logo Netzwerkafrika
Nachdem Tausende Sanleute über zehn Jahre in einem Zeltlager gelebt haben, konnten sie nun, mit Hilfe der Regierung, die Siedlung Platfontein 500 km südlich von Johannesburg gründen. Steinhäuser mit Strom, Klinik, Schule und Geschäfte erhöhen die Lebensqualität und versprechen Fortschritt, besonders für die jüngere Generation. Trotz Verbesserung der Ernährung, gesundheitlicher Aufklärung und besserer Bildungschancen bricht das soziale Netz zusammen. Alkoholmissbrauch und Vergewaltigung sind an der Tagesordnung. Die Entwurzelung und Verlust der Kultur und Überlebensstrategien sind unwiederbringlich.
Mit weltweit einer Milliarde Menschen ohne Zugang zu saubererem Trinkwasser – 300 Millionen davon allein in Afrika – ist die neue Erfindung des Mikrobiologen Cloete an der Universität von Stellenbosch ein Hoffnungszeichen. Der Teebeutel ist mit Aktivkohle gefüllt, die die Schadstoffe aus dem Wasser raus filtert; das Filterpapier selbst ist mit Nanofasern beschichteten Bioziden behandelt, um auch die Bakterien abzutöten. Dazu verbessert das aktivierte Carbon noch den Geschmack. Nach den letzten Tests beginnt die industrielle Produktion. Das Interesse an dem Filter ist groß, besonders bei Hilfsorganisationen und der UNO. Auch bei Wanderern könnte der einfache preiswerte Filter beliebt werden.
Unter dem Motto “Mach’ nicht nur Lärm, änder’ was” sollen die Vuvuzelas in einem Recycling Prozess andern Zwecken zugeführt werden. In einem Wettbewerb für mögliche neue Aufgaben für die Fußball-Tröten gab es Tische, Lampen und Toilettenrollen Halter. Den ersten Preis gewannen bunte Ohrringe.
Auf Robben Island, der Gefängnisinsel Nelson Mandelas, treffen sich jährlich Jugendliche aus Südafrika, Namibia, Botswana und Simbabwe für einen „Austausch der Nationen“. Durch Kennenlernen ihrer Herkunft und Kultur wollen sie versuchen, Fremdenhass zu bekämpfen und – noch besser - vorzubeugen. Es besteht der Wunsch, ähnliche Veranstaltungen in den Schulen der Region zu arrangieren.
Standard Bank Südafrika hat ihren Kunden in 17 Ländern auf dem Kontinent Yuan Konten für Handel mit China angeboten, ein Zeichen, dass die chinesische Währung ein globales kommerzielles Zahlungsmittel geworden ist. Handel zwischen China und Afrika hat sich seit 2000 alle drei Jahre verdoppelt und stand in 2008 bei 107 Mrd. Dollar. China hat so die USA als wichtigster Handelspartner Afrikas abgelöst.
Die fleischige, gelbblühende Sceletium tortuosum, von den San Leuten in der Kapprovinz schon Jahrtausende benutzt, kommt jetzt patentiert auf den Markt. Der Wirkstoff Zembrin soll Depressionen, Koliken und Schlaflosigkeit entgegen wirken. Eine US Partnerfirma will das neue San-Produkt als „San-Prozac“ oder „Chill-Pill“ vermarkten. Kritik wird laut, dass dieser „Biokolonialismus“, wie schon so oft, nur die Pharmakonzerne bereichert, doch diesmal sollen die San Leute an dem Gewinn beteiligt sein.
Die Rettung der 33 Bergleute in Chile wurde zum Teil durch das südafrikanische Unternehmen Murray & Roberts in Partnerschaft mit der chilenischen Terraservice Gruppe ermöglicht. Die Südafrikaner waren die ersten, die einen Bohrer an die Unfallstelle brachten und den Kontakt mit den eingeschlossenen Arbeitern machten. Südafrika mit seinen tiefen Goldminen ist ein Experte in Untertage – Bergbau.
Gestern wurde Nelson Mandelas Buch zeitgleich in über zwanzig Sprachen und Ländern veröffentlicht. Neben Betrachtungen und Notizen enthalten die Memoiren auch Briefe, die Mandela vom Robben Island Gefängnis an seine Frau und Freunde schrieb. Sie berichten von der quälenden Sorge um seine bedrohte Familie und von dem Unbehagen, das er empfand über das Image eines „Heiligen“ das auf ihn projiziert wurde. Obwohl es nun still um ihn ist, lebt der Mythos des ersten Präsidenten und Friedensstifters weiter.
Bei Kapstadt haben Demonstranten einen Bus mit Steinen beworfen und dann angezündet. Es ist der zweite Bus in einer Woche, der so zerstört wurde. Die Bus Firma droht mit Rückzug der Transportdienste.
Um den steigenden Strombedarf decken zu können, will Südafrika im Norden der Kapprovinz 5,000 Megawatt Sonnenenergie erzeugen, etwa 11% der jetzigen Kapazität. Über die nächsten zehn Jahre braucht das Land 40,000 Megawatt mehr, besonders da auch einige Nachbarländer von Südafrika abhängen. Für den Sonnenenergiepark hofft die Regierung auf Investoren; Pläne für ein weiteres Kernkraftwerk sind dagegen sehr umstritten.
­