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Die südafrikanischen Staatengemeinschaft (SADC) hat einen Zeitplan zur Regierungsbildung festgelegt. Bis zum 5 Februar soll eine Verfassungsänderung dem Land einen Premierminister ermöglichen, am 11.2 soll Tsvangirai eingeschworen werden, das Innenministerium soll von beiden Parteien geleitet werden.
Die Aussenminister der EU haben neue Einreiseverbote gegen Funktionäre des Regimes in Simbabwe erlassen. Sie verlangen eine Beteiligung der Opposition an der Regierung des Landes. Ausserdem wurden finanzielle Guthaben der Betroffenen in Europa eingefroren.
In Südafrika beginnt ein neuer Versuch für Simbabwe eine Regierung zu bilden. Die 15 SADC-Staaten versammeln sich heute dazu in Pretoria. Im Land selbst geht der Zusammenbruch weiter selbst die einfachsten Nahrungsmittel können nur mit US Dollar bezahlt werden, 1l Sauermilch kostet 1US$, die Cholera breitet sich weiter aus 50 000 Menschen sind infiziert, die Schulen sind noch geschlossen und die Hungersnot greift um sich.
Die Gespräche über eine Machtteilung unter Vermittlung des südafrikanischen Präsidenten Kgalema Motlanthe sind ergebnislos beendet worden. Robert Mugabe und Morgan Tsvangirai konnten sich nicht über die Verteilung der Kabinettsposten einigen. All dies während 5 Mill. Menschen Nahrungsmittelhilfe benötigen, die Arbeitslosigkeit bei 80% liegt, mehr als 2200 an Cholera gestorben sind und die Zentralbank 100 Billionen Dollarscheine herausgebracht hat, was ca. US$30 entspricht.
Morgan Tsvangirai wird nach Simbabwe zurückkehren, nachdem er seit November aus Sicherheitsgründen außer Land war. Es soll zu einem Gespräch mit Robert Mugabe kommen an dem auch Südafrikas Präsident Kgalema Motlanthe teilnehmen wird, der im Moment den Vorsitz der regionalen Organisation SADC inne hat.
Die Bundesregierung, besorgt über die alarmierende Entwicklung, hat dem Internationalen Roten Kreuz zusätzlich 1 Million Euro zur Verfügung gestellt, um die Cholera zu bekämpfen. Sieben Notteams der Rotkreuzorganisationen sind im Einsatz. Bis jetzt sind mindestens 1600 Menschen gestorben, 30000 sind erkrankt. Noch immer gibt es kaum Trinkwasser und Medikamente. Am ärgsten betroffen sind Witwen und Waisen in ländlichen Gebieten.
Tausende illegale Bergleute, darunter Beamte, Lehrer, Bauern und Studenten, schürfen auf den von De Beers aufgegebenen Diamantenfeldern im Osten des Landes, um ihr kärgliches Einkommen zu verbessern. Gegen sie ging die Regierung radikal vor, mit Helikoptern, Maschinenpistolen, Hunden und Tränengas. Die Namen von 140 Toten sind bekannt. Es könnten Hunderte mehr sein. Die Situation eskaliert, da die Bergleute nun bewaffnet zurückschlagen.
Robert Mugabe verbreitet auf der Suche nach Schuldigen immer absonderlichere Theorien. Jetzt beschuldigt er Botsuana, in ein Komplott gegen sein Land verstrickt zu sein. Die botsuanische Regierung hat dies vehement verneint; derweil sterben immer mehr Menschen an Cholera. Es wird befürchtet, dass Mugabe den Ausnahmezustand ausruft.
Caritas Personal berichtet, dass im ländlichen Simbabwe Familien Kuhmist in ihre Essensreste mischen, um das Essen zu strecken und den Hunger fernzuhalten. 70 bis 90% der Haushalte sind hungrig, und der Rest ist an der Verhungerungsgrenze. Dieses Elend entmenschlicht. Dazu fallen Menschen in den Straßen tot um, meist wegen Cholera. Auch HIV Infizierte können ohne Medikamente und ausreichende Nahrung nicht überleben. In einem Land, in dem Wirtschaft, Landwirtschaft, Erziehung und Gesundheitsversorgung praktisch kollabiert sind, kann Caritas nur versuchen, Soforthilfe zu leisten.
Nach den starken Stimmen von Desmond Tutu, Raila Odinga, dem Erzbischof von York, Botswana, Großbritannien und den USA fordert nun auch die EU Ratspräsidentschaft den Despoten Mugabe auf, endlich zurückzutreten. Mugabes Politik hat das Land zugrunde gerichtet. Nun macht er das Ausland für die Cholera Epidemie verantwortlich, die schon hunderte Todesopfer gefordert hat und hunderttausende bedroht.
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