devrient dem öffentlichen Druck gebeugt und die Lieferung von Geldscheinpapier an die Zentralbank von Simbabwe mit sofortiger Wirkung eingestellt. Die Nachricht wurde von den Initiatoren mit Freude und Erleichterung aufgenommen, diente doch die Geldlieferung als politische Waffe in den brutalen Menschenrechtsverletzungen der simbabwischen Regierung.
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