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Trotz Warnung der höchsten religiösen Autorität, ist al-Bashir auf seiner zweiten Auslandreise nach dem vom Internationalen Gerichtshof verhängten Haftbefehl, erst nach Eritrea, dann nach Ägypten, während sich die humanitäre Lage in Darfur nach Ausweisung von 13 Hilfsorganisationen verschlimmert. Sollten keine andern Geber gefunden werden, sind im Mai eine Million Menschen ohne Nahrungsmittel.
Binnen eines Jahres sollen alle ausländischen Hilfsorganisationen das Land verlassen haben, verkündete al-Bashir. Hilfsgüter könnten am Flughafen abgestellt, um von sudanesischen Organisationen verteilt zu werden. Schon 13 Agenturen, besonders in Darfur, wurden verbannt. 70 weitere könnten folgen. Sie seien Spione für den Internationalen Gerichtshof. Realisierung des Plans würde für Millionen Menschen noch größere Misere bedeuten.
Der Vorsitzende der sudanesischen Bischofskonferenz sprach sich gegen eine Inhaftierung des Präsidenten Al-Bashir aus, da diese Handlung dem Frieden nicht nützen würde. Es braucht vielmehr Aufrichtigkeit zwischen Regierung und Rebellen und mehr Aufmerksamkeit von Seiten der Staatengemeinschaft.
Mit Spannung wird die Entscheidung des Internationalen Gerichtshofs erwartet, ob Präsident Omar al-Bashir wegen Kriegsverbrechen in Darfur angeklagt werden soll. Es wäre dies der erste Haftbefehl gegen einen amtierenden Staatschef. Im Land werden Unruhen und Racheakte gegen UN – AU Friedenstruppen befürchtet. So sind Sicherheitskräfte in voller Alarmbereitschaft. In den vergangenen sechs Konfliktjahren kamen 300,000 Menschen ums Leben; etwa 2,7 Millionen mussten flüchten.
Friedensbemühungen im Darfur Konflikt sind wegen den neuen Auseinandersetzungen und den Berichten aus Den Haag, dass der Haftbefehl des Internationalen Gerichtshofs gegen Sudans Präsidenten Omar al-Bashir wegen Völkermords bevorstünde, ins Stocken geraten. Ein Haftbefehl wäre der erste gegen einen noch amtierenden Staatschef.
Nach dem Friedensabkommen von 2005 sollen 180.000 ehemalige Soldaten und Milizionäre entwaffnet werden. Der Prozess wurde offiziell in der Blue Nile Provinz gestartet. 2009 sollen Wahlen stattfinden und 2011 ein Referendum über die Unabhängigkeit des Südsudan abgehalten werden.  
Sudanesische Truppen haben die Stadt Muhadscheria in Süd-Darfur aus der Hand der Rebellen zurückerobert. Trotz einer offziellen Aufforderung der Regierung hatten die UN-Friedenstruppen sich geweigert, die Stadt zu verlassen.  
Der katholische Priester, Fr. Saturino Lohure, Gründer der ersten Anyanya Rebellenbewegung im Südsudan, wurde in Torit im Beisein von mehreren Ministern von Erzbischof Odama aus Gulu auf seiner offiziellen Ruhestätte beerdigt. Er wurde 1967 von einem ugandischen Soldaten beim Grenzübertritt erschossen.  
Nach Angaben von Rebellen wurden Dörfer und Wasserbrunnen auf einer Länge von 200km bombardiert. Seit 2003 kämpfen schwarzafrikanische Rebellengruppen gegen die Regierung in Khartum und die mit ihr verbündeten arabischen Reitermilizen .
Katholische und evangelische Missionswerke, Missio, Deutscher Katholischer Missionsrat und das Evangelische Missionswerk laden zum Friedensgebet 2009 ein. Das gemeinsame Gebet der Hilfswerke gilt den Kriegsopfern im Südsudan. In 20 Jahren Bürgerkrieg starben rund zwei Millionen Menschen, viereinhalb Millionen mussten flüchten. Trotz des Friedensabkommens in 2005 hält die Gewalt noch immer an.
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