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Nach Abschluss des Friedensabkommen in Juni hatte man Hoffnung den 16 Jahre dauernden Bürgerkrieg zu beenden. Nun liefern sich Friedenssoldaten der Afrikanischen Union (AU) und Islamistische Rebellen in Mogadishu heftige Gefechte. Im Laufe der Woche sind ca. 40 Zivilisten getötet wurden und Hunderte von Menschen fliehen aus der Stadt.
Vom Islam übergetretene Somali Christen, die nach Kenia geflüchtet waren, werden jetzt von ihren Landsleuten, die wegen des Kriegs auch nach Kenia flohen, für ihren Übertritt noch mal geächtet. Islamische Führer dementieren die Anklage. Auch sollen Flüchtlingsorganisationen der Situation nicht sehr sympathisch gegenüber stehen.
Eine Delegation der norwegischen Firma Asante Oil diskutiert mit dem Energieministerium von Somaliland die Einzelheiten der geplanten Bohrungen nach Erdöl und Gas vor der somalischen Küste. Ein Vertrag über die Exploration von zwei Blöcken wurde im Mai unterzeichnet.  
UN-Botschafter für Somalia Ahmedou Ould-Abdallah hat ein Abkommen zwischen der Interimregierung und der Oppositionsgruppe 'Alliance for the Re-liberation of Somalia' vermittelt, nach dem alle Feindseligkeiten eingestellt werden sollen. Bei den Verhandlungen waren auch präsent die Afrikanische Union, die EU und die Arabische Liga. Die islamistische Gruppe, al Shabaab, hat nach schweren Kämpfen die Hafenstadt Kismayo fast ganz unter seine Kontrolle gebracht. Al Shabaab rekrutiert sich aus Kämpfern der ehemaligen islamischen Gerichtshöfe, Mitgliedern des Hawiye-Clans und ausländischen al Kaida Anhängern.
Innerhalb einer Woche kaperten Piraten vier Schiffe vor der Küste Somalias: einen mit Palmöl beladenen malayschen Tanker, einen japanischen Tanker, ein iranisches und ein deutsches Frachtschiff.
Die Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Rebellen in der Hauptstadt Mogadischu und in anderen Landesteilen gehen weiter. Bei Schießereien in Mogadischu kamen mehrere Soldaten ums Leben, in Afgoye wurde eine Moschee angegriffen.  
Somalische Piraten haben zwei deutsche Segler, die sie vor fünf Monaten vor der Küste Somalias kidnappten, wieder freigelassen. Es soll ein Lösegeld von 600.000 Euro gezahlt worden sein.  
Auf einer Straße Mogadischus, die von Truppen Äthiopiens und der Afrikanischen Union befahren wird, explodierte eine Bombe und riss 20 Menschen in den Tod.  
Die Regierung hat die sich häufenden Entführungen von Hilfspersonal angeprangert. Erst wurden ausländische Helfer für Lösegeld gekidnappt, jetzt sind es einheimische Mitarbeiter. Nach UNO Schätzungen sind 2.6 Millionen Somalis auf Unterstützung angewiesen; bis Jahresende könnten es 3.6 Millionen sein, wenn sich die humanitäre Lage nicht bessert.
In dem lange andauernden Kampf sind in Mogadischu und im Süden die meisten Schulen geschlossen oder in Militärstützpunkte für Somali und äthiopische Truppen umgewandelt worden. Schulen werden auch bezichtigt, Terroristen heranzubilden. Junge Menschen sehnen sich nach einer Ausbildung, die sie befähigt, ihr Land wieder aufzubauen und lernen unter härtesten Bedingungen. Sie wollen nicht, dass Unwissenheit und Dunkelheit sie von Wissen und Licht abhalten.
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