Regierung und frühere Rebellen sollen sich nach dem praktischen Kollaps der Gespräche nun doch auf einen vorläufigen Vertrag geeinigt haben, den Streit um die Ölstadt Abeyi beilegen und die Flüchtlinge zurück führen. Heftige Kämpfe um die Stadt hatten die prekären Verhandlungen zwischen Nord- und Südsudan ins Wanken gebracht.
Nachdem im Zusammenstoß zwischen Rebellen und den von Khartum kontrollierten sudanesischen Streitkräften die ganze Zivilbevölkerung der Stadt Abyei vertrieben wurde und die Häuser in Schutt und Asche liegen, ist das in 2005 ausgearbeitete Friedensabkommen zunichte gemacht.
Etwa 70 000 Südsudanesen sind seit Mitte Mai aus der umkämpften Stadt und Öl-Region Abyei geflohen. Sollten Hilfsgüter nicht sofort geliefert werden können, wird dies mit der einsetzenden Regenzeit unmöglich oder sehr aufwändig, besonders da mehrere Hilfsorganisationen das Gebiet verlassen mussten. Eine Einigung über die ölreiche Region ist nicht in Sicht.
Nach den ernsten Zusammenstößen in der ölreichen Provinz Abyei wird entbehrliches UN Personal abgezogen. Trotz des Friedensabkommens vor drei Jahren gibt es noch immer keine effektive Verwaltung, und der Kampf um die Zugehörigkeit der Region hält an.
Einheiten der Darfur Rebellenbewegung JEM haben Khartum angegriffen und konnten bis an die Nilbrücke in Ondurman vordringen, bevor die Armee sie vertrieb. Es war das erste Mal in vier Jahrzehnten Bürgerkrieg, dass Rebellen die Hauptstadt erreichten.
Nach einem Rebellenangriff bei Khartum wurden 300 Verdächtige gefangen genommen. Menschenrechtler fürchten Misshandlung und Folter der Häftlinge. Sudan beschuldigte Tschad der Mithilfe und brach diplomatische Beziehungen ab, worauf Tschad, einen Angriff fürchtend, die Grenze schloss.
In einem von vier Luftangriffen der sudanesischen Armee in Nord Darfur wurden sieben Kinder während dem Unterricht getötet und 32 verletzt. Auch auf einem Marktplatz in der Nähe gab es sechs Todesopfer.
Von der UNO wird berichtet, dass die Zahl der Opfer im Darfur Konflikt in den letzten fünf Jahren näher bei 300 000 als bei 200 000 liegt Ein Regierungssprecher in Khartum bestreitet diese Zahl, räumt aber 10 000 Tote ein. Zwei Millionen Menschen, mehr als die Hälfte davon unter 18 Jahren, leben als Flüchtlinge.
Die britischen Behörden verhandeln in Khartum mit Vertretern der Regierung und den Rebellengruppen im Darfur, um die Möglichkeiten eines Gipfelgesprächs zu erörtern. In rund 30 Ländern fanden Veranstaltungen statt, um an den Beginn des Konflikts vor fünf Jahren zu erinnern.
Am Ende einer Reise einer Delagation des Weltkirchenrats erläutert der Rat der Kirchen des Sudan seine Sicht über die Umsetzung des Friedensabkommens, die Bedeutung des geplanten Referendums und andere kritische Probleme im Südsudan. Text