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Die Allianz der Scharia-Gerichte, die Mogadiscio seit Anfang Juni grösstenteils kontrolliert, hat sich ein «Parlament» gegeben und einen von den USA gesuchten Terrorverdächtigen zu dessen Chef ernannt.
Unter Vermittlung der Arabischen Liga haben die somalische Übergangsregierung und die in den Kämpfen um die Hauptstadt Mogadischu siegreichen Islamisten ein Abkommen zur Beendigung der Kämpfe unterzeichnet. In der Vereinbarung sichern sich beide Seiten die gegenseitige Anerkennung zu.
Verhandlungen in Khartum zwischen den islamistischen Milizen und der somalischen Übergangsregierung, die von der arabischen Liga vorbereitet wurden, werden vor Beginn von gegenseitigen Anschuldigungen belastet. Der Regierung wird vorgeworfen, vom Erzfeind Äthiopien unterstützt zu werden, den Islamisten wird die Unterstützung durch radikale ausländische Fundamentalisten nachgesagt.
Beim Gipfeltreffen der Afrikanischen Union (AU) in Addis Abeba begannen Beratungen über dasGesuch der Übergangsregierung, eine Friedenstruppe nach Somalia zu entsenden. Der Einsatz von ausländischen Truppen ist in Somalia unpopulär und wird von vielen Staaten skeptisch beurteilt. Die letzten Warlords sind auf Booten aus Mogadischu auf ein US-Kriegsschiff geflohen.  
Der Anführer der islamidstischen Milizen, Scheich Scharif Scheich Ahmed, warf Äthiopien vor mit 300 Soldaten in Somalia einmarschiert zu sein. Die äthiopische Regierung warnte vor einem Einmarsch der Islamisten. Viele Bewohner der Ogaden-Region sind ethnische Somalier.
Nach der Eroberung Mogadischus stoßen die islamistischen Milizen ohne großen Widerstand in andere Teile des Landes vor. Den Anführern werden Verbindungen zu Al-Kaida nachgesagt, weshalb die USA die gegnerische Allianz der Warlords unterstützte.  
Die ostafrikanischen Länder wollen gegen somalische Warlords Sanktionen wie Einreiseverbote und die Sperrung von Bankkonten verhängen. Auch eine Anklage vor dem Internationalen Gerichtshof wird erwogen. Nach der Niederlage der von den USA unterstützten Warlords versucht Washington mit einer neuen 'Kontaktgruppe zu Somalia' die Position der Übergangsregierung zu stärken. Die neue Führung in Mogadischu hat sich gegen den Einsatz ausländischer Friedenstruppen ausgesprochen.
Nach Berichten aus Mogadischu haben die islamischen Milizen, die fast die ganze Stadt kontrollieren, öffentliche Übertragungen der WM Spiele unterbunden. Es ist nicht klar, ob diese Maßnahmen gegen den Fußball oder gegen Filme gerichtet ist, die als verderblich für die Jugend angesehen werden.
Bei einem Angriff lokaler Milizen auf den Amtssitz von Präsident Abdullahi Yusuf in Baidoa sind 10 Menschen umgekommen. Die Clan-Milizen reagierten gewaltsam auf den Versuch der Regierung, illegale Straßensperren zu beseitigen. Die islamischen Milizen, die Mogadischu fast vollständig kontrollieren, wollen Verhandlungen mit der Zentralregierung aufnehmen.
Nach wochenlangen Kämpfen haben islamische Milizionäre die somalische Hauptstadt eingenommen. Seit 15 Jahren wird damit zum ersten Mal die gesamte Stadt von einer einzigen Gruppe kontrolliert.
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