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In seiner historischen Rede am 2.2.1990 läutete Präsident de Klerk das Ende der Apartheid ein. Die krasse Rassentrennung war nicht länger haltbar; die internationalen Sanktionen drückten und die Finanzquellen der Freiheitspartei (ANC) versiegten nach dem Fall der Mauer. Die Zeit war reif. Nelson Mandela wurde nach 27 Jahren Haft bedingungslos entlassen. Bei den ersten demokratischen Wahlen in 1994 wurde er der erste schwarze Präsident. In den Köpfen jedoch dauerte die Apartheid noch länger an.
Eine britische Firma, die den Besuchern der WM in Südafrika „stab-vests“ verkaufen will, wurde von Südafrika scharf verurteilt. Das würde nur „unnötige Angst“ erregen, und das Tragen der waffensicheren Kleidung könnte Kriminelle noch eher anlocken. Der Fußball Chef Kirsten Nematandani hat Besuchern beteuert, dass alle Sicherheitsmaßnahmen getroffen sind. Auch Englands Fans verwerfen den Plan.
Präsident Zuma hat gestern in einer traditionellen Zeremonie seine dritte Frau geheiratet. Eine vierte könnte bald folgen. Eine seiner früheren Frauen ist tot; eine weitere Ehe wurde geschieden. Polygamie ist erlaubt in Südafrika, doch meinen besonders viele junge Menschen, dass sie in einer modernen Gesellschaft keinen Platz hat.
Nach Meinung von Experten soll in einigen Jahren jedes dritte Kind in Südafrika wenigstens ein Elternteil verloren haben. Schon jetzt leben schätzungsweise 79,000 Kinder, die nicht von Verwandten und Freunden aufgenommen werden können, ganz auf sich gestellt. Trotz einer staatlichen Beihilfe leben sie sehr prekär, traumatisiert und mittellos, weil die Ersparnisse der Familie während der langen Krankheit der Eltern aufgebraucht wurden. Es ist die Hoffnung auf ein besseres Leben nach einer erreichten Schulbildung, die sie durchhalten lässt.
Zu Anfang des Klimagipfels hat Südafrika angekündigt, dass es bis 2020 seine Kohlenstoff Emission um 34% senken will, brauche dazu aber finanzielle und technologische Hilfe. Die internationale Gemeinschaft hat sich schon an Solar – und Windanlagen beteiligt. Es ist das erste Mal, dass Südafrika spezifische Angaben über reduzierte Abgase gemacht hat.
Die Organisation, die kulturelle Aktivitäten koordiniert, beschreibt das rituelle Töten von Tieren als „echte afrikanische Art“, jedes einzelne Stadion zu eröffnen und das Turnier zu segnen. Die Ahnen sollen die WM begleiten und einen guten Verlauf sichern. Auch sollten Besucher etwas von der afrikanischen Kultur spüren. Tierschützer sind besorgt.
Die Regierung plant, für die Zeit der Spiele in den neun Austragungsorten 54 Gerichtsstellen einzurichten, so dass Verbrechen schnell geklärt werden können. Wenn Gäste als Täter oder Opfer verwickelt sind, haben ihre Fälle Priorität. Das Gastland Südafrika ist eins der gewalttätigsten Länder der Welt, obwohl Präsident Zuma sich seit seinem Amtsantritt im Mai sehr um die Reduzierung der Kriminalität bemüht.
Etwa 600 Fremde, meist aus Simbabwe, wurden heute in der westlichen Kap Provinz gezwungen, ihre Hütten zu verlassen, weil wütende Bewohner sie beschuldigt hatten, dass sie ihnen die Arbeit wegnehmen. Sie hätten bessere Chancen, eine Arbeit zu bekommen, weil sie mit weniger Lohn zufrieden wären. Die Angriffe erinnern an die Welle der Fremdenfeindlichkeit im Mai letzten Jahres.
Robben Insel, das frühere Gefängnis, auch von Nelson Mandela, und jetzt Weltkulturerbe, wird von 25.000 Hasen fast völlig abgegrast. Die Tiere sollen nun erlegt und zum Verzehr geeignet hergerichtet, verpackt und an Wohltätigkeitsorganisationen in Kapstadt verteilt werden.
Der Sprecher der Bischofskonferenz von Südafrika, Pater Chris Townsend, berichtet, dass die Bischöfe zur Zeit der Weltmeisterschaft in 2010 eine Verschlimmerung der Lage befürchten. Die Kirchen und Nichtregierungsorganisationen haben eine Kampagne gestartet, die das Problem der Zwangsprostitution an die Öffentlichkeit bringen und betroffenen Frauen Befreiung aus ihrer Lage anbieten soll. Die Initiative für die Kampagne kam von Frauenorden in Südafrika.
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