Gestern wurde Nelson Mandelas Buch zeitgleich in über zwanzig Sprachen und Ländern veröffentlicht. Neben Betrachtungen und Notizen enthalten die Memoiren auch Briefe, die Mandela vom Robben Island Gefängnis an seine Frau und Freunde schrieb. Sie berichten von der quälenden Sorge um seine bedrohte Familie und von dem Unbehagen, das er empfand über das Image eines „Heiligen“ das auf ihn projiziert wurde. Obwohl es nun still um ihn ist, lebt der Mythos des ersten Präsidenten und Friedensstifters weiter.
Bei Kapstadt haben Demonstranten einen Bus mit Steinen beworfen und dann angezündet. Es ist der zweite Bus in einer Woche, der so zerstört wurde. Die Bus Firma droht mit Rückzug der Transportdienste.
Um den steigenden Strombedarf decken zu können, will Südafrika im Norden der Kapprovinz 5,000 Megawatt Sonnenenergie erzeugen, etwa 11% der jetzigen Kapazität. Über die nächsten zehn Jahre braucht das Land 40,000 Megawatt mehr, besonders da auch einige Nachbarländer von Südafrika abhängen. Für den Sonnenenergiepark hofft die Regierung auf Investoren; Pläne für ein weiteres Kernkraftwerk sind dagegen sehr umstritten.
Auf der Shanghai Expo wirbt Südafrika für afrikanische Heilmittel. Durch Forschung und wissenschaftliche Validierung könnten einige der traditionellen Heilmittel zu Exportschlagern werden. Professor Gqaleni von KwaZulu erläuterte das Zusammenspiel von moderner Wissenschaft und traditionellem Wissen. Viele Menschen in Afrika sehen traditionelle Medizin immer noch als Hauptquelle in ihrer Gesundheitsfürsorge, weil sie leicht zugänglich und erschwinglich ist und auf Tradition und langer Geschichte beruht.
Auf dem Parteitag in Durban hat Präsident Zuma vor Tausenden die Streitereien und das Mächtespiel in der ANC scharf angeprangert und die Mitglieder an die „revolutionäre Disziplin“ der Anfangsjahre erinnert, die es der Partei ermöglichte, die Apartheid zu überwinden. Es war eine der mutigsten Reden des Präsidenten in einer Zeit wachsenden Unbehagens über seinen Führungsstil.
Die Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen fünf Ärzte und weiteres Krankenhauspersonal der Organisation Netcare wegen illegalem Organhandel erhoben. Sie werden beschuldigt, über 100 bedürftige Menschen aus Brasilien und Rumänien überredet zu haben, gegen Geld eine Niere zu spenden und diese für hohe Summen an reiche Israelis verkauft zu haben.
Die südafrikanische Regierungspartei ANC plant eine neue Mediengesetzgebung und die Schaffung eines Pressetribunal. Die vier größten Nachrichtenagenturen haben Präsident Zuma in einem gemeinsamen Brief vor einer Beschneidung der Pressefreiheit gewarnt.
Die Zahl der Morde ist in den letzten 14 Jahren stark gesunken. 1995 gab es 27.000 Morde, 2009 waren es 17.000. Zurückgeführt wird der Rückgang auf eine größere Präsenz der Polizei und eine bessere Zusammenarbeit mit den Sicherheitsdiensten der Kommunen. Südafrika bleibt das Land mit der größten Zahl von Gewalttaten.
Auf Anweisung von Präsident Zuma hat die Regierung das Lohn Angebot an die streikenden Angestellten im öffentlichen Dienst auf 7,5% erhöht, um Schulen und Krankenhäuser wieder in Gang zu bekommen. Die Gewerkschaften jedoch fordern 8,6%. Im Interesse des Landes müsse der Konflikt beigelegt werden bevor er sich weiter ausbreitet.
Der südafrikanische Gewerkschaftsbund COSATU droht den Streik, an dem sich bereits eine Million Beschäftigte des öffentlichen Dienstes beteiligen, auf die gesamte Wirtschaft auszudehnen. Ein Generalstreik würde auch den Bergbau und die Industrie lahm legen.