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Ein Flugzeug hat in der Nähe des Flughafens von Port Sudan ein Auto bombardiert. Die beiden Insassen kamen ums Leben Weder Flugzeug noch Motiv sind bekannt. Die Maschine soll vom Roten Meer her geflogen sein. Der sudanesische Außenminister beschuldigt Israel.
Ein Berater von Präsident Bashir hat den Süden beschuldigt, Rebellen aus Darfur auszubilden, damit sie die Khartum Regierung destabilisieren können. Juba dementiert und behauptet, dass der Norden den Rebellen in der Grenzregion Rückendeckung gibt und so die südsudanesische Unabhängigkeit gefährdet.
Weil einige Mitarbeiter durch das Verteilen von Bibeln „Proselytismus“ betrieben hätten, wurde die US Hilfsorganisation „Catholic Relief Services“ des Landes verwiesen. In den vergangenen Wochen mussten schon mehrere Hilfswerke gehen, besonders solche, die in der Krisenregion Darfur tätig waren, wo seit 2003 über zwei Millionen Menschen auf der Flucht sind.
Nach den brennenden Dörfern deckt das von Hollywood Star George Clooney angeregte Satelliten Sentinel-Projekt nun auch Ansammlungen von Truppen und befestigte Lager nahe Diffra und Bongo im Norden der Abyei Provinz und ähnliche Feldlager bei Goli auf. Der verstärkte Nachschub in der Krisenregion entlang der Grenze verschärft die schon fatale Lage. Die Zukunft der umstrittenen ölreichen Provinz Abyei ist das delikateste Problem, das die beiden Regierungen in Khartum und Juba noch vor der Unabhängigkeitserklärung im Juli lösen müssen.
Als die Milizen unter George Athor kürzlich Malakai, die Hauptstadt der Provinz Upper Nile im Südsudan, überfallen hatten, haben sie sich beim Gegenangriff der Armee in einem Waisenhaus versteckt und 100 Kinder vorübergehend als Schutzschild genutzt. Es ist das jüngste Beispiel von Gewalt im Grenzgebiet zwischen Nord und Süd, um die Angst der Menschen zu schüren und möglicherweise die Friedensbemühungen entgleisen zu lassen. Die Politiker von Juba haben die Vorbereitungsgespräche mit Khartum abgebrochen und beschuldigen Bashir, die Trennung vereiteln zu wollen.
Das vor dem Referendum über Sudan eingerichtete Satellitenüberwachungssystem zeigt jetzt klar brennende Dörfer in der Grenzregion Abyei und auch in Darfur. Zehntausende Zivilisten sind auf der Flucht, Schutz und Hilfe suchend. Der Satellit liefert der ganzen Welt den unstrittigen Beweis für die gezielte Gewalt gegen die zivile Bevölkerung.
Deshalb bemüht sich ein früherer Anführer der südsudanesischen Freiheitsbewegung (SPLA) in einer Talkshow im Radio Miraya um Verständigung unter den verschiedenen Gruppen und um den Aufbau eines soliden neuen Staates. Hundert lokale Mitarbeiter, fast alle durch den Krieg gezeichnet, decken eine Vielfalt von Aspekten 24 Stunden am Tag. Radio Miraya wurde 2006 von einer UNO Mission im Sudan und der Schweizer NGO Hirondelle gegründet.
Nach dem Massaker letzten Monat, das 200 Opfer forderte, haben sich die Streitkräfte des Südsudan und die Rebellen unter ihrem Anführer George Athor im Grenzgebiet Jonglei wieder bekriegt. Noch kurz vor dem Referendum im Januar hatte Athor einen Waffenstillstand unterzeichnet, den er bald wieder brach. Die Gewalttätigkeit stellt die Stabilität des neuen Staates in Frage.
Ein Parlamentssprecher für die südsudanesische Regierung, selbst im Rollstuhl, erklärte, dass die Interimsregierung keine Rechte für Menschen mit Behinderung einräume. Das freie Land Südsudan müsse nun die Probleme Kinderlähmung, HIV/Aids und Korruption bewältigen und Behinderten eine Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ermöglichen.
Nach ständigen Luftangriffen und Kämpfen zwischen Rebellengruppen, Milizen und sudanesischer Armee flüchten die Menschen in Scharen in die Flüchtlingslager von Darfur, die meisten nach ZamZam. UN Blauhelmsoldaten patrouillieren die Lager, doch die Konflikte erschweren ihre Arbeit und die Versorgung durch die Hilfsorganisationen. In der Krisenregion leben etwa 2,3 Millionen Menschen in Lagern. 300,000 sollen seit 2004 ums Leben gekommen sein.
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