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Der UNO Sicherheitsrat fordert ein bedingungsloses, sofortiges Ende der Kampfhandlungen entlang der Grenze zum Südsudan. Der Süden weigert sich, die kürzlich eroberte Ölregion Heglig wieder zu räumen, solange der Norden noch Bomben auf Ziele im Südsudan abwirft. Die Angst vor einem Krieg wächst.
Obwohl das Präsidententreffen nach den Bombenangriffen im Grenzgebiet gestrichen wurde, kamen Vertreter beider Länder in Addis Abeba zusammen, um die Spannungen abzubauen. Die Verteidigungsminister sprachen von einem „guten Treffen“. Sie wollen auf keinen Fall einen Krieg. Die neuesten Kämpfe drehten sich um die erdölreiche Heglig Region.
An mehreren Stellen entlang der Grenze, besonders in Unity State, Abyei und Südkordofan, wüten die Kämpfe. Präsident Bashir hat seinen Besuch in Südsudan abgesagt; Präsident Kiir warnt vor Krieg. Hauptpunkt des Streites sind die Erdölvorkommen im Grenzgebiet. UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon rief beide Staaten auf, an dem für Anfang April in der südsudanesischen Hauptstadt Juba geplanten Gipfeltreffen teilzunehmen und die schon getroffenen Vereinbarungen zu beachten.
Bei seinem Besuch in Doha erhielt Präsident Bashir das Versprechen, dass Katar zwei Milliarden Dollar im Sudan investieren will, zum großen Teil in Bergbau, Ölindustrie, Landwirtschaft und Dienstleistungen. Nach der Unabhängigkeit des Südsudan verlor Khartum seine Haupteinnahmequelle, die meisten Ölreserven.
Der UN-Sicherheitsrat ist höchst besorgt über die zunehmenden Spannungen zwischen den beiden Sudans, die grausamen Kämpfe und das unvorstellbare Elend der Bevölkerung. Ein früherer Mitarbeiter sieht in den Gewalttaten in der Nuba Region Parallelen zu Darfur. Inzwischen verhandeln Vertreter von Khartum und Juba in Addis Abeba unter Vorsitz von Thabo Mbeki über die Verteilung der Ölvorkommen, die Grenzverläufe und Nationalitätsfragen.
Unter Vermittlung der AU und dem Vorsitz von Thabo Mbeki wurde in Addis Abeba das Abkommen unterzeichnet, das den Sudan und Südsudan verpflichtet, die gegenseitige Souveränität zu achten und jegliche Kampfhandlung zu vermeiden. Für die auch nach der Trennung noch bestehenden Grenzstreitigkeiten, besonders Förderung und Transport von Erdöl, soll eine gemeinsame Kommission zuständig sein.
Vor elf Tagen wurden sie von ihrem Straßenbauprojekt verschleppt. Jetzt sind sie frei und wurden von Kauda nach Nairobi geflogen. Die Kauda Gegend in den Nuba Bergen von Südkordofan ist schon seit Juni Schauplatz heftiger Kämpfe zwischen Regierungstruppen und der sudanesischen Volksbefreiungsarmee-Nord (SPLM-N). Letztere hatte sich zur Entführung bekannt. Peking sollte Druck auf die sudanesische Regierung ausüben, damit diese internationale Hilfe nach Südkordofan lässt.
Bei dem Angriff einer Rebellengruppe in der Provinz Südkordofan sollen über 20 chinesische Arbeiter entführt worden sein. Eine Such – und Rettungsaktion wurde von Khartum eingeleitet.
Die Rebellengruppe von Darfur, die „Bewegung für Gerechtigkeit und Gleichheit“ ist durch den Sturz Gaddafis sehr angeschlagen, weil ihr Libyen als Rückzugsland nun gesperrt ist. Dann kam der Anführer Khalei Ibrahim in einem Bombenanschlag um. Als neuen JEM Chef wählte die Gruppe seinen Bruder, einen Universitätsprofessor.
In Khartum werden junge Südsudanesen von bewaffneten Gruppen der Rebellengruppe SSLA, die im Unity State gegen die neue Regierung in Juba kämpft, zwangsrekrutiert. Der Südsudan klagt die Khartum-Regierung an, die Rebellen zu unterstützen. In einer neuen Resolution fordert der UN-Sicherheitsrat den sofortigen Abzug aller Truppen des Sudan und des Südsudan aus der Region Abyei, wie vertraglich vereinbart. Die UN unterhält in der umstrittenen Region eine 4000 Mann starke Friedenstruppe.  
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