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Das Stromunternehmen ESKOM hat durch prompte Lohnerhöhung und Wohngeldzuzahlung einen angedrohten Streik von 30,000 Angestellten verhindern können. Eine Arbeitsniederlegung hätte das Land in Dunkelheit versetzt und die Fernsehübertragung der Halb-Final Spiele ernstlich beeinträchtigt.
Viele Ausländer im westlichen Kap, befallen von der Furcht vor einer neuen Welle der Fremdenfeindlichkeit, haben Wohnung und Arbeitsplatz verlassen, um anderswohin oder zurück in ihr Heimatland zu ziehen. Gerüchte verbreiten sich, dass nach der Weltmeisterschaft xenophobische Angriffe zu erwarten seien. Niemand weiß, woher die Gerüchte kommen, aber sie sind überall.
Während die deutsche Mannschaft sich sportlich auszeichnet, ist ihr Hauptsponsor, Mercedes-Benz, in New York mit der Sammelklage wegen Beihilfe zu schweren Menschenrechtsverletzungen konfrontiert. In der Apartheid Ära soll Daimler an südafrikanische Armee und Polizei Fahrzeuge und Maschinen geliefert haben, die der gewaltsamen Unterdrückung der Bevölkerung gedient haben. 58,000 Kläger der Khulumani Gruppe verlangen Aufklärung und angemessene Entschädigung.
Die Verlobte von Fürst Albert von Monaco, Charlene Wittstock , ist in Simbabwe geboren und in Südafrika aufgewachsen. Die Lehrerin und Olympiaschwimmerin soll durch ihre Offenherzigkeit und ihr Engagement frischen Wind in das kleine Fürstentum bringen.
Um in dem Rummel um die Spiele nicht vergessen zu werden, gingen letzte Woche tausende Aidskranke, ihre Verwandten und Vertreter von NGO’s in Johannesburg auf die Straße. Sie demonstrierten für eine bessere medizinische Versorgung und riefen besonders die USA auf, Südafrika bei der Beschaffung und Finanzierung von Medikamenten für etwa fünf Millionen Aids-Infizierte zu unterstützen.
In der Ostkapprovinz starben binnen 12 Tagen bei Beschneidungszeremonien 20 Jungen; 60 weitere mussten mit septischen Wunden in Krankenhäuser eingeliefert werden. Die stümperhaften Methoden in illegalen Initiierungszentren werden für die Todesfälle verantwortlich gemacht. Letztes Jahr starben 91 Kinder.
Nachdem es zwischen Polizei und streikenden Ordnungshütern im Stadion in Durban zum Einsatz von Tränengas kam, haben Polizisten in Kapstadt eine Wiederholung verhindert indem sie sofort die Verantwortung für die Sicherheit übernommen haben. Grund für die Streiks ist die angebliche Unterbezahlung des Sicherheitspersonals.
Unter diesem Motto will die katholische Kirche in Südafrika die internationale Aufmerksamkeit für ihre karitativen Projekte nutzen, will den Besuchern und Fernsehzuschauern zeigen, dass Südafrikas Welt außerhalb der glänzenden Stadien anders aussieht, dass viele Menschen benachteiligt sind. Sie will ihnen zeigen, wie man Arme und Kranke unterstützen kann und hofft, dass die Weltmeisterschaft dem Rest der Welt hilft, Afrika mit seinen Problemen und Chancen besser zu verstehen.
Wie der Rugby Sieg in 1995 half, Rassenschranken abzubauen, so würden jetzt die Spiele in Südafrika das Land einen. Die Begeisterung und die Freude, die das ganze Land erfasst haben, hat es seit der Freilassung Mandelas in 1990 nicht gegeben, sagte Präsident Zuma. Es sei ein Vermächtnis für Jahrzehnte.
Die bange Hoffnung, ob Nelson Mandela wirklich zur Eröffnung der Spiele erscheinen kann, die Todesdrohung für den Bürgermeister der Gemeinde Mbombela wegen Berichten über angeblich korrupte Ausschreibungen für das Stadion in Nelspruit und verletzte Fans im Gedränge beim Freundschaftsspiel zwischen Nigeria und Nord Korea halten die Verantwortlichen beschäftigt.
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