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In der Nähe der Grenze zum Tschad kam es zu Kämpfen der Regierungstruppen mit Einheiten der "Nationale Rettungsfront" (NRF). Im Tschad wurden über 70 Verwundete in Krankenhäuser eingeliefert. Nach eigenen Berichten hat die NRF dabei eine große Menge schwerer Waffen erobert.
Nachdem der Sudan in einem Brief an die afrikanischen und arabischen UNO-Delegationen gedroht hatte, alle UNO-Blauhelmsoldaten als Feinde zu behandeln, hat sich der UNO-Sicherheitsrat in einer Dringlichkeitssitzung jeder Reaktion enthalten. Generalsekretär Kofi Anna beschuldigte den Sudan, mit neuen Angriffen auf die Zivilbevölkerung das Friedensabkommen zu missachten. Allein im August sind weitere 56.000 Menschen vertrieben worden.  
Der Darfurkonflikt hat zum ersten Mal auf die Hauptstadt Khartoum übergegriffen. Regierungstruppen und Einheiten der Darfurrebellen, die einen Friedensvertrag unterzeichnet hatten, lieferten sich Kämpfe.
Die Afrikanische Union (AU) hat das Mandat ihrer Friedenstruppen in Darfur bis Ende des Jahres verlängert und will die Truppenzahl um 4.000 aufstocken. Der Sudan verweigert sich weiterhin, die AU-Truppe durch UN-Blauhelme zu ersetzen. Wegen neuer Kämpfe in Darfur verschlechtert sich die Versorgungslage der Bevölkerung dramatisch.  
Deutsche Politiker verwiesen gestern in Berlin auf UN-Informationen, nach denen das Militär bei einer massiven Offensive auch Zivilisten aus der Luft bombardierte. Nach den Worten des Menschenrechtsexperten der SPD-Bundestagsfraktion, Christoph Strässer, gleicht die Gewalt einem Völkermord. Die außenpolitische Sprecherin der Grünen, Kerstin Müller, sprach von einem schleichenden Genozid.  
In New York, London und mehreren anderen Städten versammelten sich Tausende von Menschen, um während eines "Darfur-Tags" gegen die Vertreibung der Bevölkerung zu protestieren. Über zwei Millionen Menschen haben während des drei-jährigen Konflikts ihre Heimat verloren.  
Eine wissenschaftliche Studie in den USA kommt zum Schluss, dass mindestens 200.000 Menschen im Darfurkonflikt ihr Leben verloren haben. Hollywoodstar George Clooney und Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel forderten ein Einschreiten der UNO.
Nach Medienberichten haben die Milizen der Rebellenbewegung JEM die Ortschaft Um Sidir 30 km nördlich der Provinzhauptstadt El Fasher von Regierungstruppen zurückerobert. JEM hat den Waffenstillstand nicht unterzeichnet. Antonov-Bomber der Luftwaffen griffen sieben Dörfer an.
Gerhart Baum, ehemaliger UN-Sonderbeauftragter für den Sudan, hält den Widerstand der sudanesischen Regierung gegen Soldaten der UNO und der Afrikanischen Union in Darfur für nicht hinnehmbar. Die Lage eskaliere von Tag zu Tag, deshalb müssten die deutsche Regierung und die internationale Gemeinschaft mehr Druck machen.
Die Regierung hat die UN-Resolution 1706, die einen Einsatz von UN-Truppen in Darfur vorsieht, als nicht legitim zurückgewiesen. Sie verlangt jetzt auch den Abzug der Friedenstruppen der Afrikanischen Union bis Ende September, wenn sie Teil der UN-Truppen werden sollen. Die Zusammenziehung von Truppen in Darfur und erste Bombenangriffe auf Dörfer deuten auf eine neue Offensive hin, bei der die Regierung keine ausländischen Beobachter wünscht.
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