In der Provinz Darfur sind die Kämpfe zwischen der Armee und der JEM (Justice and Equality Movement) Gruppe in den letzten fünf Tagen häufiger und heftiger geworden, wahrscheinlich im Hinblick auf die kommenden Referenden, die die Landkarte des Sudans ändern könnten. Auch wurde in Nyala wieder eine Helikopter Crew entführt. Die drei Letten arbeiteten für das Welternährungsprogramm im südlichen Darfur. Identität und Motiv der Kidnapper sind noch nicht bekannt.
Die USA hat Sudan angeboten, das Land von der Liste der staatlichen Terror Sponsoren zu streichen und zusammenhängende Sanktionen aufzuheben, wenn das Referendum über die Unabhängigkeit des Südsudan pünktlich im Januar und transparent durchgeführt wird. Auch der Volksentscheid der Ölregion Abyei müsse zu dieser Zeit garantiert sein. Dazu müsse die Regierung in Khartum bereit sein, die Ergebnisse der beiden Referenda anzuerkennen.
Der Südsudan hat 12,5 Millionen Dollar bereitgestellt, um 1,5 Millionen Menschen vom Norden zum Süden zu bringen, damit sie im Referendum wählen können. Ob sie danach wieder zum Norden zurück dürfen, bleibt ungewiss. Die Regierung in Juba hofft auf einen Wahlsieg, der die erwartete Trennung vom Norden bringt, ist aber zu arm und unterentwickelt, um neben den Bürgern auch den Neuankömmlingen adäquate Lebensbedingungen zu bieten.
China hat versucht, einen UN Bericht zu unterdrücken, der von Benutzung chinesischer Munition in Angriffen auf Friedenstruppen in Darfur spricht. Es gibt wohl keinen Beweis, dass China die Waffen direkt an Khartum verkauft hat. Seit 2005 besteht ein Waffenembargo für Darfur.
Bei einem Gottesdienst im Freien soll ein mit einem Messer bewaffneter Mann auf Kardinal Gabriel Zubeir Wako losgegangen sein. Der Angreifer konnte von einem Mitarbeiter entwaffnet und der Polizei übergeben werden. Nach dem Radiosender SCRN soll er zum arabischen Stamm der Misseriya gehören. Der Vorfall könnte ein Zeichen sein für die wachsenden Spannungen vor dem für Januar geplanten Referendum zur Selbstbestimmung der Südsudanesen. Die Bischöfe rufen ernstlich zur Möglichkeit einer freien Entscheidung und zu Frieden auf.
Regierungsvertreter mehrerer Länder, darunter die USA, treffen sich heute in New York, um die explosive Lage im Sudan zu besprechen. Auch die Präsidenten der Nachbarländer Äthiopien, Kenia, Ruanda und Uganda sind vertreten. Die Vorbereitungen sind hoffnungslos hinter dem Zeitplan. Das Treffen soll Druck auf den Sudan ausüben, damit die Wahlen im Januar wieder auf Kurs kommen, und auch friedlich und glaubwürdig verlaufen.
Die Kirche im Sudan hat zum Friedensgebet vor dem Referendum im Januar aufgerufen. Dann soll entschieden werden, ob der Süden sich vom Norden des Landes trennen kann. Nach zwei Jahrzehnten Bürgerkrieg mit Millionen Opfern soll die Kampagne eine Hilfe zu der Realisierung des lang ersehnten Friedens sein.
Die katholische Kirche hat eine landesweite Gebetsinitiative gestartet. Vom 21. September bis zum Weltfriedenstag am 1. Januar soll für ein friedliches Referendum gebetet werden, das laut Friedensabkommen 2011 abgehalten werden muss. Es gibt große Befürchtungen, dass auf Grund der großen Erdölvorkommen der Norden eine faire Abstimmung nicht zulassen wird. Es gilt als sicher, dass der Süden für die Unabhängigkeit stimmen wird.
50.000 Menschen im Süden Sudans fliehen vor den Fluten. Besonders betroffen ist die Stadt Aweil, die zu 70% unter Wasser steht. Da die Regenzeit noch bis Oktober anhält, könnten weitere Gebiete des flachen Landes überflutet werden und die schon verzögerte Wählerregistrierung für das Referendum im Januar beeinflussen.
Die SPLA will, gemäß einem der UNO gemachten Versprechen, bis Jahresende alle Kinder Soldaten aus ihren Reihen entlassen. Es wird angenommen, dass in dem für Januar 2011 geplanten Referendum der Süd Sudan für eine volle Unabhängigkeit vom Norden stimmt.