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Zwei russische Piloten, die für die sudanesische Airline DADR arbeiteten, wurden gestern im westlichen Darfur gekidnappt. Täter und Motiv sind noch unbekannt. Entführungen von Ausländern häufen sich. Meist geht es um Lösegeld.
Eine Delegation des internationalen Atombehörde IAEA wird in Kürze den Sudan besuchen, um mit der Regierung erste Gespräche über die Errichtung eines Atomkraftwerks zu sprechen. Mit dem Bau soll 2020 begonnen werden.  
Die Regierung des Südens bereitet die Rückkehr von 1,5 Millionen Flüchtlingen aus Ägypten und dem Nordsudan vor, damit sie am Referendum im nächsten Jahr teilnehmen können. Transportmittel und Empfang der Rückkehrer stellen ein ungeheures logistisches Problem dar. Die Regierung in Khartoum hat angefangen, entgegen den Friedensverträgen den Anteil des Südens an den Erdöleinnahmen nicht in Dollar, sondern in einheimischer Währung zu überweisen, was die Importmöglichkeit der Süd-Regierung stark einschränkt.  
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon forderte die Regierung auf, die Sicherheit der UN-Mitarbeiter in Darfur zu garantieren. Fünf Helfer der UN und des Roten Kreuzes wurden kürzlich von den sudanesischen Behörden ausgewiesen und zwei Polizisten der UN-Friedensmission von Bewaffneten verschleppt.  
Nach Unruhen im Flüchtlingslager von Kalma, in dem 82.000 Menschen leben, hat die Regierung allen Hilfsorganisationen den Zugang zum Lager untersagt. Die Organisationen berichten von großen Spannungen in allen Lagern, weil die Flüchtlinge keine Zukunftsperspektive sehen. Die Regierung will die Flüchtlinge nicht in ihre Dörfer zurückkehren zu lassen, sondern mit Hilfe der Arabischen Liga in 'Modelldörfern' anzusiedeln.  
In Vorbereitung auf eine mögliche Unabhängigkeit des Südsudan wurde ein Wettbewerb für eine Nationalhymne mit dem biblischen Titel "Das Land von Kush" ausgerufen. Nach dem Friedensabkommen soll 2011 die Bevölkerung des Südsudan über die Zukunft ihres Landes abstimmen.  
Die vor fünf Wochen im südlichen Darfur entführten Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks sind wieder frei. Einzelheiten über Entführung und Freilassung wurden nicht bekannt gegeben. Die beiden Deutschen hatten an humanitären Projekten in der Krisenregion gearbeitet.
In den jüngsten Zusammenstößen soll die sudanesische Armee in Darfur 300 JEM Kämpfer umgebracht und selbst 75 Mann verloren haben. Darfur behauptet, Sieger in dem Gefecht zu sein. Die unzureichend ausgerüsteten Friedenstruppen konnten die Kämpfe nur bestätigen.
JEM Rebellen in Darfur sind seit dem zweiten Haftbefehl für Bashir in neue Gefechte mit der Armee Sudans verwickelt. Nach eigenen Angaben haben die Rebellen das Militärlager der Regierungstruppen zerstört und 34 gut ausgestattete Fahrzeuge erbeutet.
Der Internationale Gerichtshof stellte gestern einen zweiten Haftbefehl gegen Sudans Präsidenten aus. Nach der Anklage wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit im März 2009 geht es nun um Völkermord in der Provinz Darfur, wo bis jetzt etwa 300,000 Menschen getötet und drei Millionen in die Flucht getrieben wurden. Im Großen Ganzen blieb der Haftbefehl wirkungslos; die AU ignorierte ihn. Bashir konnte sogar durch eine Wiederwahl seine Position im Land stärken.
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