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Oppositionsparteien wie auch das US-finanzierte Carter Center fordern wegen großer Sicherheitsproblemen in Dafur und im Süden eine Aufschiebung der für den 11. April angesetzten Wahlen. Präsident Bashir reagierte mit der Drohung, alle ausländischen Wahlbeobachter des Landes zu verweisen. Es sind die ersten Mehrparteienwahlen seit 1986.  
Die Nelson Mandela Universität in Port Elizabeth bildet Regierungsbeamten aus dem Süden Sudans in Regierungsführung, Justiz und Sicherheit aus als Vorbereitung für das Referendum in 2011. 16 Studenten sind schon eingetroffen. Die spezielle Ausbildung soll sie befähigen, am Wiederaufbau, an der Entwicklung und Sicherheit in ihrem geprüften Land zu arbeiten. Der britische Africa Educational Trust finanziert die Ausbildung.
Nach Berichten der internationalen Migrationsbehörde in Genf sind seit dem Friedensabkommen in 2005 zwei Millionen, etwa die Hälfte aller Binnenflüchtlinge, zurück gekehrt. Im April stehen Wahlen an und nächstes Jahr ein Referendum über die Trennung des südlichen Sudan vom Muslim dominierten Norden. Die Lage ist immer noch angespannt. Im vergangenen Jahr waren 4,3 Millionen Menschen im Süden auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen.
Die Regierung und die größte Rebellengruppe JEM (Justice and Equality Movement) haben gestern in Katar einen Waffenstillstand unterzeichnet. Grund für die besseren Aussichten, den siebenjährigen Bürgerkrieg bald zu beenden, sind die bevorstehenden Wahlen und die verbesserten Beziehungen zum Nachbarland Tschad. Der Weg zum Frieden jedoch, meint Rebellenführer Khalil Ibrahim, braucht noch viel Geduld und ehrliche Zugeständnisse.
Der Haftbefehl für Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, den der Internationale Strafgerichtshof im März 2009 gegen Sudans Präsident Bashir ausgestellt hat, könnte nun auf Völkermord in drei Fällen ausgeweitet werden. Sudanesische Funktionäre weisen alle Anschuldigungen zurück. Bashir würde „seinen Kurs nicht ändern“. Im April tritt er zur Wahl an und hat gute Chancen.
Bei der Eröffnung des neuen Senders „Radio Gute Nachricht“ in seiner Diözese sagte der Bischof von Rumbek, Cesare Mazzolari, dass der Sender, der das Netzwerk katholischer Radiosender im Südsudan vervollständigt, einen positiven Einfluss auf das Leben in der Region habe und helfen könne, die Einschränkungen der Meinungsfreiheit im Land zu überwinden. Immer wieder gibt es Einschüchterungsversuche gegen kirchliche Sender, zuletzt gegen „Radio Bakhita“ in Juba, wo eindringende Polizisten Mitarbeiter misshandelten.
Wegen des wachsenden Bedarfs an Biokraftstoffen ist die globale Waldfläche zwischen 1990 und 2005 um 3% geschrumpft. Das entspricht 20,000 Hektar am Tag. Brasilien und der Sudan sind für 47% des Verlustes verantwortlich. Chinas Waldfläche hat sich in den letzten Jahren um vier Millionen Hektar vergrößert. Auch Ruanda forstet auf.
Am 5. Jahrestag der Unterzeichnung des Friedensabkommens ist die Gefahr eines Abgleitens in Krieg sehr akut. Noch sind längst nicht alle Bedingungen des Vertrags erfüllt. Im April sind Wahlen angesetzt, die ersten in 26 Jahren, und nächstes Jahr sollen die Menschen im Süden über eine völlige Unabhängigkeit entscheiden. Beide Termine sind Grund für Angst vor einem neuen Konflikt.
Im südlichen Sudan kamen in einer Woche 140 Menschen bei Kämpfen ums Leben. Man spricht von 90 Verletzten. Die meisten Toten kommen vom Dinka Stamm und wurden von den rivalisierenden Nuer angegriffen. 30,000 Stück Vieh sollen gestohlen worden sein. Die UNO Vertreter sind „sehr besorgt“ über die Lage und befürchten weitere Auseinandersetzungen. Politiker aus dem Süden beschuldigen Präsident Bashir, dass er vor den für April geplanten Wahlen und dem Referendum über die Trennung die Region destabilisieren will.
Ein Tanker mit fünf Millionen Liter Ethanol für den europäischen Markt im Wert von 3.3 Millionen Dollar ist aus dem Sudan in Rotterdam angekommen. Das arabisch-sudanesische Unternehmen Kenana will in den nächsten drei Jahren die Produktion von Ethanol aus Zuckerrohr auf 200 Millionen Liter steigern.
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